"Haben einen Fehler gemacht": Porsche nimmt zur Quali-DQ Stellung

(Motorsport-Total.com) - Porsche sucht nicht nach Ausreden: Nach der Rückversetzung des Porsche 963 #6 von Kevin Estre, Matt Campbell und Laurens Vanthoor wegen eines Verstoßes gegen das Mindestgewicht-Reglement gibt Porsche Penske Motorsport den Fehler unumwunden zu.

Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh bei Porsche, räumt im Gespräch mit Motorsport-Total.com ein: "Das Team hat einen Fehler gemacht, im Prinzip wir alle miteinander. Da gab es eine Diskrepanz. Wir waren zu leicht, und deshalb sind wir nun auf Platz 21."

Um wie viel genau der Porsche 963 unter dem Mindestgewicht lag, gibt Porsche nicht bekannt. Ein möglicher Grund ist eine Änderung des Fahrer-Referenzgewichts vor dem Le-Mans-Wochenende. Dieses dient als Basis für das Fahrer-Kompensationsgewicht, das zur Saison 2025 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) neu eingeführt wurde.

Am 4. Juni wurde ein Dokument veröffentlicht, das das Referenzgewicht unter anderen im Qualifying und Hyperpole neu regelt. So wird das Kompensationsgewicht für Fahrer an diesem Wochenende einheitlich mit 78 Kilogramm für Qualifying, Hyperpole und Rennen berechnet. Zuletzt galt ein Referenzgewicht von 82 Kilogramm für die Hyperpole und 78 Kilogramm für das Rennen. Zudem musste das Gewicht bereits am Dienstagabend offiziell angegeben werden.

Dass dies die Fehlerquelle ist, will Porsche aber nicht bestätigen. "Das Reglement ist nicht das einzige, das sich verändert hat", merkt Kuratle an. "Wir konzentrieren uns jetzt [mit der #6] auf die Rennvorbereitung." Auch wurde der Fehler nur bei einem Auto gemacht.

Dass ein Start von ganz hinten im Hypercar-Feld kein Nachteil sein muss, bewies Toyota im Vorjahr als die #7, die ebenfalls von der letzten Hypercar-Position startend fast das Rennen gewonnen hätte.

Trotz der Rückversetzung bleibt Porsche mit zwei Autos in der Hyperpole vertreten. Julien Andlauer gelang im Porsche #5 (Andlauer/Christensen/Jaminet) der sechste Platz im Qualifying. Felipe Nasr rettete sich im Porsche #4 (Nasr/Tandy/Wehrlein) auf Rang 14. Durch die Disqualifikation der #6 rückt er auf Platz 13 vor.

"Julien ist sicher in die nächste Runde aufgestiegen, Felipe hatte etwas Mühe mit den Vorderreifen", erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor von Porsche Penske Motorsport.

"Wir werden unsere Porsche 963 im Vorlauf zum Rennen noch weiter verbessern. Dabei wollen wir auch Pascal Wehrlein in den kommenden Trainingssitzungen mit einigen Longruns noch intensiver auf sein bevorstehendes Le-Mans-Debüt vorbereiten."