Ford-LMDh: Chassispartner steht, Chef kommt von Red Bull Powertrains

Ford trifft erste Entscheidungen für sein LMDh-Programm in der WEC ab 2027: Der Chef wechselt von der Formel 1 rüber, Oreca stellt das Chassis bereit

(Motorsport-Total.com) - Ford macht Nägel mit Köpfen: Nachdem man im Winter bereits den Einstieg in die Hypercar-Klasse der WEC zur Saison 2027 verkündet hat, stehen nun auch die ersten Rahmenbedingungen für das Programm im Prototypen-Rennsport fest.

Titel-Bild zur News: Christopher Mies, Dennis Olsen, Frederic Vervisch

Ford wird sein LMDh-Abenteuer mit einem Oreca-Chassis bestreiten Zoom

Das Chassis des LMDh-Rennwagens der Amerikaner stammt demnach von Oreca. Ein etwas überraschender Schritt, arbeitete Ford in der jüngeren Vergangenheit doch eng mit Multimatic zusammen. Die kanadische Firma kooperierte mit dem "Blue Oval" beim GTE-Programm in den 2010er-Jahren, unter anderem siegte man 2016 in Le Mans in der GTE-Pro-Klasse.

"Die Rückkehr von Ford in die Königsklasse von Le Mans war für viele von uns - einschließlich unseres Vorstandsvorsitzenden Bill Ford - immer ein Traum. Es ist ein stolzer Moment für Ford, mit Oreca zusammenarbeiten zu können. Wir kommen zurück nach Le Mans, um zu gewinnen, und daraus machen wir kein Geheimnis", sagt Ford-CEO und Präsident Jim Farley.

Ford setzt für den LMDh auf ein Oreca-Chassis

"Am Sonntag jährt es sich zum 56. Mal, dass wir hier das letzte Mal auf der obersten Stufe des Gesamtpodiums standen. Das ist lang genug. Wir kommen 2027 mit der gleichen Erwartungshaltung und vertrauen darauf, dass Oreca uns dabei unterstützt, gegen Ferrari und die anderen Spitzenteams anzutreten, wie wir es in den 1960er Jahren getan haben."

Die französische Rennwagen-Schmiede Oreca hat sich als Benchmark in der LMP2-Kategorie etabliert. In der kleineren der beiden Prototypen-Klassen in Le Mans haben die Franzosen inzwischen zehn Siege in Folge gefeiert, insgesamt sind es bereits mehr als 240 Siege auf LMP2-Niveau. Von den aktuellen LMDh-Herstellern setzen Acura und Alpine auf Oreca.

Bei den Fahrern setzt Alpine zum Großteil auf Konstanz und Stabilität

Alpine fährt auch mit einem Chassis von Oreca Zoom

"Wir fühlen uns geehrt, dass uns Ford mit der Entwicklung des künftigen WEC-Hypercars für die Rückkehr in die Spitzenklasse des Langstreckenrennsports beauftragt hat. Diese strategische Partnerschaft ist ein Schlüsselelement unseres anhaltenden Engagements auf höchstem Niveau im Rennsport und bei den legendären 24h von Le Mans", erklärt Hugues de Chaunac, Präsident der Oreca-Gruppe.

Die IMSA-Serie wird wieder nicht erwähnt

"Wir freuen uns darauf, all unsere Energie, unser Fachwissen und unseren Enthusiasmus in dieses ehrgeizige Projekt zu stecken. Ich möchte Bill Ford, Jim Farley und Mark Rushbrook für ihr Vertrauen danken. Sie können sich auf das volle Engagement all unserer Teams in aller Welt verlassen."

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Ford weiterhin nur von einem WEC-Hypercar-Programm spricht. Die IMSA-WeatherTech-Serie, als US-amerikanische Rennserie eigentlich die Heimat des in der Nähe von Detroit ansässigen "Blue Ovals", wird nur ein einziges Mal erwähnt: Bei der Würdigung von Orecas weltweit erfolgreichen Prototypen-Einsätzen. Ein Bekenntnis zur heimischen Sportwagen-Meisterschaft sieht anders aus.

Auch auf Personal-Seite hat Ford die erste Richtungsentscheidung für das LMDh-Programm getroffen: Mark Rushbrook, Global Director von Ford Performance, hat Dan Sayers zum Programm-Manager ernannt. Sayers bekleidet aktuell noch die Rolle als Programm-Direktor von Red Bull Ford Powertrains, wo er den Formel-1-Einstieg für 2026 begleitet.

Dan Sayers kommt von Red Bull Ford Powertrains

Sayers war vor seinem Engagement bei Ford unter anderem zehn Jahre lang bei Aston Martin tätig und hat sich dort vom GT4- über das GT3-Projekt bis zum Technischen Direktor mit entsprechender Verantwortung und Weisungsbefugnis hochgearbeitet.

HRT schickt zwei Ford Mustang GT3 zum NLS-Auftakt

Ford greift aktuell im GT3-Sport an Zoom

"Ford Performance stellt sich so vielen verschiedenen Herausforderungen im Rennsport, aber Ford zurück in seine geistige Heimat nach Le Mans zu führen, war eine Herausforderung, der ich mich nicht entziehen konnte", sagt Sayers.

"Nachdem ich zuvor Aston Martin zu mehreren Le-Mans-Klassensiegen geführt habe, ist die Möglichkeit, mit Ford den Gesamtsieg zu erringen, etwas ganz Besonderes. Ich habe es geliebt, mit Red Bull Ford Powertrains am Formel-1-Programm zu arbeiten. Daher fühlt es sich so an, als würde ich einem anderen Teil derselben Familie beitreten."

Bis zum Start des WEC-Programms muss Ford noch weitere Entscheidungen treffen wie etwa die der Motorkonfiguration. Das "Blue Oval" steigt zusammen mit McLaren zur Saison 2027 in den Langstreckensport ein. Hyundai-Marke Genesis kommt bereits im nächsten Jahr.

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