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Neues Kapitel in Le Mans: Ford auf den Spuren der eigenen Geschichte
Ford kehrt in die Spitzenklasse der WEC und nach Le Mans zurück - Ist das die Neuauflage der legendären Kämpfe aus den 1960er-Jahren?
(Motorsport-Total.com) - Die Hypercar- und GTP-Klassen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der IMSA boomen dank der gemeinsamen Plattform der beiden Meisterschaften. Nach Toyota, Ferrari, Alpine, Peugeot, Cadillac, Acura, BMW, Porsche, Lamborghini, Aston Martin und bald auch Genesis hat nun auch Ford die Entwicklung eines Prototypen angekündigt, um 2027 mit einem LMDh-Auto in Le Mans anzutreten. Damit könnte es zu einer Neuauflage des Ferrari-Ford-Duells kommen, das mit dem Film "Le Mans 66" sogar zum Kassenschlager in den Kinos wurde.

© Motorsport Images
Ford zurück in Le Mans: Eine Reise durch die Geschichte Zoom
Die Liebesbeziehung der Amerikaner zu den 24 Stunden von Le Mans ist ungebrochen, seit über 60 Jahren ist das französische Rennen ein Magnet für Hersteller aus aller Welt, um ihre neuesten Technologien zu präsentieren. Ford kehrt zurück und will bei den 24 Stunden von Le Mans wieder um Gesamtsiege kämpfen. Dafür soll bis 2027 das LMDh-Auto nach IMSA-Reglement fertig sein, das auch in der WEC an den Start gehen wird.
Ford hat die 24 Stunden von Le Mans in den 1960er Jahren viermal gewonnen: von 1966 bis 1969 mit dem legendären Ford GT40. 2016 siegte die Marke mit dem Ford GT in der GTE-Pro-Klasse, nachdem das blaue Oval aus den USA jahrzehntelang leer ausgegangen war. Bis 2019 war der Ford GT mit von der Partie, ein weiterer Klassensieg war nicht drin, dann wurde der Stecker gezogen. Genau in diesem Jahr kam Le Mans 66 in die Kinos, die Hollywood-Verfilmung des Rennens, in dem Ford Ferrari schlug.
Siege in den 60ern, danach lange nichts
Die Einigung zwischen der WEC und der IMSA sorgte für einen mächtigen Boom im Langstreckensport. Statt getrennt auf LMP1- und DPi-Fahrzeuge zu setzen, haben sich die großen Serien auf eine gemeinsame Plattform geeinigt, auch wenn LMDh-Autos und Hypercars immer noch unterschiedlich sind, aber dank der Balance of Performance auf Augenhöhe gegeneinander antreten können.
Ford hat bereits 2024 den ersten Schritt gemacht und mit dem Ford Mustang ein GT3-Auto auf den Markt gebracht, das 2025 in der GTD-Pro die 24 Stunden von Daytona gewonnen hat. Mit dem LMDh-Auto will Ford aber nicht mehr nur um Klassensiege kämpfen, sondern auch die ganz großen Rennen wie Le Mans wieder als Sieger verlassen. In den 1980er Jahren versuchte Ford mit dem C100 ganz vorne mitzumischen, doch das Auto war weder schnell noch zuverlässig und hatte gegen die Porsches an der Spitze keine Chance.
Indirekt errang Ford noch zwei Le-Mans-Siege: Im Gulf Mirage GR8 schlummerte 1975 der Ford Cosworth DFV, 1980 siegte der Rondeau M379B mit dem Antrieb der Marke. Offiziell sind das natürlich keine Ford-Siege, da das Unternehmen nur die Motoren lieferte. Zurück in die Gegenwart: Bleiben alle aktuellen WEC-Hersteller dabei, wäre Ford die mindestens zehnte Hypercar-Marke, was einmal mehr unterstreicht, wie sehr der Langstreckensport derzeit boomt.
IMSA, WEC, Le Mans, Daytona: die Türen stehen offen
Mit dem LMDh-Auto hat Ford viele Möglichkeiten: In Le Mans kann sich die Marke mit Ferrari, Porsche, BMW und auch Toyota messen, gleichzeitig steht die Tür offen, im eigenen amerikanischen Markt, der IMSA, anzutreten. Bislang hält sich Ford noch bedeckt, ob die Marke auch in der amerikanischen Meisterschaft an den Start gehen wird, doch Klassiker wie die 24h von Daytona oder die 12h von Sebring haben auch ihren Reiz. Dank der LMDh-Plattform mit vielen Gleichteilen und einem Reglement, das dennoch genügend Raum für Individualität lässt, halten sich auch die Kosten im Rahmen - im Vergleich zur teuren LMP1 von früher.
Ford, Le Mans, Langstrecke, das scheint zu passen. Mit den richtigen Schritten könnte das blaue Oval also wieder eine relevante Größe im Sport werden. Zudem wird Ford ab 2026 mit Red Bull als Motorenhersteller in die Formel 1 zurückkehren, der Motorsport genießt wieder hohe Priorität. Warum sich Ford mit dem Einstieg in den Langstreckensport so viel Zeit gelassen hat, wissen nur die Verantwortlichen selbst, sicher ist: Es könnte eine Neuauflage der Erfolge aus den 1960er-Jahren werden.


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