Marco Bezzecchi wurde am 12. November 1998 in Rimini (Italien) geboren. Der Italiener hat sich durch seine aggressive, aber kontrollierte Fahrweise einen Namen gemacht. Seit seinem Einstieg in die Motorrad-Weltmeisterschaft hat er sich stetig weiterentwickelt und zählt heute zu den vielversprechendsten Fahrern der MotoGP-Klasse.
Werdegang vor der MotoGP
Bezzecchi begann seine Karriere wie viele andere auf zwei Rädern mit Minibikes. Später fuhr er in der italienischen Meisterschaft und stieg dann in den Red-Bull-MotoGP-Rookies-Cup ein, wo er erste internationale Erfahrungen sammelte.
2015 debütierte er in der Moto3-WM als Wildcard-Starter, festes Mitglied wurde er jedoch 2017 im Team CIP. Seinen Durchbruch feierte er 2018 mit dem PrüstelGP-Team, mit dem er drei Rennen gewann und Gesamtzweiter wurde - nur geschlagen von Jorge Martín.
Nach dem Aufstieg in die Moto2 fuhr Bezzecchi 2019 für Tech3-KTM, hatte jedoch ein schwieriges Jahr. Der Wechsel 2020 zum Team VR46 markierte einen Wendepunkt. In den folgenden zwei Jahren feierte er mehrere Siege und Podiumsplatzierungen. 2020 wurde er Vierter, 2021 Sechster in der Gesamtwertung.
Werdegang in der MotoGP
VR46-Ducati (2022–2024)
Bezzecchi gab 2022 sein MotoGP-Debüt im neu gegründeten VR46-Team, das unter der Schirmherrschaft von Valentino Rossi steht. Er fuhr eine Ducati GP21 und beeindruckte bereits in seinem Rookie-Jahr mit einem Podium in Assen.
2023 pilotierte er eine Ducati GP22 und gewann in Argentinien sein erstes MotoGP-Rennen. Es folgten weitere Siege, unter anderem in Frankreich und Indien. Er beendete die Saison als WM-Dritter, was seine Stellung als Spitzentalent untermauerte.
Auch 2024 zeigte Bezzecchi Konstanz, trotz weniger Podien. Verletzungen und technische Herausforderungen verhinderten eine Wiederholung der Topform von 2023, dennoch blieb er unter den Top 10 der Gesamtwertung. Da sich im Ducati-Kader jedoch keine realistische Chance auf eine Beförderung ergab, entschied sich Bezzecchi für einen Herstellerwechsel.
Aprilia (seit 2025)
Für die Saison 2025 wagte Marco Bezzecchi den Sprung ins Aprilia-Team. Nach mehreren starken Jahren bei VR46 erhielt er damit erstmals die Chance, für ein echtes Werksteam anzutreten - ein bedeutender Schritt in seiner Karriere.
Die Anpassung an das neue Motorrad erwies sich in den ersten Rennen jedoch als schwierig. Hinzu kam, dass sein Teamkollege Jorge Martin, ebenfalls neu bei Aprilia, verletzungsbedingt sowohl den Großteil der Vorsaisontests als auch mehrere Rennwochenenden verpasste. Dadurch trugen sowohl technische Unsicherheiten als auch die Teamdynamik zu einem durchwachsenen Saisonstart bei.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Starke Rennpace: Besonders bei abtrocknender Strecke oder Mischbedingungen zeigt Bezzecchi beeindruckendes Gespür.
- Konstanz: Er bringt regelmäßig Punkte ins Ziel - eine Schlüsselqualität in der MotoGP.
- Mentale Stärke: Auch unter Druck bleibt er ruhig und fokussiert.
- Teamfähigkeit: Sehr geschätzt im VR46-Teamumfeld, pflegt engen Kontakt zu seinem Team und zu Valentino Rossi.
Schwächen
- Qualifying-Leistungen: Im Vergleich zur Rennpace ist seine Performance auf eine schnelle Runde schwankend.
- Stürze bei vollem Risiko: Wenn er ans Limit geht, überschreitet er es gelegentlich - mit Stürzen als Folge.
Engagement außerhalb des Motorsports
Marco Bezzecchi ist eng mit der VR46-Fahrerakademie verbunden, die junge italienische Talente im Motorradrennsport fördert. Er nimmt aktiv an Trainingscamps teil, engagiert sich in sozialen Projekten der Academy und steht auch als Mentor für Nachwuchsfahrer zur Verfügung.
Abseits der Strecke zeigt er sich bodenständig, ist häufig auf sozialen Medien aktiv und bekannt für seine humorvolle, lockere Art. Darüber hinaus unterstützt er wohltätige Initiativen in seiner Heimatregion Emilia-Romagna, insbesondere nach den schweren Überschwemmungen im Jahr 2023.