Ai Ogura in Jerez in den Top 10: Raul Fernandez ist ratlos und verzweifelt

"Ich verstehe überhaupt nichts": Die Krise von Raul Fernandez setzt sich fort - Ai Ogura glänzt wieder in den Top 10 - Marco Bezzecchi mit Fehler neben der Strecke

(Motorsport-Total.com) - Nur eine Aprilia schaffte es beim Grand Prix von Spanien in Jerez in die Top 10. Rookie Ai Ogura fuhr hinter dem KTM-Duo Brad Binder und Pedro Acosta als Achter ins Ziel. Marco Bezzecchi ruinierte sich seine Chancen schon zu Beginn der zweiten Rennrunde.

Titel-Bild zur News: Ai Ogura, Pedro Acosta

Ai Ogura kämpfte im Rennen mit den KTM-Fahrern Zoom

Die erste Runde beendete der Italiener an der elften Stelle. Aber dann fuhr er in Kurve 1 geradeaus ins Kiesbett und kehrte als Letzter auf die Strecke zurück. "Ja, leider hat beim Bremsen das Hinterrad leicht angehoben, und ich bekam starke Unruhe ins Fahrwerk."

"Deshalb kam ich von der Strecke ab. Als ich zurückfuhr, war ich Letzter. Danach habe ich einfach versucht, das Rennen zu beenden. Ich habe das gesamte Rennen über extrem gepusht, um wenigstens ein paar Punkte zu holen, und am Ende wurden es zwei."

Seit Saisonbeginn klagt Bezzecchi über mangelnde Stabilität in der Bremsphase, aber auch bei der Beschleunigung. Schon in Argentinien hat er sich beim Start verbremst und dabei auch Fabio Quartararo getroffen.

War es nun eine ähnliche Situation? "Nein", sagt Bezzecchi. "In Argentinien habe ich einen Fehler gemacht und bin mit Fabio kollidiert. Dieses Mal hatte ich einfach ein Stabilitätsproblem beim Bremsen. Immer, wenn ich stark bremsen muss, bekomme ich starke Schläge im Motorrad."

"Deshalb bin ich weit gegangen - zum Glück, ohne jemanden zu berühren, sonst hätten sie mich diesmal sicher umgebracht." Als Marc Marquez nach seinem Sturz das Rennen fortsetzte, holte er auf der Strecke Bezzecchi ein.

Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi war zu Beginn von Runde 2 neben der Strecke Zoom

Dabei konnte "Bez" den Unterschied der Aprilia zur Ducati beobachten. "Ja, ich konnte ihm für einige Runden folgen", sagt der Italiener und geht ins Detail: "Als ich hinter ihm war, war er etwas schneller als ich."

"Er konnte sich absetzen, weil ich in Kurve 11 viel riskiert habe und vom Gas gehen musste. Insgesamt war ich ein wenig langsamer als er. Es war interessant zu sehen. Sie haben auf jeden Fall ein sehr konkurrenzfähiges Paket. Es war gut, ihn für einige Runden beobachten zu können."

Raul Fernandez ist wütend und ratlos

Auch Raul Fernandez wurde von Marquez überholt, obwohl der Trackhouse-Fahrer nicht neben die Strecke geraten war. "Einer meiner besten Sektoren während des Rennens war Kurve 8. Er hat mich dort überholt, als wäre er in einer anderen Liga unterwegs gewesen", vergleicht Fernandez.

"Ich kann einfach nicht schnell fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich das Motorrad nicht richtig einlenken kann. Das Motorrad lenkt einfach nicht. Insgesamt fühlt sich das Motorrad völlig anders an als im vergangenen Jahr."

"Wir haben keine Set-up-Basis, die zu mir passt. Ja, ich bin sehr wütend. Ich verstehe überhaupt nichts am Motorrad. Ich verstehe es nicht. Ich habe mein Maximum gegeben, das Tempo war konstant - mehr kann ich nicht tun. Aber ich bin langsam. Wirklich langsam."

Marc Marquez, Raul Fernandez

Raul Fernandez ist weiterhin langsam und komplett ratlos Zoom

Außerdem hatte Fernandez mit einem überhitzten Vorderreifen zu kämpfen. Aber warum ist sein Teamkollege Ogura so viel schneller? "Ich weiß es nicht. Er macht auf jeden Fall einen sehr guten Job", sucht der Spanier nach Antworten.

"Wenn ich sein Rennen mit meinem vergleiche, war das Muster ähnlich, aber er ist deutlich schneller. Das ist leicht zu erkennen. Er fährt etwa sechs Zehntelsekunden pro Runde schneller als ich - das ist offensichtlich."

"Schwierig ist zu verstehen, wie er das Motorrad so fahren kann, wie er will - und ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Und das ist sehr frustrierend. Das Schlimmste daran ist, dass die schnellen Kurven im vergangenen Jahr zu meinen großen Stärken zählten."

"Jetzt habe ich dort alles verloren. Ich kann das Motorrad nicht umlegen. Und ich habe große Probleme mit dem Vorderrad - daraus ergibt sich dann die Überhitzung des Reifens." Fernandez kam schließlich knapp hinter Bezzecchi als 15. ins Ziel.

Ai Ogura

Ai Ogura ist in der WM der bestplatzierte Aprilia-Fahrer Zoom

Somit lag es an Ogura, die Kohlen für Aprilia aus dem Feuer zu holen. Von Startplatz 15 war das kein leichtes Unterfangen. "Ja, ich denke, bei allen war der Reifenabbau auf einem ähnlichen Niveau", sagt der Rookie nach dem Rennen.

"Nach ein paar Runden konnte man wirklich keinen Unterschied mehr machen. Ich war das ganze Rennen über hinter zwei KTM-Fahrern, und sobald ich den Grip am Hinterrad verloren hatte, konnte ich nichts mehr tun, außer den Abstand zu den Fahrern vor mir konstant zu halten."

"Es war ein sehr ähnlicher Rennverlauf wie im Sprint - da war ich ebenfalls hinter zwei KTM-Fahrern unterwegs." In der WM-Wertung sind Ogura und Bezzecchi auf den Plätzen acht und neun zu finden. Ogura hat einen Punkt mehr auf dem Konto.