Luca Marini rettet Hondas Ehre in Jerez: Sturz-Serie bei Joan Mir hält an
Joan Mir stürzt in Jerez auf Platz sechs liegend - Luca Marini als Zehnter der beste Honda-Fahrer - Johann Zarco hat in Spanien größere Mühe und findet keine Lösung
(Motorsport-Total.com) - Honda konnte beim Grand Prix von Spanien in Jerez nur bedingt in der Ducati-Verfolgergruppe mitmischen. Joan Mir hielt bis Rennhalbzeit den sechsten Platz, doch dann stürzte der Ex-Weltmeister und schied wie so oft aus.

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Luca Marini und Johann Zarco belegten die Plätze zehn und elf Zoom
Johann Zarco war nach einem guten Start unmittelbar hinter der KTM von Maverick Vinales, aber dann verlor der Franzose einige Positionen. Schließlich wurde Luca Marini als Zehnter der beste Honda-Fahrer, dicht gefolgt von Zarco.
Der Rückstand auf Sieger Alex Marquez betrug 17 Sekunden. "Das war ein gutes Rennen", sagt Marini, "und es gab auch einige schöne Zweikämpfe. Leider hatte ich einen sehr schlechten Start - wahrscheinlich meinen schlechtesten Start des Jahres."
"Meine Rennpace war jedoch gut, wir haben das Motorrad im Vergleich zum Sprint deutlich verbessert. Mit dem Medium-Hinterreifen habe ich mich besser gefühlt als mit dem weichen Reifen. Ich habe das bestmögliche Ergebnis erzielt, und damit bin ich zufrieden."
Deshalb lautet Marinis Fazit: "Die Hondas haben im Vergleich zum Sprint einen Schritt nach vorne gemacht, denn Mir lag vor seinem Sturz auf dem sechsten Platz." Es war Mirs sechster Sturz in dieser Saison.
Der Ex-Weltmeister hat in diesem Jahr erst einen Grand Prix beendet. Das war in Argentinien. Ansonsten ist er immer ausgeschieden. "Das Potenzial ist da, aber ich muss die Rennen auch zu Ende fahren", seufzt Mir.
"Mein Grip war im Rennen nicht besonders gut. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte Schwierigkeiten, das Motorrad zu stoppen - und gerade in diesem Bereich müssten wir eigentlich Zeit gutmachen."
"Wie man sich vorstellen kann, habe ich mit dem Motorrad gekämpft und versucht, das Rennen bestmöglich zu managen. Unter diesen Bedingungen, bei großer Hitze, bewegt sich alles stärker und man hat dieses schwammige Gefühl, das immer schwer zu kontrollieren ist."
Zum Sturz in Kurve 6 ist es im Zweikampf mit Franco Morbidelli gekommen. Mir schildert die kuriose Situation: "Ich sah, dass er zwei Zehntel schneller pro Runde war als ich, und ließ ihn deshalb in Kurve 1 vorbei, weil ich keine Zeit verlieren wollte."
"Ich wusste, dass es am klügsten wäre, ihn vorbeizulassen und dann an ihm dranzubleiben, denn wenn wir miteinander kämpfen, hätten wir nur Zeit verloren. Im Nachhinein war das jedoch ein Fehler, denn ich habe nicht realisiert, dass Morbidelli mehr Probleme hatte als ich."
"Er fuhr extrem merkwürdige Linien, ging in Kurve 6 weit - und ich auch. Er konnte noch abbremsen, ich jedoch nicht. Das war letztlich der Knackpunkt. Es war mein Fehler." Mir klappte das Vorderrad schlagartig ein und er lag auf dem Boden.
Warum es bei Zarco diesmal schwieriger lief
Was war bei Zarco los, dass er sich nicht weiter vorne in Szene setzen konnte? "Das gute Vertrauen, das ich auf der Honda aufgebaut hatte, konnte ich auf dieser Strecke nicht umsetzen. Ich konnte nicht so mit dem Schräglagenwinkel spielen oder dieses Vertrauen zum Vorderrad aufbauen."

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Johann Zarco fand in Jerez kein gutes Gefühl für seine Honda Zoom
"Es ist vielleicht eine knifflige Strecke für meinen Fahrstil. Mit all den Entwicklungen, die ich an meinem Fahrstil vorgenommen habe, war ich mir fast sicher, dass ich auch hier Fortschritte machen könnte - das ist aber nicht gelungen", gibt Zarco offen zu.
"Was für mich hier schwierig war, ist, dass ich nicht richtig gegen die anderen Fahrer kämpfen konnte. Ich war beim Kurveneingang nicht sehr stark und hatte viele Rutscher. Wir haben versucht, die Dinge logisch anzugehen, aber an diesem Wochenende hat das nicht funktioniert."
Aleix Espargaro duelliert sich mit Marc Marquez
Wildcard-Starter Aleix Espargaro lieferte sich im letzten Rennviertel ein Duell mit Marc Marquez um Platz 13. Trotz Sturzschäden an der Ducati konnte sich Marquez schließlich durchsetzen, obwohl Espargaro versuchte, zu kontern.
"Gegen Marc war ich in diesen zwei Runden sehr fokussiert, habe versucht, ihm zu folgen und zu verstehen, wie ich dranbleiben kann", schildert der Honda-Testfahrer. Espargaro sind dabei auch interessante Aspekte aufgefallen.
"Beim harten Anbremsen ist die Honda gut, aber in den schnellen Kurven ist es unmöglich, mit der Ducati mitzuhalten", so der Routinier. Insgesamt war er mit seiner Performance am Rennsonntag sehr zufrieden, weil sie besser als im Sprint war.
Allerdings erhielt Espargaro eine Zeitstrafe von 16 Sekunden, weil er gegen die Regel des Mindestdrucks im Vorderreifen verstoßen hat. Das warf ihn aus den WM-Punkterängen zurück. Doch selbst die Strafe brachte für ihn eine wichtige Erkenntnis.
Denn: "Ein weiterer Punkt, den ich auf der Honda verbessern muss, ist das Alarmsystem für den Reifendruck - das ist derzeit etwas kompliziert für die Fahrer. Wir müssen es klarer und einfacher gestalten. Deshalb weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich innerhalb der erlaubten Werte lag."
Beim Montagstest ist Espargaro nicht mehr auf der Strecke. Seine Arbeit übernimmt Takaaki Nakagami, der in zwei Wochen in Le Mans als Wildcard-Starter antreten wird.


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