"Luca hatte großes Pech": Marinis Arbeit fehlt laut Joan Mir im Honda-Team
Joan Mir reagierte geschockt von Luca Marinis schwerem Suzuka-Unfall - Im Honda-Werksteam fehlt die Arbeit des Italieners - Mir wünscht sich Marini bald zurück
(Motorsport-Total.com) - Ende Mai zog sich Luca Marini bei einem Sturz in Suzuka mit dem Honda-Superbike mehrere Verletzungen zu. Dem Italiener steht eine lange Genesungsphase bevor. Am Aragon-Rennwochenende verzichtete Honda darauf, einen Ersatzfahrer zu nominieren.

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Luca Marini und Joan Mir verstehen sich gut Zoom
Teamkollege Joan Mir war in Aragon Einzelkämpfer. "Ja, leider ja", seufzt der Spanier und fühlt mit seinem Teamkollegen mit: "Ich war geschockt, als ich die Nachricht gehört habe, denn Luca ist normalerweise kein Fahrer, der oft stürzt."
"Und auch diese Art von Verletzungen - er hatte einfach großes Pech. Hoffentlich kommt er so bald wie möglich zurück. Die Verletzung ist ernst, wirklich ernst. Es ist eine Verletzung, bei der man Zeit zur Genesung braucht."
Denn Marini hat sich unter anderem einen Pneumothorax zugezogen. "Ich kenne die genauen Details nicht", so Mir weiter, "aber es hat mich emotional berührt, weil wenn man an solchen Tests teilnimmt oder an ein Rennen wie Suzuka denkt, weiß man, dass so etwas passieren kann."
"Aber im Nachhinein ist es leicht, darüber zu reden. In dem Moment sieht man das nicht. Und es ist ein Rennen, das wir alle fahren wollen - es ist extrem prestigeträchtig. Aber das Wichtigste ist jetzt, dass er sich erholt. Er macht Fortschritte in der Genesung."
"Trotzdem ist die Verletzung sehr schwerwiegend. Ich wünsche ihm nur das Beste. Wir brauchen ihn hier, denn wir sind nicht viele bei Honda. Und jeder, der pusht, bringt Daten, mit denen man sich verbessern kann. Wir brauchen ihn wirklich. Ich hoffe, er kommt bald zurück."
Honda musste für Aragon keinen Ersatzfahrer nominieren. Hat es Mir dennoch überrascht, dass man nicht einen der drei Testfahrer ins Rennen geschickt hat? "Ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, warum sie das nicht gemacht haben."
"Ich habe nicht verstanden, warum niemand eingesetzt wurde. Normalerweise stellen sie in solchen Fällen immer jemanden auf. Aber gut - sie werden ihre Gründe haben. Ein Testfahrer sucht natürlich nicht nach dem letzten Zehntel wie ein Werksfahrer wie Luca ..."

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Die Zusammenarbeit der beiden Teamkollegen funktionierte bisher harmonisch Zoom
Und auch beim Montagstest in Aragon war das Testteam von Honda nicht im Einsatz. "Das ist ein weiteres Problem, dass Luca nicht dabei war", findet Mir. "Denn so ein Test ist auch für ihn wichtig - mit Blick auf die Zukunft. Es ist wirklich schade."
Derzeit ist unklar, wie lange Marinis Pause dauern wird. Da es sich auch um mehrere Monate handeln könnte, werden die Testfahrer wohl viele Rennen bestreiten. Beim kommenden Rennen in Mugello wird zunächst Takaaki Nakagami als Ersatz fahren.
Offen ist, wie Honda die Zukunft plant. Marinis Vertrag läuft mit Saisonende aus. Jorge Martin ist ein Kandidat dafür, wenn er die vertragliche Situation mit Aprilia lösen kann. Johann Zarco wird bei Honda bleiben und voraussichtlich im LCR-Team weitermachen.
Mirs Vertrag gilt bis Ende 2026. Wen würde er sich als Teamkollegen wünschen? "Es ist mir ehrlich gesagt egal, wer kommt. Was ich sagen kann, ist, wie die Zusammenarbeit mit Luca war und welche Arbeit ich bei ihm gesehen habe in all den Jahren, die er hier ist."
"Ich finde, er hat tadellose Arbeit geleistet. Er war sehr schnell mit dem Motorrad, das ihm zur Verfügung stand. Wir haben gemeinsam sehr schwierige Phasen durchgemacht, in denen die Honda bei weitem nicht so attraktiv war, wie sie es heute vielleicht ist. Das ist alles, was ich dazu sagen kann."


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