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Joan Mir schimpft nach Rammstoß von Jack Miller: "Er war außer Kontrolle"
Zu Beginn des Aragon-Sprints schiebt Jack Miller Joan Mir neben die Strecke, der daraufhin stürzt - Aus Mirs Sicht ist die Long-Lap-Strafe nicht ausreichend
(Motorsport-Total.com) - In der zweiten Runde des Aragon-Sprints kam es im Mittelfeld zu einer Situation zwischen Jack Miller (Pramac-Yamaha) und Joan Mir (Honda). Am Ende der ersten Runde wurde Mir im Klassement als Zehnter geführt, Miller fuhr direkt dahinter.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Wieder beendete Joan Mir ein Rennen durch Sturz - diesmal schuldlos Zoom
Nach einer Berührung fuhren beide in die Auslaufzone von Kurve 12. Im Kies stürzte Mir, Miller kam nicht ganz so weit hinaus und konnte das Rennen fortsetzen. Was genau ist passiert? Die TV-Kameras fingen beide Fahrer lediglich neben der Strecke ein.
"Es wäre besser, ihn zu fragen", ärgert sich Mir. "Er war völlig außer Kontrolle. Wir sind zusammengestoßen und ich fuhr geradeaus auf die Mauer zu. Ich musste im Kies bremsen - und dann bin ich gestürzt. Die Folge seiner Aktion war mein Ausfall."
Was sagt Miller dazu? "Ich habe Mist gebaut. Ich habe den Kontakt verursacht", nimmt er die Schuld auf seine Kappe. "Man kennt das alte Sprichwort: Wenn du keine Lücke nutzt, bist du kein Racer mehr."
"Und da war eine Lücke - ich habe versucht, das Manöver umzusetzen", schildert der Australier seine Sicht. "Als ich in Kurve 12 war, wollte ich ein Überholmanöver starten. Ich war dort beim Bremsen sehr stark, musste jedoch enger einlenken als geplant."
"Und hier ist es so: Sobald man von der Ideallinie abkommt, gibt es keinen Grip mehr. Das Motorrad stand fast quer, ich bin gerutscht und habe alles versucht, um eine Kollision mit Joan zu vermeiden - aber leider haben wir uns berührt."
Die Rennkommissare rund um Simon Crafar reagierten prompt und sprachen eine Long-Lap-Strafe für Miller aus. Der Pramac-Fahrer beendete das Rennen nach elf Runden als 13. und sammelte keinen WM-Punkt.
Im Anschluss an das Rennen suchten Mir und Honda-Teamchef Alberto Puig die Rennkommissare auf. "Im Fernsehen wurde das Manöver nicht gezeigt", erklärt Mir, "aber die Rennleitung hat in jeder Kurve die entsprechenden Aufzeichnungen."
"Ich bin nach dem Rennen gemeinsam mit Alberto dorthin gegangen, um ein bisschen besser zu verstehen, wie man dort mit solchen Aktionen umgeht. Und ehrlich gesagt war ich überrascht und enttäuscht - denn die Mauer war sehr nahe."
"Es gab keinen Grund, dieses Manöver zu machen. Aber Jack hat es gemacht, mein Rennen zerstört - und bekam nur eine Long-Lap-Strafe. Für mich ist das bei so einer Aktion nicht ausreichend. Aber ich weiß nicht, was eine härtere Strafe sein könnte."
"Ein noch rücksichtsloseres Überholmanöver als das von Jack ist kaum vorstellbar. Ich möchte nicht weiter ins Detail gehen, weil ich anderen die Beurteilung der Aktion und der Strafe überlasse - ob sie fair war oder nicht. Und damit hat es sich."
Miller: Später klappte das gleiche Manöver gegen Zarco
Auch Miller stattete Crafar und dessen beiden Kollegen einen Besuch ab. Er hatte mitbekommen, dass Mir und Puig mit dem Strafmaß nicht glücklich waren. "Es ging darum zu verstehen, warum sie sich für diese Strafe entschieden haben", sagt Miller.
"Puig und Joan waren dort und verärgert, weil sie meinten, die Strafe hätte härter ausfallen müssen. Aber so wie ich es verstanden habe, handelt es sich um ein System mit Abstufungen - eine Art von Eskalationsstufen. Und für mich war es der erste Vorfall dieser Art in dieser Saison."

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Jack Miller kam für die Situation mit Mir mit einer Long-Lap-Strafe davon Zoom
"Und es war ein legitimes Überholmanöver - das zeigen alle Onboard-Kameras", findet Miller. "Man sieht, dass ich nah dran war und überholen wollte. Ich hatte nicht damit gerechnet, auf dem verdreckten Teil der Strecke einen solchen Rutscher zu bekommen."
"Sobald ich auf den schmutzigen Teil der Strecke kam, versuchte ich zu bremsen. Ich habe später im Rennen exakt dasselbe Überholmanöver bei Zarco gemacht - da hat es funktioniert", vergleicht Miller einen anderen Zweikampf.
"Weil ich die Erfahrung mit Mir gemacht hatte, habe ich den massiven Rutscher bereits erwartet, als ich über den schmutzigen Teil des Asphalts gefahren bin. Ich war darauf vorbereitet und konnte den Rutscher abfangen."
"Vorne habe ich kurz den Grip verloren, Zarco war da, aber ich war nahe genug dran, um ihn in der letzten Kurve innen zu überholen. Aber ich gebe zu: Ich habe einen anderen Fahrer zu Fall gebracht. Joan ist im Kies gestürzt, und das war mein Fehler."


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