Ai Oguras richtiger Slick-Poker in Austin bleibt unbelohnt: "Ein schwacher Trost"
So wie in Motegi pokert Ai Ogura auch in Austin mit Slicks richtig, kann sich dafür aber nichts kaufen - Marco Bezzecchi als Sechster der beste Aprilia-Fahrer
(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Ai Ogura war einer von drei Fahrern, die sich beim Grand Prix in Amerika in der ursprünglichen Startaufstellung für Slicks entschieden haben. Erinnerungen wurden wach an sein Moto2-Heimrennen im vergangenen Herbst in Japan.

© Trackhouse
Ai Ogura hatte richtigerweise auf Slicks gesetzt Zoom
Auch damals pokerte Ogura auf nasser Strecke als einer von wenigen Fahrern mit Slicks und lag richtig. Den Sieg musste er allerdings damals Manuel Gonzalez überlassen. Nun bestand in Austin mit dem richtigen Reifenpoker wieder die Chance auf ein Topresultat.
Da die Rennleitung die chaotischen Zustände vor der Aufwärmrunde mit der roten Flagge abbrach, konnten alle Fahrer auf Slicks wechseln. Trackhouse-Teamchef Davide Brivio war wütend über diese Entscheidung und die entgangene Chance für Ogura.
Wie sieht der Aprilia-Fahrer die Situation selbst? "Es tut mir sehr leid für mein Team, denn sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Aber am Ende war es so, dass diejenigen, die die richtige Wahl getroffen haben, nichts gewonnen haben. Aber ... es ist okay, es ist okay."
Ogura glaubt, dass die Slick-Entscheidung nicht riskant war: "Diesmal war ich mir deutlich sicherer, weil es wirklich trocken war. Im vergangenen Jahr in Motegi war es noch nass, aber auch dort war es die richtige Entscheidung. Es ist ein schwacher Trost."
Marco Bezzecchis Aufholjagd dank konstanter Rennpace
Im Grand Prix war schließlich Marco Bezzecchi der beste Aprilia-Fahrer. Der Italiener arbeitete sich mit konstanter Rennpace durch das Verfolgerfeld und überquerte als Sechster die Ziellinie - nur zwei Sekunden hinter dem vierten Platz.
Nach dem verpatzten Freitag mit technischen Problemen und Stürzen sowie Rang zehn im Sprint war es ein versöhnliches Ende. "Ja, dieses Wochenende war alles - nur nicht einfach. Es war wirklich hart", rekapituliert Bezzecchi.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Marco Bezzecchi zeigte am Sonntag eine starke Aufholjagd Zoom
"Am Freitag hatten wir einen sehr schwierigen Tag, und auch der Samstag war nicht besser, weil das Q1 immer anspruchsvoll ist und ich es nicht geschafft habe, mich für Q2 zu qualifizieren. Am Sonntag ist es mir zum Glück endlich gelungen, ein ordentliches Rennen zu fahren."
"Auch wenn ich am Start ein kleines Problem hatte, wurde mein Rhythmus zum Glück immer besser. In der zweiten Rennhälfte konnte ich viele Plätze gutmachen und mehrere Fahrer überholen, die vor mir fuhren."
"Es ist schade, dass das Rennen um eine Runde verkürzt wurde - diese eine Runde hätte ich gebraucht, um vielleicht auch noch Jack zu erwischen. Aber am Ende kann ich mit dem Rennen zufrieden sein."
Ogura mischte ebenfalls im großen Verfolgerfeld mit und kam als Neunter ins Ziel. Nach der ersten Runde lag der Japaner nur auf Rang 17. Er selbst will aber nicht von einer tollen Aufholjagd sprechen, denn am Samstag konnte er sich im Sprint Platz neun selbst erarbeiten.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Mit seinem Rennen war Ai Ogura im Endeffekt nicht zufrieden Zoom
"Ja, natürlich habe ich von den Fahrern vor mir etwas gelernt. Aber am Samstag habe ich die Positionen selbst herausgefahren. Am Sonntag hingegen lag es nur an den Stürzen vor mir. Deshalb kam von meiner Seite nicht besonders viel."
Raul Fernandez nach schwacher Leistung selbstkritisch
Als WM-Sechster ist Ogura weiterhin der beste Aprilia-Fahrer. Bezzecchi ist Achter, aber nur einen Punkt hinter seinem Markenkollegen. Im Vergleich zu beiden stand Raul Fernandez auch in Austin klar im Schatten und lag weit zurück.
Der zweite Trackhouse-Fahrer kam mit fast einer halben Minute Rückstand als Zwölfter ins Ziel. Das schwache Abschneiden nimmt Fernandez auf seine Kappe: "Ich bin mit dem Motorrad zufrieden - wie immer. Aber ich muss noch ruhiger werden."
"Ich habe viele Fehler gemacht. Der Sturz im Qualifying hat mir nicht geholfen, denn in den letzten sechs Runden hatte ich Probleme mit meiner Schulter. Wie auch immer - ich muss mich verbessern, versuchen, entspannter zu bleiben und mehr darüber nachdenken, was ich eigentlich tun muss."

© Trackhouse
Raul Fernandez macht derzeit zu viele Fehler Zoom
"Im Moment habe ich das Gefühl, dass das Motorrad bereit ist. Ich kann so fahren, wie ich möchte, wir haben das Tempo - alles ist vorhanden. Aber ich mache in schwierigen Situationen zu viele Fehler. Das möchte ich für die Zukunft verbessern."
"Ich muss über eine Lösung nachdenken, wie ich mit einer frischeren Mentalität zurückkommen kann, denn ich setze mich selbst stark unter Druck. Ich sollte etwas finden, das mir hilft." Nach Platz 15 in Argentinien hat Fernandez erst zum zweiten Mal WM-Punkte gesammelt.
Als 15. sammelte Test- und Ersatzfahrer Lorenzo Savadori seinen ersten Zähler in diesem Jahr. Er hat in Austin wieder ein Testprogramm fortgesetzt. Demnächst sind private Tests in Misano geplant. In zwei Wochen könnte Jorge Martin in Katar sein Aprilia-Renndebüt geben.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar