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Whitmarsh: Neuer Crashtest schwieriger als erwartet
Die neuen Crashtestbestimmungen für die Saison 2002 waren für das McLaren-Mercedes-Team schwieriger als erwartet
(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln für die Saison 2002 haben offenbar unterschiedliche Anforderungen an die Teams gestellt. Während Ferrari offenbar keine größeren Probleme hatte, mit dem Vorjahres-F2001 die neuen Crashtests zu bestehen, gab es bei McLaren-Mercedes größere Probleme. Um die Sicherheit in der Formel 1 weiter zu verbessern, wurden die Crashtestbestimmungen für die 2002er-Saison weiter verschärft. So wird seit diesem Jahr für 30 Sekunden ein 100 Mal 300 Millimeter großer Gegenstand mit der Kraft von 4 Tonnen in die seitliche Crashstruktur der Autos gedrückt. Darüber hinaus wurde ein neuer seitlicher hinterer Crashtest eingeführt, um die Sicherheit der Autos bei Auffahrunfällen zu verbessern.
© McLaren
Martin Whitmarsh warnt: Die Sicherheit muss weiter verbessert werden
Das Jaguar-Racing-Team hatte offenbar ebenfalls keine großen Probleme mit den neuen Bestimmungen. Niki Lauda erklärte auf der FIA-Pressekonferenz am Freitag in Sepang, dass der Vorjahres-Jaguar-R2, der eventuell ab dem dritten Saisonlauf am 14. April in Imola wieder zum Einsatz kommt, den 2002er-Crashtest schon bestanden hat. "Es gibt einen kleinen Crashtest, den wir im Heckbereich des Autos durchführen müssen, aber das ist keine große Aufgabe", erklärte der Österreicher.
Whitmarsh: Die Fahrer gehen noch mehr Risiken ein"
Dagegen hatte das McLaren-Mercedes-Team mit den neuen Bestimmten offenbar größere Probleme. "Der hintere Crashtest war schwieriger, als wir erwartet hatten, aber das war für alle Teams so, weil die Struktur vom letzten Jahr nicht den neuen Anforderungen entsprochen hat", erklärte McLaren-Teammanager Martin Whitmarsh. "Man sollte nicht unterschätzen, was die Teams machen mussten, um den neuen Bestimmen zu entsprechen. Die seitlichen Crashtests waren beim ersten Mal auch problematisch. In der Vergangenheit haben wir das erste oder zweite fertige neue Chassis verwendet, um die Tests zu absolvieren. Diesmal entschieden wir, ein Extrachassis zu nehmen, weil die Anforderungen so hoch sind."
Gleichzeitig warnte der Brite davor, die Sicherheit in Zukunft nicht weiterzuverbessern: "Die Vorschriften sind scharf und es wurden seit 1994 viele Verbesserungen gefunden. Wir müssen bedenken, dass es absolute Sicherheit in der Formel 1 nicht gibt. Wir müssen besonnen über das Thema Sicherheit sprechen und gute Arbeit fordern, die auch erledigt wurde. Wenn die Fahrer wissen, dass sie sich relativ sicher fühlen können, fahren sie auch schneller, aber gehen auch noch größere Risiken ein. Verglichen mit den Regeln vor sechs oder sieben Jahren sind sie heute sicher, aber wir müssen weiter versuchen, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern."
"Alle Teams haben eine Verantwortung für die Sicherheit"
Darüber hinaus wird in der Königsklasse des Motorsports auch ständig nach neuen Materialien geforscht, die die Sicherheit noch weiter verbessern sollen. "Abgesehen von den neuen Regeln haben wir neue Materialien gefunden, die noch mehr Energie absorbieren können", fuhr der 43-Jährige fort. "Alle Teams haben für die Sicherheit eine Verantwortung, aber sie haben auch alle den Druck, ein konkurrenzfähiges Auto bauen zu müssen, welches den Anforderungen entspricht und leistungsstark ist", erklärte Martin Whitmarsh die Schwierigkeiten für die Konstrukteure.
Bereits im vergangenen Jahr wurde zum Grand Prix von Spanien die Traktionskontrolle sowie die Startautomatik erlaubt, die den Fahrern auch das Schalten abnimmt. "Die Traktionskontrolle wurde wieder erlaubt, weil die FIA sie nicht kontrollieren konnte, als sie verboten war", weiß Martin Whitmarsh. "Gleichzeitig wurde aber verboten, dass die Bremsen von der Software gesteuert werden. Außerdem müssen wir in diesem Jahr wieder eine mechanische Servolenkung einsetzen, weil die elektronisch unterstützte Lenkung verboten wurde. Ich denke aber, wir haben da eine sehr interessante Lösung gefunden."