Schumacher will Rennen in Malaysia abwarten

Bevor er eine WM-Prognose wagt, möchte der Melbourne-Vierte Michael Schumacher das nächste Rennen in Malaysia abwarten

(Motorsport-Total.com) - Titelverteidiger Michael Schumacher trug seine erste Niederlage im neuen Jahrtausend im Albert Park mit Fassung. Der Deutsche schrieb seinen vierten Platz beim Chaos-Grand-Prix in Melbourne eher den unberechenbaren Bedingungen als der tatsächlichen Stärke seines Gesamtpakets zu.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Ross Brawn

Michael Schumacher und Ross Brawn sind keineswegs besorgt

Dementsprechend entspannt präsentierte er sich bei seiner Abreise aus Melbourne: "Es muss auch solche Rennen geben. Natürlich war das nicht unser Wunschresultat, aber man darf nicht vergessen, dass uns im vergangenen Jahr viele Dinge entgegen gekommen sind. Es war uns klar, dass das nicht immer so laufen kann, und wir haben auch immer wieder darauf hingewiesen. Und dieses Rennen war nun mal etwas chaotisch."

Die Wetterbedingungen, so der Weltmeister, habe niemand vorhersehen können. Bekanntlich war die Strecke kurz vor dem Start noch nass, sie trocknete aber extrem rasch ab. Bei McLaren-Mercedes holte man die Fahrer deshalb früh an die Box, andere Teams gingen überhaupt gleich mit Trockenreifen ins Rennen. Schumacher und Barrichello hingegen hatten zunächst Regenpneus aufgeschnallt, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte.

Dennoch verteidigte Schumacher die Entscheidung: "Für uns war es anfangs zu nass, um mit Trockenreifen zu starten. Wir konnten auch nicht ganz am Anfang schon zum Wechseln reinkommen, weil es auf dem der Start- und Zielgerade gegenüberliegenden Teil der Strecke noch regnete. Es war schwer vorherzusehen, was passieren könnte mit dem Wetter beispielsweise, und daher war es auch schwer abzuschätzen, wann was zu machen war."

Den Sieg hat der Australien-Sieger der Jahre 2000 bis 2002 vermutlich bei einem Ausritt verschenkt, durch den später die seitlichen Windabweiser seines Ferrari locker wurden. Die Rennleitung beorderte ihn deshalb zu einem Not-Stopp an die Box. Ohne dieses Problem hätte Schumacher noch länger draußen bleiben und seinen Vorsprung vergrößern können, zumal die fehlenden Barge-Boards laut Jean Todt rund eine Sekunde pro Runde kosteten.

"Das Gute, das wir aus diesem Rennen mitnehmen können, ist, dass unser altes Auto noch absolut konkurrenzfähig ist", bilanzierte der Kerpener. "Wenn alles normal gelaufen wäre, hätten wir theoretisch hier gewinnen können. Wir gehen also zuversichtlich ins nächste Rennen. Für ein richtiges Bild über die Leistungsstärke der anderen Teams aber ist es für mich noch zu früh. Es ist schwer abzuschätzen nach diesem Rennen, wo die Stärken der einzelnen Teams liegen."

"Ich finde sowieso, dass man dafür Malaysia noch abwarten muss. Im vergangenen Jahr hat schließlich jeder nach Australien gesagt, wie stark Ferrari doch sei, und in Malaysia war dann plötzlich alles ganz anders. Insofern warte ich lieber dieses Rennen noch ab, bevor ich mir so etwas wie ein erstes Urteil bilde", fügte der amtierende Weltmeister abschließend an.