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Trulli: "Haben mit das beste Chassis"
Jarno Trulli glaubt, dass Renault mit dem Chassis endlich zur Spitze aufgeschlossen hat ? es fehlt nur noch an Motorleistung
(Motorsport-Total.com) - Nach Platz fünf in Melbourne und einer insgesamt äußerst vielversprechenden Performance am ersten Rennwochenende der neuen Saison rechnet sich Jarno Trulli gute Chancen aus, die Spitze 2003 öfter aufmischen zu können. Speziell das Renault-Chassis stimmt ihn zuversichtlich.

© Renault
Jarno Trulli (rechts) im Gespräch mit Chefingenieur Pat Symonds
"Unser Paket ist ziemlich gut", so der Italiener zu 'Autosport'. "Wir alle machen uns Sorgen wegen der Zuverlässigkeit, obwohl wir das hinbekommen sollten, aber in der Formel 1 weiß man das nie so genau, weil es so kompliziert ist. Das Auto ist jedenfalls viel, viel besser. Ich glaube wirklich, dass wir das beste Chassis haben ? oder besser gesagt eines der besten." In der Tat soll Renault aerodynamisch einen großen Sprung gemacht haben.
Hauptverantwortlich für die massive Steigerung der französischen Truppe sind Mike Gascoyne (Technischer Direktor) und Pat Symonds (Chefingenieur), quasi die "geistigen Väter" des R23. Auch Trulli zollte dem Duo Tribut: "Ich denke, Mike und Pat sind wirklich gut für das Team. Sie machen das Beste aus ihrem Job und stellen auch sicher, dass alle an einem Strang ziehen, gut arbeiten. Ich denke, das ist eine der besten Kombinationen in der Formel 1."
Die "Achillesferse" des Renault-Pakets ist im Moment noch der Motor, der an Leistung der Konkurrenz hoffnungslos hinterherhinkt. Angeblich fehlen zwischen 60 und 90 PS auf die Top-Aggregate von BMW, Ferrari und Toyota, wobei auch die Zuverlässigkeit noch lange nicht das erwünschte Niveau erreicht hat. Dafür verantwortlich ist das revolutionäre Weitwinkel-Konzept, welches noch immer nicht ausgereift ist. Motorenchef Jean-Jacques His will sich daher wieder selbst verstärkt der Technik annehmen.
"Wir müssen die Motorenseite noch ein bisschen verbessern", bestätigte Trulli nach dem Rennen in Melbourne. "Ein großes Dankeschön aber an Renault, denn wir sind beide ins Ziel gekommen. Wir wissen jedoch, dass es stärkere Motoren gibt als unseren, Ferrari und BMW werden immer stärker und stärker. Renault hat sich seit dem Vorjahr verbessert, aber noch nicht genug. Die Leute im Team sind aber sehr zuversichtlich. Sie wissen, dass das Potenzial vorhanden ist."
Schon bei der Einführung des Turbomotors in den 70er-Jahren hat Renault ja eine Vorreiterrolle übernommen, für die man zunächst von der Konkurrenz nur milde belächelt wurde. Als sich dann aber Erfolg einstellte, zog rasch praktisch das gesamte Feld nach. Mit dem 110-Grad-Triebwerk will man nun einen ähnlichen Weg gehen und langfristig in Leistungsbereiche vordringen, die mit einem herkömmlichen Konzept nicht möglich wären. Der größte Vorteil dieser Strategie liegt in einem niedrigen Schwerpunkt.

