• 29.12.2003 13:49

  • von Marco Helgert

Ross Brawn über die jungen "Schumi"-Herausforderer

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn beurteilt die vier größten jungen Herausforderer Michael Schumachers der Saison 2004

(Motorsport-Total.com) - Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn ließ zuletzt keinen Zweifel daran, dass die nächste Saison eine große Herausforderung für Ferrari werden wird. Michael Schumacher konnte in der abgelaufenen Saison den sechsten Weltmeistertitel erst im letzten Rennen einfahren. Nicht zuletzt deswegen, weil junge Fahrer dem Ferrari-Piloten mehr und mehr Paroli bieten konnten.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn erwartet keine weiteren Probleme bei der Strategiesuche

Für das Sportmagazin 'Kicker' analysierte der Engländer die wichtigsten jungen Gegner von Michael Schumacher. Kimi Räikkönen sticht in dieser Beziehung hervor, denn der Finne verlor den WM-Titel des Jahres 2003 nur um zwei Punkte. Der McLaren-Pilot beeindruckte Brawn am meisten "wegen seiner Einstellung und seiner Beständigkeit".

"Unter Druck geraten, scheint er kaum Fehler zu machen, während die anderen ein bisschen unbeständiger sind", so der Engländer, der Räikkönen als "Star der Zukunft" bezeichnete. Für Furore sorgte in diesem Jahr auch Renault-Pilot Fernando Alonso. Der Spanier kam mit vielen Vorschuss-Lorbeeren zu den Franzosen und konnte die Erwartungen erfüllen.#w1#

"Fernando Alonso ist sehr schnell, aber manchmal etwas unbeständig", so Brawn, der es jedoch als "unreif" empfindet, dass der Spanier zuweilen sein Team öffentlich kritisierte. Wenn Kritik angebracht sei, dann sollte diese nur intern geäußert werden, denn "als Fahrer bist du Teil deines Teams."

Juan-Pablo Montoya dagegen sei "sehr aufregend". Er sei "großartig für die Formel 1, einfach fantastisch", so der 49-Jährige, der jedoch hinzufügte: "Im Lauf des Jahres machte er einige Fehler." Als Gefahr für Michael Schumacher ist jedoch auch sein jüngerer Bruder Ralf zu werten: "Sein Monza-Unfall hat ihm viel genommen, aber er war bis tief in die Saison hinein ein echter WM-Anwärter."

"Ralf ist zielstrebig, wird jedes Jahr besser und ist bei Williams in einem wirklich starken Team", so Brawn, doch derzeit kann niemand mit Gewissheit sagen, wie sich der Wechsel Montoyas zu McLaren-Mercedes auswirken wird. Doch trotz der großen anstehenden Herausforderungen, glaubt Ross Brawn an die Fortsetzung der Erfolgsserie mit Ferrari.

"Wir sind zuversichtlich, dürfen aber nicht zu siegessicher sein", erklärte er. BMW-Williams und McLaren "werden 2004 unsere stärkste Konkurrenz sein". Strategie-Probleme wie zu Beginn der letzten Saison sollen sich nicht wiederholen. "Wir haben zwar lange gebraucht, waren aber gegen Saisonende mit unseren Strategien wirklich schon ziemlich gut."