• 07.10.2003 09:42

  • von Marco Helgert

Renault möchte Saison mit Glanzleistung abschließen

Suzuka ist ein Kurs, auf dem sich das Renault-Team einiges ausrechnet - entsprechend hoch sind die Erwartungen in Japan

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team konnte in dieser Saison wirklich überzeugen, dabei hatte vor der Saison keiner geglaubt, dass die Blau-Gelben zwei Pole Positions und einen Sieg einfahren würden. Der Kurs in Suzuka sollte dem ausgezeichneten R23B-Chassis gut liegen, das Renault-Team rechnet sich für den letzten Lauf der Saison daher auch einige Chancen aus.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Renault)

Fernando Alonso möchte den vierten Platz in der Fahrerwertung erkämpfen

Für viele Fahrer gehört Suzuka zum engeren Favoritenkreis der Lieblingskurse, so auch für Jarno Trulli. "Es ist meine Lieblingstyp von Strecken, er ist sehr technisch und verlangt viel vom Fahrer und dem Auto", so der Italiener. "Jeder Kurventyp ist enthalten, und das Auto braucht von jedem etwas, um konkurrenzfähig zu sein. Die 'Esses' sind besonders schwer, man muss eine perfekte Linie vom Anfang bis zum Ende haben. Wie man eine Kurve dort fährt, bestimmt, wie man die nächste nehmen kann."

"Suzuka wird dem R23B liegen, und wir sollten dort noch konkurrenzfähiger als auf einigen anderen Kursen sein", fuhr der 29-Jährige fort. "Seit der B-Version, die wir in Silverstone vorgestellt haben, ist das Auto auf jedem Streckentyp gut. Die Jungs in Viry haben das ganze Jahr hart gearbeitet, und das hat sich ausgezahlt. Wir möchten die Saison mit einem Hoch beenden, und die japanischen Fans werden dabei sicher hilfreich sein."

Kompromisse beim Setup

Fernando Alonso wird erst zum zweiten Mal nach 2001 in Suzuka fahren, doch vor zwei Jahren zeigte er im Minardi eine famose Leistung. "Die 130R erfuhr einige Änderungen, aber da sind ja noch die 'Esses'", so Alonso. "Das Setup hier ist einfach: Man muss überall gut sein. Das bedeutet, dass man viele Kompromisse eingehen muss. Wir werden im Training also hart arbeiten. Aber wir werden gut sein, denn der Kurs sollte uns liegen."

Die Marschroute ist klar: "Wir sollten auf das Podest kommen", so der Spanier. "Die Teams vor uns werden alles geben, also wird es für uns noch schwieriger. Zwei von ihnen kämpfen um die Fahrermeisterschaft, das dritte noch um die Herstellerwertung. Dennoch habe ich noch Chancen, Vierter in der Meisterschaft zu werden. Wenn ich es nicht schaffe, dann ist es auch kein Problem. Diese Saison übertraf alle Hoffnungen. Es wäre aber ein perfekter Abschluss."

Suzuka sollte dem Renault R23B liegen

Renaults Technischer Direktor Mika Gascoyne ärgerte sich noch immer über die entgangenen Punkte aus Indy. "Wir haben am Wochenende dennoch einen guten Speed zeigen können, aber dies hätten wir in Punkte verwandeln sollen. In Japan müssen wir beide Autos ins Ziel bringen, um die Saison ordentlich abzuschließen." Dazu könnte Renault die Gelegenheit bekommen: "Zu Beginn der Saison bekommt man ein Gefühl dafür, welche Kurse einem liegen. Barcelona und der Hungaroring gehörten dazu, aber auch Suzuka."

"Man braucht ein berechenbares, gut ansprechendes Chassis und eine exzellente Aerodynamik", so Gascoyne weiter. "Darin sind wir gut. Zusammen mit den Entwicklungen der letzten Monate sollten wir ein starkes Paket haben. Wir sollten uns in den ersten Reihen qualifizieren, eine aggressive Strategie im Rennen fahren und auf dem Podest landen."

17 Sekunden Vollgas in Suzuka

An den Motor stellt die Strecke Suzuka ebenfalls einige Herausforderungen. Durch den Umbau der 130R-Kurve könnte sich der längste Vollgasanteil auf 17 Sekunden ausdehnen, "der zweitlängste Abschnitt nach Indianapolis", wie Motoreningenieur Denis Chevrier weiß. "Auch der genutzte Drehzahlbereich ist groß: von 7.500 Umdrehungen pro Minute in der Schikane bis zur Höchstdrehzahl. Nach Monaco ist es der zweitgrößte genutzte Drehzahlbereich."

"Der Vollgasanteil über eine ganze Runde ist nicht besonders hoch", erklärte der Franzose, "und nur lange Vollgaspassagen wirken sich negativ auf die Zuverlässigkeit aus. Die Änderungen an der 130R können daher einige Dinge geschehen lassen, die wir einplanen müssen." Gefordert werden in Suzuka jedoch auch andere Bereiche: "Die Kraft muss auch bei niedrigen Drehzahlen einsetzen."