Ralf Schumacher: "Es war doch für uns alle gut"
Ralf Schumacher steht zu seiner Meinung über den Zwischenfall mit seinem Bruder Michael in Monaco, doch von Krieg kann keine Rede sein
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nach dem Monaco-Grand-Prix hast du heftige Kritik an deinem Bruder geäußert, da er dich kurz vor der Ziellinie noch vehement angegriffen hat. Ist die Situation nun gelöst?"
Ralf Schumacher: "Wir haben es diskutiert und es ist abgeschlossen. Wir müssen nicht weiter darüber reden."

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Ralf Schumacher: Wir allen schalten von Zeit zu Zeit unser Gehirn aus
Frage: "Gerhard Berger meinte nach dem Rennen, dass mit deinem Spiegel etwas nicht stimmte. Was war das Problem?"
Schumacher: "Er ist gut informiert! Ich habe meinen linken Spiegel verloren, also nur den Spiegeleinsatz. Die Vibrationen waren wohl der Grund."#w1#
Frage: "War das in Monaco ein Problem?"
Schumacher: "Nein, in Monaco waren die letzten Runden ohnehin ein kleines Desaster, denn durch die langsameren Autos gab es viele Zweikämpfe. Dadurch wurde es am Ende etwas enger."
Kein Familien- oder Bruderkrieg
Frage: "Du hast deine Worte aber auch einige Tage später wiederholt, es geschah also nicht in der Aufregung nach dem Rennen. Auch deine Frau hat sich ja zu Wort gemeldet."
Schumacher: "Sie wird sich hier auf die Mini-Challenge konzentrieren. Sie wurde in diesen Unfall ja mit hineingezogen, das wollte sie aber gar nicht, es waren einfach ihre Worte vom Sonntag. Man vertritt seine Meinung, das hat nichts damit zu tun, ob man emotional ist. Natürlich ist man nach dem Rennen etwas emotionaler. Aber man hat seine Meinung und bleibt dabei. Aber es hat ja nichts mit Krieg zu tun, weder Familien- noch Bruderkrieg, es sind einfach unterschiedliche Meinungen. Ob das Michael oder jemand anderes war, ich hatte zu diesem Zeitpunkt einfach eine andere Meinung als ein Gegner. Ich verstehe also die ganze Aufregung nicht. Ich verstehe aber, dass es interessant ist, darüber zu schreiben. Außerdem war es ja eine gute Werbung für den Nürburgring, also war es doch für uns alle gut."
Frage: "Denkst du noch immer, dass dein Bruder von Zeit zu Zeit sein Gehirn ausschaltet, oder hat sich diese Meinung geändert?"
Schumacher: "Das machen wir doch alle von Zeit zu Zeit. Man muss Entscheidungen innerhalb von einigen Zehntelsekunden treffen und es muss dann nicht immer die richtige gewesen sein."
Bangen Warten auf die Wetterentwicklung
Frage: "Nun steht das Heimrennen für dich und dein Team auf dem Programm. Was bedeutet das für dich?"
Schumacher: "Es ist immer toll, vor heimischem Publikum gut abzuschneiden. Wir haben die Chance, einige Punkte hier zu holen, vielleicht auch etwas mehr. Aber wir müssen abwarten, wie sich das Wetter entwickeln wird."
Frage: "Monaco ist sicher ein spezieller Ort für Rennen, aber ist es noch zeitgemäß, dort zu fahren?"
Schumacher: "Für die Fahrer ist es bis zu einem bestimmten Umfang sicher spaßig, in Monaco zu fahren, denn es ist die ultimative Rennstrecke, auf der man keine Fehler begehen darf und versuchen muss, schneller als jeder andere zu sein. Aber das ändert nichts an der Tatsache, das wir dort Jahr für Jahr schneller werden und die Auslaufzonen nicht gerade groß sind. Ich habe das im Qualifying auch zu spüren bekommen. Aus Sicherheitsgründen sollten wir dort vielleicht nicht mehr fahren, aber ich treffe diese Entscheidung ja nicht."

