• 24.05.2005 14:12

  • von Marco Helgert

Experten stehen hinter Michael Schumacher

Mercedes-Sportchef Norbert Haug und die Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger und Christian Danner erkennen kein gefährliches Verhalten

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher sorgte in Monaco auch mit einem siebten Rang für reichlich Schlagzeilen. In der letzten Runde des Rennens schnupfte er vor der Hafenschikane seinen Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello auf, auf der Zielgeraden sah er dann auch eine Lücke, um einen Bruder Ralf ebenfalls noch zu überholen, was aber nicht ganz gelang.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher vor Rubens Barrichello und Michael Schumacher

Michael Schumacher (hinten) versuchte jede Möglichkeit zu nutzen

Ralf Schumacher war nach der Zieldurchfahrt sichtlich verärgert über seinen Bruder, der nach Meinung des Toyota-Piloten eine gefährliche Situation provozierte. "Für mich hat er sie einfach manchmal nicht mehr alle. Das ist einfach so. Das war gefährlich, was er da gemacht hat. Aber ich will darüber nicht diskutieren, weil einsehen tut er es ja nie", so Ralf Schumacher nach dem Rennen gegenüber 'Premiere'.#w1#

Der Weltmeister verteidigte sich, immerhin fahre man ein Rennen "und keine Kaffeefahrt", so Schumacher. "Ich glaube, ich war sechs Hundertstel hinter Ralf. Das ist bei weitem nicht viel, also war die Attacke gerechtfertigt. Man muss sich ja nur die Ergebnisse anschauen. Ich bin ein Vollblutrennfahrer. Dazu gehören auch solche Situationen."

Rückendeckung erhielt der Ferrari-Pilot nun von drei Experten. "Klar, dass Michael alles probiert", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug dem 'Express'. "Auch in unmöglichen Situationen. Ich sage meinen Fahrern immer: Wenn ein rotes Auto mit rotem Helm im Spiegel auftaucht, das Loch ganz klein halten. Michael wird immer angreifen."

Auch Gerhard Berger versteht die Aufregung um die Situation nicht: "Mir hat Ralf gesagt, dass er ein Problem mit dem Spiegel hatte und Michael nicht gesehen hat", erklärte Gerhard Berger und fügte hinzu: "Das mag sein, aber deshalb darf er sich nicht aufregen." Ex-Formel-1-Rennfahrer Christian Danner sieht es ähnlich: "Das Rennen ist erst dann zu Ende, wenn es zu Ende ist, das muss Ralf einsehen. Du musst bis zuletzt wachsam sein. Im Übrigen war Michaels Manöver für mich völlig legitim, eigentlich sogar unspektakulär."