Barrichello schluckt seinen Ärger hinunter

Rubens Barrichello war über das Manöver seines Teamkollegen in der letzten Runde in Monaco nicht begeistert, verkneift sich aber den Zorn

(Motorsport-Total.com) - Neben Ralf Schumacher, der sich in seinen Aussagen über seinen Bruder Michael kein Blatt vor den Mund nahm, äußerte sich gestern nach dem Grand Prix von Monaco auch Rubens Barrichello kritisch über Michael Schumacher. Obwohl sichtlich verärgert, hielt er sich in Gesprächen mit den Journalisten - ganz getreu der Ferrari-Linie - zurück.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello traut sich langsam mehr, regt sich über Schumacher auf

"Das ist nur ein kleines Problem. Wir haben wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern müssen", meinte der Brasilianer am Tag vor seinem 33. Geburtstag. "Wir müssen uns weiterentwickeln und ich möchte das Team jetzt nicht destabilisieren. Ich habe mich mit Michael und Jean Todt unterhalten, aber ich will keine große Sache daraus machen. So etwas hilft nicht, aber es ist auch nicht das Ende der Welt." Nur: "Wäre Michael vorne gewesen und ich hätte ihn attackiert, wären wir sicher beide draußen gewesen."#w1#

Dass er sich öffentlich so kritisch über Schumacher äußerte, überraschte viele - wohl sogar ihn selbst: "Vor zwei oder drei Jahren hätte ich noch meinen Mund gehalten, aber jetzt nicht mehr. Ich glaube, dass sich wegen der Art und Weise, wie ich mich in den letzten fünf Jahren verhalten habe, auch diesmal nichts ändern wird. Ich muss einfach die nicht so positiven Dinge beiseite legen und stattdessen nur die positiven in Erinnerung behalten."

"Ich habe mit diesem Team schon sehr schwierige und sehr schöne Zeiten erlebt. Meinen Stand innerhalb von Ferrari habe ich mir hart erarbeitet, daher sehe ich mich jetzt auch im Recht, wenn ich sage, dass Michael einen Fehler gemacht hat", so Barrichello. Weiter wollte er sich aber nicht zu dem Zwischenfall äußern, zumal es zur Ferrari-Philosophie gehöre, derartige Grabenkämpfe lieber intern als über die Medien auszutragen.