Polesetter Trulli sieht die Schuld nicht bei Ferrari

Jarno Trulli hätte gestern in den USA von der Pole Position aus starten sollen, hatte wegen der Reifenaffäre aber keine Gelegenheit dazu

(Motorsport-Total.com) - Nach Monaco und Belgien 2004 stand Jarno Trulli gestern in den USA zum dritten Mal in seiner Formel-1-Karriere auf der Pole Position, doch anstatt um eine mögliche Sensation zu fighten, musste der Toyota-Pilot aufgrund des Reifenskandals um Michelin schon nach der Aufwärmrunde an die Box abbiegen. Naturgemäß bedauerte er dies, von unüberlegten Schuldzuweisungen nahm er in seinen ersten Stellungnahmen aber Abstand.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Die Freude über die Pole Position währte bei Jarno Trulli nicht lange...

Vor allem davon, Ferrari den Schwarzen Peter zuzuschieben, weil die Italiener nicht für die Errichtung einer bremsenden Schikane vor der Steilkurve waren, hält Trulli nichts: "Man kann nicht Ferrari die Schuld geben", erklärte er. "Ferrari hat sich an die vom Renndirektor ausgegeben Regeln ja gehalten. So sind die Regeln nun einmal. Wenn man das Rennen nicht fahren kann, kann man es eben nicht fahren. Dafür ist aber nicht Ferrari verantwortlich."#w1#

Dass am Ende nur sechs Autos am Rennen teilnahmen, sei "eine Schande für die Formel 1", meinte der 30-Jährige weiter, "aber die Situation war unvermeidlich. Wir alle wussten, dass es für die Michelin-Teams zu gefährlich gewesen wäre, das Rennen zu bestreiten. Leider haben wir es heute nicht geschafft, den Formel-1-Sport in den USA den Fans so zu zeigen, wie er sein sollte. Aber weil sich die Teams in solchen Situationen leider Gottes nie einigen können, kam es zu diesem eigenartigen Rennen."

Trulli ist bewusst, dass sich der Grand-Prix-Sport damit in den USA keinen Gefallen getan hat, doch ein Rennen um jeden Preis wäre seiner Meinung nach auch nicht der richtige Weg gewesen: "Die Formel 1 hat die Botschaft in die Welt geschickt, dass sie die Sicherheit in den Mittelpunkt rückt, und wir haben damit bewiesen, dass wir vernünftige Menschen sind", sagte er. Außerdem relativierte er den Imageschaden: "Die IndyCars fahren schließlich auch nicht, wenn es beispielsweise regnet", so der Toyota-Pilot.