'ORF' trotzt rückläufigem Zuschauertrend

Während die Zuschauerzahlen weltweit tendenziell zurückgehen, erfreut sich die Formel 1 im österreichischen Fernsehen großer Beliebtheit

(Motorsport-Total.com) - "Die jüngsten Zahlen belegen, dass wir einen Rückgang bei den TV-Zuschauern erleben", verrät FIA-Präsident Jean Todt in einem Interview mit 'auto motor und sport'. "Die Leute haben viele andere Möglichkeiten, ihre Freizeit zu verbringen. Deshalb müssen wir uns täglich fragen, was wir an der Show verbessern können."

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz und Ernst Hausleitner

Kompetentes Team: Experte Alexander Wurz und Ernst Hausleitner

Nicht betroffen zu sein scheint allerdings der öffentlich-rechtliche 'ORF' (Vertrag bis 2014), der sich ohne österreichischen Fahrer im Feld (dafür aber mit dem österreichisch-britischen Weltmeisterteam Red Bull) sogar über ansteigende Zuschauerzahlen freuen darf. Schauten 2009 noch durchschnittlich 367.000 Formel-1-Fans (Marktanteil: 41 Prozent) zu, so waren es 2010 schon 486.000 (44 Prozent) - eine Steigerung um rund 30 Prozent.

Aber: "Die Vergleichbarkeit ist eine enden wollende", erklärt ein Sprecher des Senders mit Hauptquartier in Wien auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Bei den Zahlen, die einen so langen Zeitraum umfassen (ganze Saison), spielen Faktoren wie generelles Interesse aufgrund der sportlichen Brisanz der jeweiligen Saison, unterschiedliche Zeitzonen (zum Beispiel Frührennen) sowie Wetterfaktoren und so weiter eine Rolle."

¿pbvin|512|3592||0|1pb¿Besser vergleichbar seien jene Rennen, die zur Standardzeit am Sonntag um 14:00 Uhr übertragen werden. Bei diesen erreichte der 'ORF' 2008 (noch mit Kommentatorenlegende Heinz Prüller) durchschnittlich 400.000 Zuschauer. 2009 (erstmals mit Kommentator Ernst Hausleitner und Experte Alexander Wurz) gab es einen vorübergehenden Rückgang auf 378.000, 2010 eine Steigerung auf 502.000 Seher.

In Abu Dhabi 2010 schauten sogar 781.000 Menschen Formel 1 im 'ORF' - der beste Wert seit dem WM-Showdown 2007 in Sao Paulo, der damals am idealen Vorabendslot um 18:00 Uhr übertragen wurde. Am Sendeplatz 14:00 Uhr war es sogar die beste Reichweite seit Monte Carlo 2004. Dabei findet FIA-Präsident Todt: "Rennen wie das Saisonfinale 2010 in Abu Dhabi, bei denen nicht überholt werden kann, sind nicht akzeptabel."