• 30.03.2002 14:28

  • von Reinhart Linke

Montoya: "Für mich wird sich nichts ändern"

Für BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya wird sich trotz der neuen Regeln nichts an seiner Vorgehensweise in den Rennen ändern

(Motorsport-Total.com) - Für Juan-Pablo Montoya ist der Grand Prix von Brasilien so etwas wie sein Heimrennen. Zahlreiche kolumbianische Fans sind dieses Wochenende nach Sao Paulo gekommen, um ihrem Idol zuzujubeln. "Ich denke, dieses Rennen und Indianapolis sind meine Heimrennen", erklärte der 26-Jährige am Freitag auf der FIA-Pressekonferenz nach dem Freien Training. "Dieses Rennen ist vielleicht etwas mehr mein Heim-Grand-Prix, weil viele Latinos hier sind. Das ist schön. Es kommen viele Fans aus Kolumbien hier her, um mir zuzujubeln."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya ist für das Qualifikationstraining zuversichtlich

Der Sieger des Italien-Grand-Prixs von 2001 merkt dadurch aber auch, wie die Fans ihn belagern. "Es ist hier für mich etwas schwierig, weil sie überall auf mich warten", fuhr der Wahlmonegasse fort. "Aber so ist das Leben."

Noch immer sorgen die neuen Regeln, wonach die Rennkommissare Fahrer im nächsten Qualifikationstraining um zehn Startplätze nach hinten versetzen können, wenn sie im Rennen einen Unfall verursacht haben, für Diskussionsstoff. Nach seiner umstrittenen Strafe in Sepang beim zweiten Saisonlauf glaubt Juan-Pablo Montoya, dass es auch in Zukunft Fehlentscheidungen von den Rennkommissaren geben kann.

"Ich denke nicht, dass es so richtig ist", erklärte der Mann aus Bogota. "Es gibt an jeder Strecke andere Rennkommissare, die das meist zum ersten Mal machen." Auch in Sepang trafen die Rennkommissare so eine sehr umstrittene Strafe. "Ich berührte mich mit Michael im zweiten Rennen und erhielt eine Strafe", so der WM-Sechste von 2001. "Das ganze ist sehr schwierig und es wird eine Menge Probleme damit geben. Ich denke, dass viele Leute nicht sehr glücklich sein werden."

Dennoch hat Juan-Pablo Montoya nicht vor, seine Vorgehensweise in den Rennen in Zukunft zu ändern. "Zumindest wird sich für mich nichts ändern", stellte der Kolumbianer klar, der schon in zehn seiner 19 Grand Prixs in Führung lag. "Ich denke, dass man nie denken wird: Wenn man jemanden überholt, startet man im nächsten Rennen zehn Plätze weiter hinten. Ich würde verstehen, wenn einer zehn Plätze weiter hinten starten muss, wenn er wirklich dumm war. Aber wir werden sehen."

Für das Qualifikationstraining am Samstag in Interlagos ist Juan-Pablo Montoya optimistisch. "Ich denke, wir können noch einiges am Auto verbessern", erklärte der dreifache Pole-Setter, der sich auch von der Bestzeit von McLaren-Mercedes-Fahrer David Coulthard im Freien Training am Freitag nicht beeindrucken lässt. "Man weiß nie, wie viel Benzin die anderen im Tank hatten. Also müssen wir abwarten."