• 29.03.2002 20:00

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams mit problemlosem Freitag

Das BMW-Williams-Team hatte am Freitag im Freien Training in Interlagos an beiden Autos keine Probleme zu beklagen

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team nutzte das Freie Training am Freitag wie gewohnt zur Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag, wobei beide Fahrer trotzdem mit um die Tagesbestzeit fahren konnten. Sowohl Juan-Pablo Montoya wie auch Ralf Schumacher verloren allerdings vor allem im mittleren Sektor viel Zeit, wo in einigen engen Kurven Grip gefordert wird. Im ersten und letzten Sektor half den Fahrern jedoch die Kraft ihres BMW-V10-Motors, so dass sie hier auf einige Konkurrenten Zeit gutmachen konnten.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya fuhr am Freitag in Interlagos die zweitschnellste Runde

Juan-Pablo Montoya war am Ende des zweistündigen Freien Trainings näher an der Bestzeit dran als sein Teamkollege. Dem Kolumbianer fehlten nach 40 Runden auf der 4,309 Kilometer langen Strecke bloß 0,270 Sekunden zum Tagesbesten David Coulthard.

Der 26-Jährige war mit seiner Leistung zufrieden: "Ich bin recht zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben. Die Arbeit mit den verschiedenen Reifen hat gute Ergebnisse gebracht, am Ende lag das Auto ruhiger und hatte mehr Grip. Die Traktion war auch nicht schlecht. Mit dem letzten Reifensatz, den ich ausprobiert habe, ist mir leider ein Fehler unterlaufen, direkt nachdem ich im ersten Sektor Bestzeit gefahren hatte. Aber das spielt im Grunde keine Rolle. Wir hatten einen guten Freitag."

Ralf Schumacher musste sich neben "DC" und seinem Teamkollegen auch Toyota-Fahrer Allan McNish geschlagen geben, der aber vermutlich mit weniger Benzin unterwegs war als die Topfahrer. Der Wahlösterreicher musste sich somit nach 46 Runden auf Platz vier mit einer Bestzeit von 1:15.477 Minuten zufrieden geben und hatte 0,402 Sekunden Rückstand zu Platz eins. Zu Juan-Pablo Montoya fehlten dem Familienvater 0,132 Sekunden.

Der vierfache Grand-Prix-Sieger muss seine Abstimmung noch verbessern: "Ich bin noch nicht zufrieden mit der Abstimmung meines Autos. Nach wie vor kämpfen wir mit Untersteuern. Vor diesem Hintergrund sind unsere Rundenzeiten vielversprechend und zeigen, dass wir hier stark sein können. Die Setupprobleme sollten wir bis morgen abgestellt haben. Es ist schwer, die Rundenzeiten der Schnellsten von heute einzuschätzen, weil wir nicht wissen, wer mit wie viel Benzin unterwegs war. Aber ich denke, dass die Pole Position morgen zwischen Michael, Juan und mir ausgemacht wird."

Chefingenieur Sam Michael hatte keine Probleme zu vermerken: "Wir haben unser Standardprogramm wie geplant abgearbeitet. Es gab keine Probleme, und das ist sehr positiv an einem Freitag vor einem Grand Prix. Wir haben an der Fahrzeugabstimmung für das Rennen gearbeitet und uns mit den beiden verschiedenen Reifensorten, die Michelin mit nach Interlagos gebracht hat, auseinandergesetzt. Die mechanische Abstimmung ist hier wegen der Bodenwellen sehr wichtig, und wir wissen, in welche Richtung wir arbeiten müssen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Qualifying-Abstimmung."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen erklärte, warum die Motoren in Interlagos nicht so viel Leistung wie auf anderen Strecken haben: "Wir sind sehr zufrieden mit dem heutigen Trainingstag. Beide Fahrer haben ihr Programm planmäßig erledigt. Es gab keine Störungen auf der Motorenseite, auch die hohen Temperaturen haben dem P82 keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Eine Besonderheit dieser Strecke ist ihre Höhenlage von 850 Metern. Der um etwa neun Prozent geringere Luftdruck gegenüber Meereshöhe führt für alle Motoren gleichermaßen zu einer entsprechend geringeren Motorleistung."