• 29.03.2002 18:26

  • von Fabian Hust

Konkurrenz entzaubert am Freitag neuen Ferrari

Ausgerechnet Coulthard, den Schumacher im WM-Kampf bereits abgeschrieben hat, fuhr am Freitag die schnellste Runde

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard hieß am Freitagmittag in Brasilien der schnellste Fahrer. Der McLaren-Mercedes-Pilot war nach einem holprigen Start in das Wochenende mit einem Pistenausritt nach 35 Runden mit 1:15.075 Minuten die schnellste Runde gefahren. Teamkollege Kimi Räikkönen, der nach einem frühen Dreher im 1. Freien Training nur zuschauen konnte, kam im 2. Freien Training nach 26 Runden mit 0,808 Sekunden Rückstand noch auf den sechsten Platz.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Dieser Abflug hätte für Schumacher fast in den Reifenstapeln geendet

Auch auf dem zweiten Platz fand sich ein Michelin-Pilot wieder, deren Reifen schon am Freitag den Bridgestone-Pneus überlegen zu sein schienen. Juan-Pablo Montoya hatte nach 40 Runden nur 0,270 Sekunden Rückstand zu beklagen. Teamkollege Ralf Schumacher erzielte mit 0,402 Sekunden Rückstand die viertschnellste Zeit. Besonders im mittleren Sektor, wo viel Abtrieb verlangt ist, verloren die Weiß-blauen die Zeit auf die Konkurrenz.

Für eine Überraschung gut war auch dieses Mal das Toyota-Team, das mit Allan McNish mit 0,375 Sekunden auf den unerwarteten dritten Platz vorfuhr. Auch wenn der Schotte sicherlich wenig Sprit an Bord hatte, so ist diese Zeit für die japanischen Formel-1-Neulinge dennoch beachtlich. Teamkollege Mika Salo übrigens kam mit 1,454 Sekunden Rückstand auf Rang 15 ? ein realistisches Ergebnis.

Erst auf Platz fünf kam Michael Schumacher, der mit seinem neuen Auto noch so seine liebe Not hatte. Besonders mit den Unebenheiten scheint der neue Bolide noch nicht besonders gut umgehen zu können. Zwei Dreher ? einer davon fast mit Reifenstapelberührung ? und eine weitere brenzlige Szene zeugten davon, dass der Deutsche am F2002 noch einiges an der Feinabstimmung zu verbessern hat. Mit vermutlich etwas weniger Sprit an Bord drehte der vierfache Weltmeister mit 0,552 Sekunden die fünftschnellste Zeit.

Für Teamkollege Rubens Barrichello begann der Trainingsfreitag wieder einmal nicht nach Wunsch ? für den Paulista fast schon ein gewohntes Bild bei seinem Heimrennen. Erst musste er nach einem Dreher zuschauen, dann verlor er das Auto auch in der zweiten Trainingssession noch einmal, konnte aber insgesamt 26 Runden abspulten. Auf Platz sieben war der Brasilianer 0,306 Sekunden langsamer als Schumacher im neuen Auto.

Gut in Form präsentierte sich nach Malaysia auch in Brasilien wieder Jenson Button im Renault, dem als Achten 0,979 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Teamkollege Jarno Trulli musste sein Auto nach 22 Runden bereits mit Problemen abstellen und kam mit 2,904 Sekunden Rückstand nur auf den 21. Platz.

Etwas vorwärts ging es für die beiden BAR-Honda-Pilote. Jacques Villeneuve gelang nach einem ausführlichen Testprogramm über 45 Runden mit 1,108 Sekunden Rückstand die neuntschnellste Zeit. Teamkollege Olivier Panis musste sich mit 1,316 Sekunden Rückstand und Platz 13 zufrieden geben.

Pedro de la Rosa schaffte es mit dem problembehafteten Jaguar R3 immerhin auf den zehnten Platz, wobei dem Spanier, der sich ebenfalls einen Ausritt in die Wiese erlaubte, 1,108 Sekunden auf die Spitze fehlten. Weitere 0,241 Sekunden dahinter drehte Teamkollege Eddie Irvine eine Runde, die ihn auf Platz 14 brachte.

Knapp außerhalb der Top 10 wurden die beiden Arrows auf den Zeitenmonitoren geführt. Heinz-Harald Frentzen war als Elfter dabei um 0,004 Sekunden einen Hauch schneller als Enrique Bernoldi. Giancarlo Fisichella im Jordan-Honda fuhr auf Rang 16 mi6 1,464 Sekunden Rückstand, Teamkollege Takuma Sato nach den vom Japaner schon gewohnten Drifteinlagen über 41 Runden mit 2,549 Sekunden Rückstand auf Platz 19.

Wenig berauschend das Ergebnis der Sauber-Piloten: Felipe Massa fuhr mit 1,473 Sekunden Rückstand auf Platz 17, Nick Heidfeld rangierte einen Platz dahinter. Keine Chancen auf konkurrenzfähige Zeiten hatte das Minardi-Team mit Mark Webber und Alex Yoong, die auf den Plätzen 20 und 22 rund 2,6 beziehungsweise 3,351 Sekunden Rückstand hatten.