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Teams weiterhin uneins bezüglich neuer Motorenregel
Während Head und Haug die neue Regel für mit der heißen Nadel gestrickt halten, regt sich Jordan über deren Engstirnigkeit auf
(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor sind die in Sachen Reglement verabschiedeten neuen Regeln bezüglich der Limitierung der Zehnzylinder ab der Saison 2004 unter den Teams ein heißes Thema und Grundlage für Diskussionen.

© BMW
Head glaubt nicht, dass man durch die neue Motorenregel Geld sparen wird
Auf der offiziellen Freitagspressekonferenz der FIA erklärte zum Beispiel Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug, dass "die ganze Sache ein wenig voreilig" beschlossen wurde und er "nicht sicher sei was der Beweggrund für diese neue Regel ist".
Top-Teams glauben nicht an Reduzierung der Kosten durch die neue Regel
Der Technische Direktor von WilliamsF1, Patrick Head, glaubt nicht, dass man mit der neuen Regel die Kosten reduzieren kann, was ja einer der Hauptbeweggründe für die Entscheidung gewesen ist. "Ich bin nicht davon überzeugt, dass die führenden Teams deshalb mehr Geld sparen werden, doch ich denke, dass die kleineren Teams das vielleicht tun können. Am Ende wird sich aber das Verhältnis zwischen den armen und reichen Teams vergrößern. Die Leute die das Geld haben werden es investieren und Motoren herstellen die gleichzeitig leistungsfähig und langlebiger sind."
Unter den Teamchefs ist Eddie Jordan einer der wenigen die offen die Maßnahmen zur Kostenreduzierung gutheißen und denen die Uneinsichtigkeit der Vertreter der finanziell besser gestellten Teams aufregt.
Jordan: BMW-Williams hat Ende der Saison einen Qualifikationsmotor der 900 PS und mehr leistet
"Also ich finde, dass das ein sehr positiver Schritt ist - einer der nützlich und notwendig ist", unterstützt Jordan die ab 2004 geltende Ein-Motor-Regel. "Ich verrate hier kein Geheimnis, wenn ich sage, dass mir Patricks Partner, Frank, erklärt hat, dass Ende des Jahres sein Team in der Qualifikation einen 900 PS starken oder noch leistungsfähigeren Motor haben wird. Ich weiß nicht, ob die Besucher verstehen können, dass man einen Motor hat der so stark ist aber nur 50 Kilometer hält. Die Formel 1 ist nicht gegen die schlechte wirtschaftliche Situation immun und wir alle bekommen eine faire und gleiche Chance", sieht Jordan in der neuen Regel auch einen Ansatz für einen Neubeginn, um das Verhältnis zwischen allen Teams wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Der Jordan-Teamchef warnte ebenfalls davor die Ideen der FIA schlecht zu reden, denn seiner Meinung nach hätte sich schon einmal herausgestellt, dass eine damals umstrittene Regel schlussendlich für alle Teams von Vorteil gewesen ist. Der Ire sprach damit auf die Limitierung der den Fahrern pro Rennwochenende zur Verfügung stehenden Reifen an und erinnerte daran, dass es Zeiten gab in denen die Reifenhersteller den Top-Teams ganze Schiffsladungen an verschiedenen Pneus zur Verfügung stellten. Um diesem Trend entgegenzuwirken und den Reifenfirmen die finanzielle Überschaubarkeit ihres Engagement zu garantieren, hatte die FIA später die Reifensätze pro Fahrer an einem Rennwochenende auf sieben Sätze festgelegt. "Wie man sieht, hat das niemanden geschadet und es ist eine Tatsache, dass der Sport durch diese Art der Kontrolle keinen Schaden genommen hat. Ich bitte die FIA, dass das der Beginn von sinnvolle Regeländerungen sein möge und dadurch sichergestellt wird, dass dieser Sport nicht zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft wird", machte der Ire sinngemäß ziemlich deutlich klar, dass die Formel 1 schließlich aus elf Rennställen und nicht nur den drei Top-Teams besteht.
Weitere Diskussionen sind garantiert
Die unterschiedlichen Meinungen der Vertreter der einzelnen Teams zeigen jedoch, dass man sich in punkto Zukunftsplanung und Orientierung an der allgemeinen wirtschaftlichen Situation keinesfalls einig ist und die Auffassungen teilweise sehr weit auseinander gehen. Ob die Teamchefs sich auf eine klare Linie einigen können werden und dabei nicht nur isoliert ihre eigene Situation sondern die der gesamten Serie bedenken, wird entscheidend für die Zukunft der Formel 1 sein. Alleine die jetzigen Diskussionen lassen erahnen, was sich erst abspielen wird wenn die Teams ihre Bemühungen eine Konkurrenz-Serie zur Formel 1 zu etablieren vorantreiben werden.

