• 29.03.2002 11:35

  • von Fabian Hust

Reynard Motorsport meldet Konkurs an

Bei Reynard Motorsport, einem der erfolgreichsten Hersteller im Motorsport, müssen die Türen zugesperrt werden

(Motorsport-Total.com) - Die Rezession macht auch nicht vor dem Motorsport Halt. Adrian Reynard musste erst im Januar einen Notplan bekannt geben, der vorsah, dass sein Unternehmen "Reynard Motorsport" 50 Mitarbeitern kündigen muss. Vor allem die Krise in der amerikanischen CART-Serie hatte dafür gesorgt, dass das Unternehmen nicht mehr alle der rund 200 Angestellten in England und den USA nicht mehr beschäftigten konnte.

Titel-Bild zur News: Adrian Reynard

Reynard kann den Betrieb von "Reynard Motorsport" nicht mehr aufrecht erhalten

Doch der Notplan hat nicht ausreichend gegriffen. Geschäftsführer Adrian Reynard musste für sein Unternehmen am Donnerstag den Konkurs anmelden: "Die letzten paar Monate waren für uns eine schwierige Zeit", erklärt Reynard. "Und dieser Moment ist der schwierigste meines beruflichen Lebens."

Die Schließung des 1973 gegründeten Unternehmens war absehbar. Insider sehen unter anderem die Tatsache, dass die Premier1-Rennserie, für die Reynard die Autos konstruieren sollte, nun doch nicht dieses Jahr an den Start rollen kann, mitverantwortlich für die Geschäftsaufgabe ist, da Reynard offenbar fest damit gerechnet hatte, durch diesen großen Auftrag in diesem Jahr verdienen zu können.

Hinzu kam der gescheiterte Auftritt in der Formel 1. Reynard Motorsport war seit dem Debüt des BAR-Rennstalls Technischer Partner des Teams. Während Reynard in allen Rennserien auf Anhieb das erste Rennen gewinnen konnte, gelang dies dem Chassisspezialisten in der Formel 1 nicht.

Damit verlieren rund 150 Angestellte ihren Job bei einem der erfolgreichsten Hersteller im Motorsport. Zwischen 1995 und 2000 konnte man den Titel in der ChampCar-Serie einfahren, 1995 und 1996 triumphierte ein Reynard-Chassis bei den Indy 500. Man war siebenfacher Formel-3000-Champion, achtfacher Formel-3-Meister, vierfacher Formel-Ford-Champion und konnte vier Mal die Formel-Nippon für sich entscheiden. Doch Erfolg in sportlicher Hinsicht ist zu dieser Zeit kein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg.