Minardi: Für Verstappen wäre mehr drin gewesen
Das Minardi-Team hinkte im Qualifying dem Feld hinterher, obwohl es bis dahin zumindest für Verstappen gut gelaufen ist
(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht ungewöhnlich, dass zwei Minardis ganz hinten stehen, dennoch wäre heute für das kleinste Team der Formel 1 mehr drin gewesen. Trostpflaster: Durch den Dreher von da Matta sparte man sich die Last der roten Laterne, belegten Verstappen und Kiesa die Plätze 18 und 19.

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Mehr als Platz 18 war für Verstappen nicht drin, aber eine bessere Zeit
"Der Tag hat mit einem positiven Beigeschmack begonnen, als Jos am Morgen der schnellste Bridgestone-Pilot war", so Teamchef Paul Stoddart. "Das war eine sehr anerkennenswerte Leistung. Der Einsatz von Nicolas ist leider mit einem rauchenden Heck in der Boxengasse früh beendet gewesen. Im ersten offiziellen Training blieb dann Jos an derselben Stelle mit einem Problem in der Benzinzufuhr stehen." Auch mit dem Qualifying selbst haderte der Australier: "P18 und P19 ist nicht das, wo wir stehen sollten, aber es kommt bei diesen Bedingungen nicht unerwartet. Wir müssen härter arbeiten, um morgen besser auszusehen."
Das das Potenzial auf einen Platz vor der letzten Reihe vorhanden ist, demonstrierte Verstappen im Freien Training, als er zwischenzeitlich sogar an sechster Stelle lag und zumindest die beiden Jordan-Piloten stets sicher im Griff hatte. Erst gegen Ende wurde er zurückgereicht - und im Qualifying büßte er dann wegen eines unnötigen Fahrfehlers in der ersten Kurve einige Zehntelsekunden ein.
"Das war keine perfekte Qualifikationsrunde, denn in der ersten Kurve habe ich wahrscheinlich sechs Zehntel liegen gelassen", ärgerte sich der Niederländer. "Ohne den wäre eine Zeit von 1:25.3 oder 1:25.4 drin gewesen. 0,6 Sekunden hätten heute ohnehin keinen Positionsgewinn bedeutet, aber es ist schade für das Team, dass wir nicht das Beste aus der Runde gemacht haben. Wir wissen, dass mehr im Auto steckt, aber man muss abwarten, wie es morgen aussieht, wenn alle mehr Sprit an Bord haben."
Der Däne Kiesa erlebte einen völlig verpatzten Tag: "Nicht gerade großartig! Heute Morgen hatten wir ein unangenehmes Motorenproblem, wodurch ich das gesamte Freie Training verlor, weil der Motor gewechselt werden musste. Ich musste mit dem T-Car ins Qualifying gehen und das fühlte sich ganz anders an als das Einsatzauto. Das und die Tatsache, dass sich die Strecke zwischen den Zusatztests und dem Qualifying sehr verändert hat, bedeutete, dass wir nicht mehr herausholen konnten. Trotzdem hoffe ich morgen auf einen besseren Ausgang."
Im Blickpunkt stand bei Minardi heute aber auch der Einsatz von Gianmaria Bruni als Testfahrer während der zwei zusätzlichen Stunden am Morgen. Der Italiener fuhr eine Bestzeit von 1:27.036 und war damit sogar um einen Tick schneller als Kiesa im Qualifying am Nachmittag. Alles in allem bot Bruni eine recht solide Vorstellung, weshalb er beim nächsten Rennen und bei einem Test in Monza Anfang September wieder zum Einsatz kommen wird.
"Für mich ist es gut gelaufen", freute er sich. "Meine Zeiten waren gut, speziell wenn man bedenkt, dass ich diesen Kurs nicht kenne und wir nur die weichere Reifenmischung zur Verfügung hatten. Die Balance war gut und wir haben die meiste Zeit damit verbracht, einen neuen Unterboden mit dem derzeit verwendeten zu vergleichen. Jetzt freue ich mich auf Monza, denn das ist fast meine Heimstrecke. Außerdem bin ich dort schon einmal in einem Formel 1 gefahren."

