Panis überrascht im 1. Freien Training
In einer von vielen Ausritten geprägten Session setzte sich am Ende mit Panis ein Überraschungsmann durch - Schumacher Neunter
(Motorsport-Total.com) - Reger Fahrbetrieb herrschte im ersten Freien Training auf dem umgebauten Hungaroring, da sich Fahrer und Teams mit den Bedingungen und dem neuen Layout vertraut machen wollten. Schlussendlich fuhr in der interessanten Session mit Olivier Panis ein Überraschungsmann Bestzeit.

© Toyota
Olivier Panis sorgte im Freien Training für die erste große Überraschung
Der routinierte Franzose ließ gegen Ende Sprit abtanken und einen frischen Reifensatz aufziehen und absolvierte damit eine Runde in 1:21.770, womit er seinem nächsten Verfolger Jarno Trulli (Renault) 0,694 Sekunden abnehmen konnte. Letzterer profitierte von den Zusatztests am Morgen und hinterließ einen starken Eindruck, was sein Teamkollege Alonso (10.) mit nur vier Runden nicht so gut umsetzen konnte.
Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) lag zwischenzeitlich in Führung, wurde dann aber noch auf den dritten Platz durchgereicht. Schon jetzt ist aber deutlich ersichtlich, dass der Kolumbianer mit der neuen Streckenführung besser zurecht kommt als in vergangenen Jahren, was auch sein Vorsprung von 165 Tausendsteln auf Ralf Schumacher (7.) dokumentiert. In Blickrichtung Weltmeisterschaft hat BMW-Williams jedenfalls einen guten Auftakt erwischt.
Die weiteren WM-Aspiranten konnten zunächst noch nicht glänzen: Michael Schumacher drehte sich einmal und kam über Position neun mit mehr als einer Sekunde Rückstand nicht hinaus, während Kimi Räikkönen als Elfter sogar die Top 10 verpasste. Rubens Barrichello (Ferrari) wurde Vierter, David Coulthard (McLaren-Mercedes) nach zwei Fahrfehlern Achter.
Ins Spitzenfeld mischten sich auch noch Cristiano da Matta (Toyota) auf Rang fünf und Mark Webber (Jaguar-Cosworth) auf Rang sechs. Die BAR-Piloten geigten phasenweise ebenfalls in den Top 10 auf, fielen dann aber noch zurück, was darauf schließen lässt, dass Michelin zumindest unter den heutigen Bedingungen den besseren Reifen hat. Nur zwei Bridgestone-Piloten mischten sich unter die schnellsten elf Fahrer des Trainings.
Bei hohen Temperaturen und besonders staubiger Fahrbahn kam es auch zu den in Ungarn schon fast gewohnten Ausritten und Drehern. Unter anderem erwischte es Ralf Schumacher, David Coulthard, Jenson Button, Jacques Villeneuve, Heinz-Harald Frentzen, Ralph Firman und Michael Schumacher. Der Defektteufel schlug bei Justin Wilson (Jaguar-Cosworth) zu, der sich einmal nur schleppend an die Box retten konnte, außerdem bei Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford), der lange bei einer Reparatur an seinem Wagen zusehen musste, bei Jos Verstappen und bei dessen Teamkollege Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth). Letzterer konnte nach einem Motorschaden im "Private Testing" keine einzige Runde absolvieren.
Wenig Aufregendes bot sich in den niederen Regionen des Feldes: Während Frentzen (12.) für Sauber-Petronas Licht am Ende des Tunnels ortete, fand Nick Heidfeld (17./+ 2,7 Sekunden) nicht aus seinem Tief heraus. Verstappen, der eine Minute vor Schluss nach bis dahin recht ermutigender Session ausrollte, wurde als 19. und Letzter gewertet.

