• 01.03.2002 12:30

  • von Reinhart Linke

Michelin kämpfte mit dem Wetter

Reifenhersteller Michelin bereiteten die wechselnden Wetterbedingungen am Freitag in Melbourne Probleme

(Motorsport-Total.com) - Michelin erlebte am Freitag einen schwierigen ersten Trainingstag in Melbourne. Da die Intermediates und die Regenreifen der Franzosen ohnehin nicht zu den Besten zählen, kam den Franzosen das Wechselhafte Wetter nicht entgegen. Während es vor allem im ersten Freien Training am Freitag auf der 5,302 Kilometer langen Strecke nass war, trocknete die Piste im Verlauf des Trainings ab, so dass sie zu Beginn des zweiten 60 Minuten langen Freien Trainings praktisch komplett abgetrocknet war. Zwischenzeitlich regnete es aber doch noch einmal auf der Strecke um den Albert See.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin weiß noch nicht, welche Reifenmischung für Sonntag besser ist

Die besten Michelin-Fahrer waren am Ende wie meist auch im Vorjahr die BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya, die jedoch zur Tagesbestzeit von Michael Schumacher (auf Bridgestone-Reifen) schon 1,545 bzw. 1,594 Sekunden Rückstand hatten. Die McLaren-Mercedes-Fahrer kamen derweil nicht so weit nach vorne. Kimi Räikkönen hatte auf Platz sieben 2,599 Sekunden Rückstand, David Coulthard auf Position elf sogar 3,036 Sekunden.

Um so besser lief es derweil für Formel-1-Debütant Toyota. Während Allan McNish mit 3,326 Sekunden Rückstand auf Platz 16 lag, hatte Teamkollege Mika Salo auf Platz sechs nur 2,325 Sekunden Rückstand zum Tagesschnellsten.

Dennoch war Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier insgesamt noch nicht zufrieden, vor allem wohl wegen dem großen Rückstand seiner beiden Topteams zur Spitze. Außerdem klagte der Franzose über die schwierigen Wetterbedingungen im Albert Park.

Frage: "Das Wetter hat heute die Bedingungen auf der Strecke beeinflusst. War das ein Problem?"
Pierre Dupasquier: "Ja. Aus unserer Sicht war es kein produktiver Tag gewesen. Es wäre interessanter gewesen, wenn die Bedingungen einheitlich gewesen wären. Normalerweise wird die Strecke hier in Melbourne mit Verlauf des Wochenendes immer schneller, aber der Regen heute Morgen stoppte uns bei unseren Vorbereitungen, die wir geplant hatten. Schließlich fuhren wir mit wenig und viel Treibstoff. Einigen unserer Partnerteams gelang trotzdem ein Vergleich der beiden Reifenmischungen, obwohl sie nicht in der Lage waren, sehr viel herauszufinden. Infolgedessen werden wir uns morgen in dem zwei Mal 45 Minuten langen Training auf Vergleiche konzentrieren."

Frage: "Was lernten sie über ihre Reifen?"
Dupasquier: "Wir fühlen uns wohl, so wie es heute morgen lief. Die Intermediates waren nicht so wirkungsvoll, aber weil wir hier nicht an solche Bedingungen gewohnt sind, ist es schwierig zu sagen, warum sie nicht funktionierten. Die selben Reifen waren sehr konkurrenzfähig, als wir sie in Barcelona getestet haben, aber nicht so hier."

Frage: "Was sind die Unterschiede ihrer beiden Reifen?"
Dupasquier: "Wir haben den Reifen des letzten Jahres genommen und ihn an Hand unserer Erfahrungen verbessert. Die ersten Tests heute haben gezeigt, dass beide fürs Rennen verwendbar sind. Sie arbeiten sehr gut."

Frage: "Haben sie bereits eine Idee, welcher am Sonntag der Beste sein könnte?"
Dupasquier: "Nein, weil alles, was wir heute gelernt haben, morgen irrrelevant sein könnte. Es liegt in der Natur der Strecke, dass diese sich verändert und wir können nicht genau sagen, wie sie sich ändert. Heute war sie ziemlich glatt, weil der Regen Staub löste. Was morgen betrifft, so lassen sie uns abwarten. Es könnte eine Überraschung geben."

Frage: "Es gibt einige Rennen hier, die die Streckenbedingungen beeinflussen. Was ändert sich an der Strecke?"
Dupasquier: "Das ist eins der Geheimnisse von Melbourne. Einige unterschiedliche Autos fahren auf der Strecke vor und nach der Formel 1. Sie können die Strecke schmutzig machen und sie von einem Training zum anderen wesentlich verändern. Unter solchen Umständen ist es schwierig, eine Voraussage zu machen."