• 01.03.2002 07:26

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams erster Verfolger von Ferrari

Das BMW-Williams-Team kam am Freitag im Freien Training in Melbourne den Ferrari-Fahrern am nächsten

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team war am Freitag im Freien Training in Melbourne der einzige Rennstall, der am Ende annährend mit den Ferrari-Fahrer mithalten konnte. Während die Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello auf der am Ende überwiegend trockenen 5,302 Kilometer langen Strecke die mit Abstand schnellsten Runden fuhren, musste sich das Team von Sir Frank Williams mit den Plätzen drei und vier zufrieden geben, konnte aber die Kontrahenten aus dem McLaren-Mercedes-Team zumindest am ersten Trainingstag der neuen Saison deutlich hinter sich lassen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher fuhr am Freitag in Melbourne die drittschnellste Runde

Ralf Schumacher lag nach 33 Runden mit einer Bestzeit von 1:28.821 Minuten auf dem dritten Platz und hatte so 1,545 Sekunden Rückstand zu Platz eins. "Wir hatten heute etwas Pech mit dem Wetter", war der 26-Jährige nicht zufrieden. "Zu Beginn der ersten Stunde war die Strecke nass, und auch später gab es noch etwas Regen. Das Gute daran war, dass ich so Gelegenheit hatte, sowohl Regenreifen als auch Intermediates zu testen. Außerdem haben wir beide Trockenreifenmischungen ausprobiert und wissen auch bereits, welche wir morgen wählen werden. Ferrari scheint uns noch um Welten voraus zu sein, aber ich hoffe, dass wir im Laufe des Wochenendes noch aufholen können."

Juan-Pablo Montoya fuhr derweil sogar 36 Runden in dem insgesamt zweistündigen Freien Training am Freitag. In seiner schnellsten Runde war der 26-Jährige 1,594 Sekunden langsamer als der Tagesbeste. "Die Strecke war zu Beginn sehr rutschig, es war sehr schwierig, das Auto diesen Bedingungen anzupassen", fand der Kolumbianer. "In der ersten Stunde hatte ich mit Übersteuern zu kämpfen, in der zweiten war Untersteuern mein Problem. Dass es erneut anfing zu regnen, hat auch nicht gerade geholfen, die Streckenbedingungen haben sich schnell und häufig geändert. Immerhin haben wir verschiedene Reifen gefahren und einiges gelernt. Morgen sehen wir weiter."

Sam Michael, Cheingenieur des BMW-Williams-Teams, ergänzte: "Wir mussten uns zu Anfang mit einer nassen Strecke arrangieren, das hat unser normales Programm natürlich beeinträchtigt. Wir haben unsere Hausaufgaben aber dennoch gemacht: Wir haben beide Reifenmischungen ausprobiert und das Auto unter Rennbedingungen gefahren. Auf dieser Strecke werden die Bremsen sehr stark beansprucht, und wir haben auch noch mit anderen Komponenten Belastungstests gemacht. Wir haben jetzt viele Daten auszuwerten und werden versuchen, uns für das morgige Qualifying bestmöglich vorzubereiten."

Von den Motoren her gab es am Freitag in Melbourne für das BMW-Williams-Team keine Probleme. "Gut, dass es nach all den Tests und Vorbereitungen der letzten Wochen nun endlich losgegangen ist", so BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen. "Noch besser ist, dass wir auch motorenseitig einen unproblematischen ersten Trainingstag in der neuen Saison hatten. Beide Autos haben viele Runden absolviert ? Ralf ist 33 Runden gefahren, Juan 36. Es ging heute vor allem darum, eine gute Basisabstimmung für diese Strecke zu finden, dabei bot das Wetter Gelegenheit, sämtliche Reifensorten auszuprobieren."