• 28.02.2002 11:58

  • von Fabian Hust/Marcus Kollmann

Donnerstagspressekonferenz

David Coulthard, Juan-Pablo Montoya, Michael Schumacher, Ove Andersson und David Richards auf der Pressekonferenz am Donnerstag

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard (McLaren-Mercedes), Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), Michael Schumacher (Ferrari), Ove Andersson (Toyota-Teamchef) und David Richards (BAR-Honda-Teamchef) auf der Pressekonferenz am Donnerstag in Melbourne (Australien).

Titel-Bild zur News: Pressekonferenz Melbourne

Die alte Routine ist wieder eingekehrt: Die Stars auf der ersten PK der Saison

Frage: "David Richards, herzlich willkommen und schön, dich wieder zu sehen. Wie sehr nimmt dich dein neuer Job ein?"
David Richards: "So sehr wie notwendig. Im Moment nimmt er mich voll ein, ich verbringe viel Zeit hinter den Kulissen, bin auch hier beim Rennen sehr involviert, aber das ist nicht die Art und Weise, wie ich das langfristig machen möchte. Ich möchte versuchen, für die wichtigen Aufgaben die richtigen Leute zu finden."

BAR strukturiert demnächst um

Frage: "Hast Du schon ein paar Dinge verändert?"
Richards: "Nein. Ich habe bereits gesagt, dass ich dafür mindestens 90 Tage Zeit brauche, um die ersten Dinge auszusortieren und alles kennen zu lernen. Ich nehme an, dass wir um Imola herum eine Pressekonferenz abhalten werden, auf der wir alle notwendigen Veränderungen und unsere Pläne für die Zukunft bekannt geben werden."

Frage: "Hast du einen bestimmten Plan, eine bestimmte Strategie?"
Richards: "An was denkst du da?"

Frage: "Im Zusammenhang, wie lange du dafür brauchen wirst. Ich denke, du hast da eine Vorstellung?"
Richards: "Ja, die habe ich."

Frage: "Was ist mit Jacques Villeneuve, jeder fragt sich, wie David Richards mit Jacques Villeneuve auskommt?"
Richards: "Man lernt jemanden natürlich nicht innerhalb von ein paar wenigen Wochen kennen, aber es gibt bisher keine Probleme. Er ist sehr professionell, er hat einem Job nachzugehen, ich habe einem Job nachzugehen und wir haben beide die gleichen Ziele."

Frage: "Wirst du bei jedem Rennen mit dabei sein? Kannst du überhaupt bei jedem Rennen dabei sein?"
Richards: "Ja mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, da sollte es keine Probleme geben."

Frage: "Wann hast du dein nächstes freies Wochenende? 2003?"
Richards: "Ich habe ein anstrengendes Jahr vor mir, aber dennoch bereitet es mir viel Freude."

Toyota ist angespannt

Frage: "Hallo Ove Andersson, herzlich willkommen! Wie ist die Stimmung im Moment bei Toyota?"
Ove Andersson: "Vielen Dank. Ich denke, dass es ein Gefühl der Besorgnis ist. Es ist das erste Mal, dass wir an einem Rennen teilnehmen und wir möchten am Samstag sehen, wo wir stehen."

Frage: "Seid ihr aus diesem Grund ein wenig nervös?"
Andersson: "Ich würde sagen ja. Über dem ganzen Projekt hängt jetzt schon seit geraumer Zeit eine dicke Stresswolke."

Frage: "Zu einem bestimmten Zeitpunkt hattest du dich etwas von der Formel 1 ausgegrenzt gefühlt. Fühlst du dich nun ein wenig glücklicher?"
Andersson: "Ich denke, dass wir uns sehr willkommen fühlen. Ich kann nichts anderes sagen. Jeder, den wir getroffen haben, hat uns willkommen geheißen."

Frage: "Ist das Gefühl jetzt ein Besseres?"
Andersson: "Es fühlt sich deutlich besser an, denn wir haben es schlussendlich nach Melbourne geschafft, was unsere größte Sorge gewesen war und jetzt sind wir ein Teil der Familie, was sich einfach nur gut anfühlt."

Andersson: "Haben noch eine Menge zu tun"

Frage: "Bist du zufrieden, wie alles gelaufen ist, die Testfahrten während den letzten Monaten?"
Andersson: "Nun, ich denke, dass jeder der Meinung ist, dass wir noch eine Menge zu tun haben und während unserer Tests noch viel herausfinden werden. Wir fangen jetzt erst so richtig an und unser erster Test wird an diesem Wochenende sein und darauf müssen wir anschließend aufbauen."

Frage: "Du hast immer gesagt, dass ihr euch zunächst nur einmal qualifizieren wollt. Ist das Ziel immer noch das gleiche?"
Andersson: "Das ist schon noch immer das primäre Ziel, denn wenn man sich nicht qualifiziert, dann kann man auch keine Rennen fahren. Ich denke, dass wir in den ersten Rennen zunächst einmal lernen müssen. Wir sind Anfänger, wir müssen zusammenwachsen und laufen lernen, bevor wir rennen können."

Frage: "Juan-Pablo, vor einem Jahr warst du noch ein Neuling. Was ist es für dich für ein Gefühl, nach Australien zurückzukehren?"
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, dass es schön ist, zurück zu sein und ich bin nun deutlich entspannter. Ich verstehe das Auto besser, ich kenne jetzt das Team und es geht nun alles leichter von der Hand."

Montoya: Das neue Auto ist zuverlässiger

Frage: "Das Team hat während den letzten Monaten eine Menge Testaufwand betrieben, vielleicht so viel wie noch nie getestet. Was denkst du über die bisherige Entwicklung?"
Montoya: "Ich denke, dass es ziemlich gut lief. Man will natürlich immer mehr, aber von der Ausstattung her, die wir haben, haben wir das Beste getan, was wir tun konnten. Wir wissen, dass das Auto ein wenig zuverlässiger ist als das letztjährige und ich denke, dass dies sehr wichtig ist. Wir wissen nicht, wo wir stehen und ich denke, dass dies niemand vor dem Qualifying am Samstag weiß."

Frage: "Bist du deshalb so zuversichtlich, weil frühere Probleme aus der Welt geschafft wurden?"
Montoya: "Ich denke, dass jeder Probleme hat, aber ich bin was das Auto betrifft sehr zuversichtlich, es ist definitiv ein Schritt nach vorne, aber es ist die Frage, um wie viel sich die anderen Teams alle verbessern."

Frage: "Bist du also auf dieses Rennen so richtig heiß?"
Montoya: "Wir müssen abwarten, ändern können wir jetzt jedenfalls nichts mehr. Wenn wir ausreichend gearbeitet haben, dann ist es gut. Wenn nicht, dann haben wir noch einen langen Weg vor uns."

Frage: "Michael, du greifst auf das letztjährige Auto zurück. Wie glaubst du wird der Plan für die nächsten drei Rennen aussehen. Glaubst du, dass du eher mit dem neuen oder dem alten Auto fahren wirst?"
Michael Schumacher: "Das hängt um ehrlich zu sein davon ab, wie viel wir mit ihm zwischen jetzt und Malaysia arbeiten können. Uns steht ein Testwochenende zur Verfügung, wir werden dieses natürlich maximal ausnutzen und dann hängt es davon ab, wie gut wir arbeiten können."

Frage: "Was war der Hauptgrund, weswegen ihr das neue Auto nicht verwendet habt?"
Schumacher: "Grundsätzlich war es die Zeit. Wir haben nicht genügend Erfahrung, wir konnten keine Renndistanz fahren, da es Probleme mit dem Wetter und ein paar mechanische Probleme gab, die uns am Fahren hinderten. Wir haben uns dann früh so entschieden, damit wir uns auf das alte Auto konzentrieren können."

Wie sehr leidet Ferrari unter der Verspätung des F2002?

Frage: "Regt es dich auf, dass ihr nicht das neue Auto verwenden könnt?"
Schumacher: "Zu einem gewissen Grad schon. Klar ist man nicht froh darüber, aber was soll man schon tun? So ist die Situation nun einmal und wir haben sie zu einem gewissen Grad auch provoziert, da wir wussten, dass wir eine Backup-Lösung haben. Wir haben aus diesem Grund alles an das Limit getrieben, was sich vielleicht später auszahlt, nicht aber sofort. Wie sehr wir darunter leiden werden, weiß keiner, das ist das große Fragezeichen."

Frage: "Gibt es zwischen den beiden Autos einen großen Unterschied?"
Schumacher: "Oh ja. Es sieht ziemlich anders aus, würde ich behaupten."

Frage: "Anfühlen meinst du wohl?"
Schumacher: "Das kann man um ehrlich zu sein nicht sagen. Als ich das Auto zum ersten Mal testete, da fehlten noch ein paar Teile, die wir an das Auto montieren wollen. Wir haben nie einen richtigen Vergleich gegen das alte Auto gefahren."

Die Reifenfrage

Frage: "Ihr habt einen ziemlich exklusiven, natürlich keinen ganz exklusiven, Deal mit Bridgestone. Wie wichtig es, für sie das Nummer-1-Team zu sein? Macht das einen Unterschied?"
Schumacher: "Ja und nein. Ich meine, jede Entscheidung hat ihre positiven und negativen Seiten. In den letzten Jahren gab es zwei Top-Teams, die die Reifen fuhren, die das Unternehmen angetrieben haben und jetzt ist es vielleicht ein Team, auf das man sich konzentriert und in dessen Richtung man mehr arbeitet als davor. Aber dann leidet man unter dem bereits erwähnten Faktor. Wir haben nun auch Sauber, die sehr stark sind. Wir müssen abwarten. Man kann das erst danach richtig beurteilen."

Frage: "Die gleiche Frage an David mit einer anderen Situation natürlich. Hast Du das Gefühl, dass es zwischen Williams und euch eine Art Kampf um die Reifenwahl gibt?"
David Coulthard: "Ich denke nicht, dass es ein Krieg ist, denn Michelin bringt die entwickelten Reifen zu den Tests und wenn ein Reifen bedeutend schneller ist, so nehme ich an, dass er an beiden Autos schneller ist. Es mag vielleicht zwischen den Reifen kleinere Unterschiede geben, dann nehme ich an, dass Michelin die Entscheidung so fällen wird, dass sie ihre Chancen maximieren können."

Coulthard: Noch nie zuvor so viel getestet

Frage: "Wie glaubst du sind die Testfahrten über die letzten Monate hinweg verlaufen?"
Coulthard: "Nun, zunächst einmal habe ich es genossen, zum ersten Mal nicht im Dezember testen zu müssen ? das war großartig. Und aus diesem Grund habe ich für Januar und Februar bei den Tests viel Energie gehabt und wir konnten mit dem neuen Auto mehr Kilometer abspulen als jemals zuvor. Vielleicht hing das mit der Tatsache zusammen, dass das neue Auto früher fertig war. Die Tatsache, dass ich noch nie bei McLaren so viele Kilometer abgespult habe zeigt, dass wir eine gute Chance haben, hier beide Autos ins Ziel zu bekommen. Das Auto scheint im Vergleich zum Vorjahr ein Schritt nach vorne zu sein. Aber wir werden vor dem Qualifying und dem Rennen nicht wissen, wo wir stehen."

Frage: "Du hast mit Kimi einen neuen Teamkollegen. Wie gut kommst du mit ihm aus?"
Coulthard: "Ich komme mit ihm gut aus."

Frage: "Vermisst du Mika?"
Coulthard: "Nein zu sagen wäre unfair, ja zu sagen wäre aber auch nicht korrekt. Ich bin nicht hier, um einen netten Teamkollegen zu haben. Es geht hier um Siege, Mika ist eine nette Person, ich habe eine Menge schöner Rennzeit gegen ihn verbracht und auch nette private Minuten mit ihm genossen und vielleicht können wir beides zusammen in Zukunft noch einmal genießen. Wenn nicht, dann werden wir eben in der Rascasse ein paar Bierchen trinken."

Räikkönen kann dem Team schon helfen

Frage: "Kann Kimi in Bezug auf seine Erfahrung schon viel zum Teamwork beitragen?"
Coulthard: "Ich denke, dass die Erfahrung nicht nur durch die vielen gefahrenen Rennen aufgebaut wird. Es geht darum, wie man bestimmte Dinge angeht, welche Ansichten und Meinungen man hat. Da kann man immer noch lernen, egal, wie viele Jahre man dabei ist. Und ich glaube, dass er dem Team Dinge beibringen kann, unabhängig seines Alters. Es sind Dinge, die du vorher nie so gesehen hast und da kann ich auch noch lernen."

Frage: "Kann ich bitte die Teamchefs um ihre Meinung bitten, wonach für das kommende Jahr das Reglement abgeändert werden soll, so dass die Motoren limitiert werden und der Freitag ein reiner PR-Tag werden soll?"
Ove Andersson "Ich denke, dass es eine gute Idee ist, die Motoren zu reduzieren. Ich persönlich denke, dass ein Motor für ein ganzes Rennwochenende aber zu viel des Guten ist."
David Richards: "Das ist ein vernünftiger Schritt. Meiner Meinung nach ist es völlig klar, dass die Teams finanziell am Kämpfen sind und wir die Kosten einschränken müssen und das die Herausforderung nur gering einschränkt. Es ist so, als würde man die Renndistanz verdoppeln. Ich sehe keinen Grund, warum das die meisten Teams nicht begrüßen sollten."

Coulthard: "Kimi ist schnell"

Frage: "David, fühlt sich es jetzt so an, als wäre es dein Team? Bist du nach dem Weggang von Mika jetzt der Mann des Teams?"
Coulthard: "Vor einer Sekunde habe ich noch gedacht, du sprichst David Richards an? Das Team muss auf mich zukommen und mich fragen, wenn sie etwas aus der Vergangenheit wissen wollen und ich fühle mich in dieser Position sehr wohl. Ich unterschätze aber die Herausforderung dieses Jahres nicht, denn Kimi ist schnell und wird Druck machen. Auch ich bin schnell und werde Druck machen, die Wahrheit wird das Ergebnis am Ende des Tages sein."

Frage: "Kannst du einen Unterschied wahrnehmen, dass das Team zum Beispiel voll hinter dir steht?"
Coulthard: "Man muss berücksichtigen, dass bei den Wintertests nicht die ganze Mannschaft da war, darüber kann man erst in der Hitze des Gefechts etwas sagen, im Verlaufe der Saison. Der größte Unterschied ist jener, dass die Hosen mit den eingelassenen Unterhosen mir ein interessantes Gefühl beim Laufen bereiten?"

Frage: "Michael, verglichen mit deinen ersten Jahren bei Ferrari, würdest du als Rennfahrer jetzt sagen, dass der Druck auf dem Team größer wegen der guten Leistungen und dem exzellenten Auto ist?"
Schumacher: "Nein. Man darf nicht vergessen, dass wir jedes Jahr versprachen den Titel für die Tifosi zu holen und uns das nicht gelang. Jene Jahre waren die mit dem großen Druck. Jetzt ist es viel leichter."

Schumacher: Weiß nicht, wie gut wir sein werden

Frage: "Michael, welche Erwartungen hast du bezüglich der Performance eures letztjährigen Autos an diesem Wochenende?"
Schumacher: "Ich brenne ehrlich gesagt darauf das herauszufinden. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob wir irgendwo vorne mit dabei sein werden oder wie gut die Vertreter der drei hier sitzenden Teams sein werden. Ich freue mich einfach darauf das herauszufinden."

Frage: "Du sagtest drei Teams. Denkst du, dass es drei Teams sein werden?"
Schumacher: "Man kann im Sport keine zu hundert Prozent genauen Vorhersagen treffen, doch der Eindruck von den Wintertestfahrten ist so. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Sauber-Team, welches sehr leistungsfähig scheint. Ab und an hat auch Renault in Barcelona einige interessante Rundenzeiten gefahren. Aus diesem Grund ist es ja auch so aufregend hier das erste Rennen zu bestreiten und Aufschluss über den wahren Stand der Dinge zu bekommen. Das Wetter, die Menge an getanktem Benzin und all diese Dinge wirken sich ja auf die Rundenzeiten bei den Tests aus und eine vollkommen befriedigende Antwort gibt es dort nicht."

Frage: "David Richards hat sich sehr zuversichtlich über die Regelung einen Motor pro Rennwochenende pro Rennauto einzusetzen für das nächste Jahr geäußert. Wie denken die drei hier sitzenden Rennfahrer über diese sich abzeichnende Veränderung in Hinblick darauf, dass sie bei einem Motorschaden von weit hinten starten müssten?"
Coulthard: "Also das klingt für mich nicht besonders toll, deshalb möchte ich bitte den zuverlässigen Motor haben. Ist das möglich?

Frage: "David, was denkst du grundsätzlich über diese Regel?"
Coulthard: "Ich denke, dass es ein Vorschlag ist. In den letzten Wochen stand dazu einiges in den Zeitschriften, doch ich bin nicht genau über alle hinter den Vorschlägen steckenden Überlegungen im Bilde. Aus diesem Grund möchte ich, ohne alle Fakten zu kennen, auch nicht weiter darüber spekulieren."
Schumacher: "Ich bin diesbezüglich ebenfalls nicht zu hundert Prozent mit allen Einzelheiten vertraut, doch meiner Meinung nach will man damit die Kosten senken. Ich glaube, dass es keine Regel geben wird, welche einem im Falle eines Problems keine Ausweichmöglichkeit lässt. Man stelle sich einfach einmal vor, dass alle Teams am Samstag Motorschäden zu beklagen haben. Dann würde am Sonntag ja niemand fahren dürfen. Ich denke, dass es so eine Regel nicht geben wird, denn so etwas will man ganz bestimmt nicht bezwecken. Am Ende wird es meiner Meinung nach eine clevere Regelung dafür geben."

Fahrer von neuem Motorreglement nicht besonders angetan

Frage: "Die Idee ist die, dass ein Fahrer im Falle eines Motorschadens am Samstag schon auf einen Ersatzmotor zurückgreifen könnte, dass er dadurch aber 10, 12 Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt wird."
Schumacher: "Du siehst, dass wir diese ganzen Details noch nicht kennen. Es ist ja auch noch nichts konkret beschlossen. Im Moment sind diese Dinge nur Grundlage für die gegenwärtigen Diskussionen. Deshalb macht es momentan keinen Sinn in die Details zu gehen, denn die Teameigentümer, welche am Ende eine Entscheidung treffen müssen, werden sich erst einmal damit beschäftigen müssen. Erst danach kann man über diese ganzen Dinge sprechen."

Frage: "Welche Meinung hast du dazu Juan-Pablo?"
Montoya: "Ich denke, es wäre ziemlich schlecht wenn man vorne liegt und plötzlich wegen eines Problems mit dem Motor vom Ende der Startaufstellung ins Rennen gehen müsste. Aber es wäre natürlich für jeden die gleiche Situation. Ich weiß nicht so recht, am besten wir warten ab was sich diesbezüglich tun wird."

Frage: "David, wäre es für dich persönlich eine Katastrophe, wenn Räikkönen von Beginn an schneller als du sein sollte?"
Coulthard: "Nun, man muss nicht besonders clever sein, um sich vorzustellen, dass es nicht gut ist wenn ich nicht schneller bin. Tatsache ist jedoch, dass Kimi schnell ist und es falsch wäre davon auszugehen ich würde immer besser als er sein. Er hat die Chance zu Beginn und zu Ende der Saison schneller zu sein. Es ist ja nicht so, als ob er gerade Laufen gelernt hätte, denn er bestreitet ja schon seit einigen Jahren Autorennen. Und, wie ich schon vorhin sagte, die Sache mit der größeren Erfahrung kann sich bei der Beurteilung bestimmter Situationen in einem Grand Prix auszahlen, doch er hat ja eine komplette Saison hinter sich und weiß wie man schnell fährt. Ich erinnere mich noch an meinen Beginn in der Formel 1 mit Williams. Ich startete von ganz vorne und kann mich nicht an besonders großen Druck deshalb erinnern. Man konzentriert sich einfach Tag für Tag auf seinen Job. Ich denke, dass man in vielerlei Hinsicht durch mehr Erfahrung die Gesamtsituation besser beurteilen kann. Im Verlaufe einer Saison lernt man auch besser mit dem Team zurechtzukommen. Das kann einen aber auch etwas negativ beeinflussen, denn man ist dann direkt in einige Entscheidungen eingebunden. Ich versuche deshalb ein Gleichgewicht zwischen dem reinen Rennfahren und dem nicht zu vielen Nachdenken zu finden, sodass ich trotzdem meine Erfahrungen zu meinem Vorteil nutzen kann."

Frage: "Michael, folgende, sicherlich für dich schreckliche, Hypothese: Stell dir vor, du wärst jemand der Geld auf den Sieger setzt und hättest 50 Dollar die du verwetten könntest. Auf wen würdest du an diesem Wochenende setzen?"
Schumacher: "Ich würde es in meine Tasche stecken und fertig."

Frage: "David, du kannst jetzt nicht die selbe Antwort geben. Wie würdest du das Geld einsetzen?"
Coulthard: "Ich würde einfach auf mich setzen."

Frage: "Und du Juan-Pablo?"
Montoya: "Vermutlich würde ich es genauso machen aber ich weiß das ehrlich gesagt nicht."

Coulthard: "Mir tut Verstappen leid"

Frage: "Eine weitere Frage an alle drei Fahrer. Habt Ihr eure Verträge nach dem Rausschmiss von Jos Verstappen noch einmal durchgelesen? Hat jemand eine Meinung zu dem was da vorgefallen ist?"
Coulthard: "Mir tut es für Jos Verstappen Leid. Es kann keine schöne Situation sein, wenn man sich durch den Vertrag sicher glaubt und auf die Saison vorbereitet und dann alles über den Haufen geworfen wirft. Ich denke, dass es für alle diese Dinge tiefere Gründe gibt und nur die Personen die es betrifft letztendlich alle Einzelheiten kennen. Anstatt wild zu spekulieren sollte man, wenn man nichts näher darüber weiß, besser nichts dazu sagen."
Schumacher: "Ich habe keinen Vertrag mit Tom Walkinshaw."
Coulthard: "Bist du sicher?"
Schumacher: "Nun, ich habe meinen Vertrag nicht gelesen, doch ich bin momentan sehr zufrieden mit allem."

Frage: "Eine weitere Frage an David Richards. Vor vier Jahren haben Sie sich von Benetton getrennt und gesagt, dass sie niemals wieder zurück in die Formel 1 kehren würden so lange sie nicht finanziell an dem Team mit dem sie zurückkehren beteiligt wären. Wie ich das verstehe ist das aber im Moment bei BAR nicht der Fall, was nicht heißen muss, dass sie ihre Prinzipien verändert haben. Ich möchte fragen, ob es eine Vereinbarung zwischen Ihnen und dem Team gibt, welche die Übernahme eines größeren Anteils oder Anteile von Ihnen an BAR grundsätzlich vorsieht?"
Frage: "Verständlicher Weise werden solche Sachen hinter verschlossenen Türen besprochen und vertraulich behandelt. Aber ich habe meine damals zum Ausdruck gebrachten Prinzipien nicht verändert."

Die Frage, die keiner beantworten möchte?

Frage: "Eine Frage an alle drei Fahrer. Wer von euch ist eurer Meinung nach der beste Fahrer in der Formel 1?"
Schumacher: "Gegenfrage - Wer ist der beste Journalist?"

Frage: "Ich denke der reichste ist der beste Journalist. Ich dachte, dass jeder Fahrer sich selbst für den besten Formel-1-Piloten halten würde..."
Coulthard: "Also meiner Meinung nach ist das hier ja nicht eine Box-Arena und das ist hier auch nicht die WWF und wir sind hier nicht beim Wrestling oder so. Wir machen also keine große Promotion für uns selbst. Meiner Meinung nach hat jeder von uns drei hier sitzenden Fahrern Vertrauen in sich selbst, denn wir haben alle schon Rennen gewonnen. Michael hat ganz klar mehr Rennen gewonnen als Juan-Pablo und ich und es ist etwas Pech gegen jemanden anzutreten der mehr Rennen als irgendjemand anderes in diesem Sport gewonnen hat, doch letzten Endes ist das eine Herausforderung. Eine Herausforderung der ich mich stelle, welche ich genieße und ich freue mich darauf meinen bisherigen 11 Siegen weitere hinzuzufügen."

Montoya: "Nun, keine Ahnung. Ich bin, seit ich ein kleiner Junge war, immer ein großer Fan von Senna gewesen und würde sagen Senna.

Frage: "Und wer von euch drei Fahrern?"
Coulthard: "Da siehst du wie wichtig er deine Fragen nimmt. Er scheint sie gar nicht zu hören."
Montoya: "Ich habe mich nie als den besten Fahrer angesehen aber mich auch nie als den anderen unterlegen gefühlt. Ich denke, dass wenn jemand es schaffen kann, dass er es dann auch schaffen wird. Ganz einfach."

Frage: "Juan-Pablo, fühlst du dieses Jahr mehr Druck hier in Melbourne als zur gleichen Zeit im letzten Jahr, wo du als Neueinsteiger dabei warst? Ist jetzt mehr Druck vorhanden, da du als Favorit im Kampf um die Meisterschaft in das erste Rennen startest?"

Montoya: "Das letzte Jahr war der Druck meines Erachtens nach größer, denn jeder hat ja erwartet, dass ich genauso wie Zanardi, der ein schlechtes Jahr hatte, nicht klarkommen würde. Der Druck, alles gut machen zu wollen, ist natürlich immer da. Aber so lange man das macht wofür man bezahlt wird, hundert Prozent zu geben, so lange ist alles okay und man muss abwarten was dann passiert."

Frage: "Hattest du schon Gelegenheit die Strecke dir dieses Jahr genauer anzusehen und zu schauen ob es irgendwelche Bedenken bezüglich der Sicherheit gibt? Die Frage ist, glaube ich, an alle drei Fahrer gerichtet. Wer von euch hat sich die Strecke schon angesehen?"
Montoya: "Ich."

Es gibt immer Raum für Sicherheitsverbesserungen

Frage: "Gitb es irgendwelche Sicherheitsbelange, um die ihr euch Sorgen macht?"
Schumacher: "Wir glauben immer, und das gilt für alle Strecken, dass es Raum für Verbesserungen gibt. Wir haben gesehen, dass man hier Verbesserungen für die Streckenposten durch Korrektur der Zäune vorgenommen hat. Ich habe gesehen, dass man die Zäune an der Box verdoppelt hat, es wurde also eine Menge getan, um die Sicherheit zu verbessern. Wir leben in einer Welt, in der es die totale Sicherheit nicht gibt, was auch immer es für ein Sport, ein Ereignis ist, man wird nie eine totale Sicherheit haben. Aber was die FIA angeht, so werden wir mit Sicherheit Dinge finden, wo wir etwas verbessern können und ich bin mir sicher, dass wir nach dem Rennen wieder Dinge finden werden, die wir verbessern können."

Frage: "An die Teamchefs, kommen wir nochmals auf das Zwei-Tage-Rennwochenende zurück. Wäre es nicht die günstigste Variante, wenn man die Autos am Freitag vor dem Rennen testen würde?"
Richards: "Klar hat man alles Material und die Leute hier, man kann aber die Testerei nicht so betrachten, denn man muss das auch für die Zeit zwischen den Rennen und im Winter besprechen. Wenn man die Tests komplett beschneidet, dann kann das den Teams dramatisch viel Geld einsparen."
Andersson: "Da stimme ich zu."

Frage: "Wenn ihr von dramatisch viel sprecht, wie viel Prozent des Budgets macht das aus? Wie viel würde es ausmachen, wenn man nur einen Motor einsetzen müsste?"
Richards: "Es geht hier nicht nur um einen Motor, den man betrachten muss, sondern auch die Tatsache, dass man Motoren hatte, die man am Samstag nach dem Qualifying weggeworfen hat. Ove kann diese Frage wohl besser beantworten, weil er direkt damit zu tun hat. Man muss auch schauen, wie der Sport in der Öffentlichkeit ankommt. Ist es gut, wenn man Motoren nach 50 Kilometern wegschmeißt und spezielle Entwicklungen dafür unternimmt? Ist das das richtige Image angesichts der Umwelt, in der wir leben?"
Andersson: "Du hast die Frage beantwortet."

Frage: "An die Fahrer: Ihr wurdet über die Schießerei in der Nacht informiert. Habt ihr bemerkt, dass die Sicherheitsvorkehrungen erhöht wurden?"
Coulthard: "Nein, aber ich war mir auch nicht bewusst, was da letzte Nacht passiert ist."