• 16.03.2002 12:26

  • von Reinhart Linke

Michelin: Es kann schwer werden, die Regeln einzuhalten

Reifenhersteller Michelin hatte gehofft, in Malaysia mit Juan-Pablo Montoya auf die Pole Position fahren zu können

(Motorsport-Total.com) - Für Reifenhersteller Michelin verlief das Qualifikationstraining am Samstag im malaysischen Sepang nicht so gut wie erwartet. Nachdem im letzten Freien Training am Samstagvormittag noch mit Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) und Ralf Schumacher (BMW-Williams) drei Fahrer auf Michelin-Reifen in Führung lagen, konnte man diese Führung im Qualifikationstraining nicht verteidigen. Immerhin konnte bei heißen 40 Grad Asphalttemperatur Juan-Pablo Montoya mit 0,231 Sekunden Rückstand zur Pole Position von Michael Schumacher (Ferrari) in die erste Startreihe fahren.

Titel-Bild zur News: Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier

Pierre Dupasquier hatte in Sepang auf die Pole Position gehofft

Hinter dem drittplatzierten Rubens Barrichello konnten sich die Michelin-Fahrer Ralf Schumacher (+ 0,762 Sek.), Kimi Räikkönen (+ 1,202 Sek.) und David Coulthard (+ 1,211 Sek.) immerhin noch die Plätze vier bis sechs sichern. Darüber hinaus stehen mit Renault-Fahrer Jenson Button (+ 1,979 Sek.) und Toyota-Fahrer Mika Salo (+ 2,428 Sek.) zwei weitere Fahrer auf Michelin-Reifen in den Top-Ten.

Auf Grund der erwarteten heißen Temperaturen werden die Reifen am Sonntag beim Rennen hart beansprucht. Nachdem schon am Freitag bei einigen Reifen die Rillen komplett abgefahren wurden, schließt Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier daher nicht aus, dass einige Reifen nach dem Rennen nicht mehr dem Reglement entsprechen werden. Dem Regelwerk zu Folge müssen auch nach einem Rennen die Rillenreifen noch als solche zu erkennen sein.

Frage: "Letztes Jahr was das beste Auto auf Michelin-Reifen Dritter in der Startaufstellung in Sepang, dieses Jahr ist es Zweiter. Das ist ein Fortschritt, aber sind sie nicht etwas enttäuscht, dass ihre Reifen nicht so weit vorne mitfuhren wie heute morgen?"
Pierre Dupasquier: "Man möchte in diesem Geschäft immer besser sein und nachdem Juan-Pablo Montoya im letzten Freien Training heute morgen die schnellste Runde fuhr ist es enttäuschend, dass er nicht auch die Pole Position geholt hat. Aber wir sind an zweiter Stelle hinter Ferrari im Augenblick, was auch keine Schande ist. Außerdem: Der Vorsprung von Ferrari ist nicht so groß wie in Melbourne, was uns natürlich auch noch mehr ermutigt."

Frage: "Welche ihrer beiden Reifenmischungen wird für die morgigen Bedingungen am besten sein?"
Dupasquier: "Gute Frage. Aber darauf gibt es noch keine Antwort. Wie ich schon gestern gesagt habe unterscheiden sich die beiden Reifen in ihrer Leistungsfähigkeit nur sehr wenig."

Frage: "Die Streckentemperatur erreichte heute 40 Grad. Könnten auf Grund der Hitze morgen Reifenprobleme auftreten?"
Dupasquier: "Definitiv. Die Reifen werden auf dieser Strecke abgenutzt und ich könnte mir sogar vorstellen, dass es nach dem Rennen Proteste und Argumente gibt, wenn die FIA eine strenge Linie fährt und genau sagt, was ein erlaubter Reifen ist und was die abgenutzten Reifen sind. Jeder Reifen wird sehr abgenutzt werden und es könnte schwierig werden, innerhalb der Regeln zu bleiben. Ich denke nicht, dass die Teams, die eine Zwei-Stopp-Strategie fahren, sich darüber den Kopf zerbrechen müssen, aber es könnte schwierig werden, wenn man nur ein Mal stoppt."

Frage: "Was ist daher die beste Strategie? Zwei Stopps oder nur einer?"
Dupasquier: "Das ist schwierig für mich zu sagen."

Frage: "Toyota, ihr neuestes Team, hat sich schon im zweiten Grand Prix in den Top-Ten qualifiziert. Haben sie das erwartet?"
Dupasquier: "Nicht wirklich. Es ist eine schöne Überraschung. Ich habe gedacht, dass sie diese Saison aus dem zweiten Teil des Feldes starten würden, aber dies ist ein fantastisches Aufwand und das Ergebnis reflektiert die gute Arbeit des gesamten Teams."