• 16.03.2002 09:57

  • von Reinhart Linke

Für BMW-Williams war mehr drin gewesen

Beide BMW-Williams-Fahrer bekamen im Qualifikationstraining ihre drei Sektorbestzeiten nicht in einer Runde zusammen

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Williams-Team erlebte am Samstag in Sepang eine gute Qualifikation, auch wenn Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher am Ende nicht ganz vorne standen. Juan-Pablo Montoya hätte die Pole-Zeit von Michael Schumacher von 1:35.266 Minuten wohl unterbieten können, wenn er alle seine drei Sektorbestzeiten in einer Runde zusammenbekommen hätte. Doch so musste sich der Kolumbianer am Ende mit 0,231 Sekunden Rückstand zum Tagesbesten zufrieden geben und startet damit in den (morgigen) Grand Prix von Malaysia als Zweiter aus der ersten Startreihe.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya fuhr in Sepang im Qualifying auf Startplatz zwei

Damit ist der 26-Jährige aber nicht unzufrieden: "Ich bin etwas enttäuscht, dass ich es nicht geschafft habe, meine besten Sektorzeiten in einer idealen Runde zu fahren. Es wäre die Pole Position gewesen. Trotzdem bin ich froh, dass ich zu diesem Grand Prix aus der ersten Reihe starten kann und gute Chancen habe, Punkte für unser Team zu holen. Ferrari scheint etwas mehr Abtrieb zu haben, aber mein Auto war heute auch sehr gut zu fahren, vor allem im zweiten Sektor. Wir haben seit gestern viele Änderungen vorgenommen, und ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir dabei erreicht haben. Ich mag diese Strecke sehr. Sie bietet auch Überholmöglichkeiten, ich freue mich sehr auf das Rennen."

Ralf Schumacher konnte unterdessen mit seinem Teamkollegen nicht mithalten. Der 26-Jährige gab Balanceprobleme an, weshalb er schließlich 0,531 Sekunden Rückstand zu seinem Teamkollegen hatte. Zur Pole Position fehlten dem Wahlösterreicher sogar ganze 0,762 Sekunden, so dass er sich kurz vor Schluss auch noch Rubens Barrichello geschlagen geben musste und so am Sonntag nur von Position vier den Grand Prix aufnimmt.

Daher hofft der Familienvater, dass er am Sonntag weiter nach vorne fahren kann: "Heute wäre mehr drin gewesen. Leider ist mir keine optimale Runde gelungen. Schade, der Samstag hatte sehr gut begonnen, doch leider hatte ich im Qualifying ein paar Probleme mit der Abstimmung des Autos. Speziell Sepang ist eine Strecke, auf der man sehr leicht mal hier und da ein Zehntel liegen lassen kann. Schade, dass ich in den letzten Sekunden noch von Platz drei abgefangen worden bin. Trotzdem sollten wir morgen in der Lage sein, Ferrari unter Druck zu setzen und aufs Podium zu fahren."

Chefingenieur Sam Michael ist recht zufrieden: "Wir hatten einen guten Tag. Mit beiden Autos in den ersten zwei Startreihen zu sein, ist positiv. Juan war stark, er hat die Abstimmung seines Autos sehr gut hinbekommen. Wir werden uns noch bemühen, da auch an Ralfs Auto noch weitere Fortschritte zu erzielen. Es war heute zum ersten Mal in dieser Saison einen ganzen Samstag lang trocken, was das Ergebnis besonders interessant macht. Im Vergleich mit den anderen mit Michelin-Reifen ausgerüsteten Teams haben wir die Nase vorn, das ist gut. Aber was uns interessiert, ist der Rückstand auf Ferrari. Er zeigt, dass noch ein gutes Stück Arbeit vor uns liegt."

Auch BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger freut sich über das seiner Meinung nach gute Qualifikationsergebnis: "Ohne Frage ist dies ein erfreuliches Qualifying-Ergebnis. Speziell nach den großen Zeitabständen vor zwei Wochen in Melbourne ist das positiv. Im vergangenen Jahr hatten wir das selbe Phänomen: In Melbourne war Ferrari meilenweit entfernt von allen anderen, und beim zweiten Rennen rutschte die Spitze schon zusammen. Damit sind unsere Aussichten hier natürlich wesentlich besser. Leider hatte Ralf ein paar Probleme mit der Abstimmung seines Autos. Juan war stark, wenngleich auch er bei näherer Betrachtung seiner Sektorzeiten keine optimale Runde hinbekommen hat."