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  • 23.12.2016 13:24

  • von Dominik Sharaf

McLaren überzeugt: Mit Mercedes-Power schon 2016 siegreich

Hat McLaren das beste Chassis in der Formel 1? Rennleiter Eric Boullier ist davon überzeugt und setzt Honda unter Druck: "Es gibt in allen Bereichen Luft nach oben"

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Rennleiter Eric Boullier ist überzeugt, dass seine Truppe mit einem Mercedes-Antrieb im Heck in der Saison 2016 Rennen gewonnen hätte. Grund für die Vermutung liefern dem Franzosen Analysen seiner Dateningenieure, die herausgefunden haben wollen, dass Fernando Alonso und Jenson Button beim Kurvenspeed das Tempo der Formel-1-Spitze mitgehen konnten. Ergo folgert Boullier gegenüber 'Autosport': "Hätten wir den besten Motor gehabt, hätten wir auch gesiegt."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Hätte Alonso mit Mercedes-Power wieder ein Rennen gewonnen? Zoom

Er unterstreicht: "Das wissen wir, weil die GPS-Daten es uns verraten." Dennoch bedeutet dieses Resümee keinen Bruch mit dem bisherigen Antriebspartner, auch wenn es deutlich aufzeigt, dass Honda in Sachen Zuverlässigkeit und Leistung endlich auf einen grünen Zweig kommen muss. "Es gibt in allen Bereichen Luft nach oben", nimmt Boullier die Japaner in die Pflicht und glaubt, so ingesamt mehr aus dem Paket herausholen zu können. "Es trüge zur Entwicklung des Chassis' bei."

Schließlich musste McLaren zuletzt mit wenig Abtrieb fahren, um das PS-Defizit zu kompensieren und erkannte das Podium in den vergangenen Monaten nicht einmal mit einem Feldstecher. Eine optimale Abstimmung könnte die Domäne Kurvenspeed weiter ausbauen. Boullier weiß aber, dass Honda so schnell keinen V6-Hybriden auf Mercedes-Niveau konstruieren wird und setzt daher auf eigene Konzepte, wenn es um die Herkulesaufgabe geht, die Silberpfeile vom Thron zu stoßen.

"Die Lücke ist kleiner geworden. Aber um dahin zu gelangen, wo Mercedes steht, kann man nicht einfach abkupfern. Dafür reichen drei oder sechs Monate nicht, es braucht ein paar Jahre", erklärt der Rennleiter und verweist auf seinen ehemaligen Arbeitgeber: "Renault brauchte Zeit und sie sind noch immer nicht bei der Musik. Und sie haben vor sechs Jahren mit der Entwicklung angefangen." Honda hingegen kehrte erst 2015 nach einer Saison Vorbereitungszeit in den Grand-Prix-Zirkus zurück.