powered by Motorsport.com
  • 23.12.2016 13:32

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Gelder gestrichen: Putin distanziert sich von Russland-Rennen

Der 48 Millionen Euro teuere Russland-Grand-Prix in Sotschi wird künftig von privaten Firmen finanziert, möglicherweise von Putin nahestehenden Oligarchen

(Motorsport-Total.com) - Der Russland-Grand-Prix in Sotschi wird in Zukunft nicht weiter von der Regierung um Präsident Wladimir Putin finanziert, sondern von privaten Firmen getragen. Wie Promoter Sergei Worobiew am Freitag auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' bestätigt, hätte sich der Staat mit sofortiger Wirkung aus dem Projekt zurückgezogen. Die Vorbereitungen auf die 2017er-Ausgabe liefen aber wie geplant und auf Hochtouren. Ein Staatskonzern ist wohl für Gelder aus Moskau eingesprungen.

Titel-Bild zur News: Wladimir Putin

Wladimir Putin scheint sich andere Propagandainstrumente zu suchen Zoom

So könnte es den Verantwortlichen in Sotschi gelungen sein, die auf 48 Millionen Euro geschätzte Promotergebühr für Bernie Ecclestone aufzutreiben. Das Gebaren, die Oligarchen des Landes für angeschlagene Staatsprojekte einzuspannen oder dazu zu nötigen, ist altbekannt, zumal auch der stellvertretende Ministerpräsident Dimitri Kozak eine entsprechende Lösung im Gespräch mit dem Fernsehsender 'Russia24' andeutet: "Die Gebühr wird ausschließlich von Sponsoren bezahlt."

Auch der Politiker versichert, dass die Durchführung des Grand Prix 2017 nicht gefährdet sei. Was danach mit dem ehemaligen Prestigeprojekt in der ehemaligen Olympiastadt passiert, steht in den Sternen. Putin schien nach der Premiere im Jahre 2014 immer weniger interessiert, die Formel 1 für Selbstvermarktung und Propaganda zu nutzen. Dazu kämpft sie mit Akzeptanzproblemen in einem in weiten Teilen verarmten Land, in dem Motorsport nach den Jahrzehnten des Sozialismus keine Tradition besitzt.