• 23.12.2016 14:54

  • von Dominik Sharaf

Ross Brawns Ferrari-Abschied: Lieber Opa als Technikchef

Das "Superhirn" erklärt, wieso er vor zehn Jahren in Maranello abdankte und er sich eine Auszeit von der Formel 1 nahm: "Sie wollten mich umstimmen"

(Motorsport-Total.com) - In seiner Zeit als Ferrari-Technikchef erarbeitete sich Ross Brawn den Ruf eines erfolgshungrigen "Superhirns", für das die Formel 1 und ihr Zahlensalat auf den Datenmonitore zwei Lebenselixiere waren. Ein Trugbild, wie der heute 62-jährige Brite nun im Gespräch mit 'Sky Sports F1' klarstellt. Vielmehr hätte er sein Engagement bei der Scuderia beendet, um sich der Familie und dem Leben abseits des Paddocks widmen zu können. "Meine Frau Jean spielte eine große Rolle", meint Brawn.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn: Für ihn war die Formel 1 nicht der einzige Lebensinhalt Zoom

Auch die private Situation seiner Kinder beeinflusste die Entscheidung: "Unsere Töchter haben zu dieser Zeit geheiratet und hatten Familienpläne", erklärt Brawn, der von der Gattin und Oma dann kaum mehr als die gepackten Koffer an der Haustüre gesehen hätte. "Sie hätte immer zwischen Großbritannien und Italien pendeln müssen." Hinzu kam, dass nach zwei verlorenen WM-Duellen mit Renault-Pilot Fernando Alonso und dem Abschied Michael Schumachers Ferraris Stern sank.

Zwar war das für Brawn eher Ansporn als Rückzugsgrund, aber er hatte zuvor mit den Roten alles erreicht, was es zu erreichen gab. "Die zehn Jahre waren wundervoll. Ich habe eine tolle Zeit erlebt. Und ich habe entscheiden, dass es eine schöne runde Zahl wäre", blickt er zurück. "Ich habe Jean und Luca (Ferrari-Rennleiter Todt und Präsident di Montezemolo; Anm. d. Red.) gesagt, was ich plane. Sie haben versucht mich umzustimmen, aber sie haben erkannt, dass ich dahinterstehe."

Auch wenn ihm nachgesagt wurde, Sehnsucht nach seinem heiß geliebten Rosengarten und dem Fliegenfischen in Schottland zu haben - mit der Formel 1 hatte Brawn lange nicht abgeschlossen. "Mir gefiel es nicht, Ferrari zu verlassen und irgendwo anders anzuheuern. Also war eine einjährige Auszeit perfekt", erklärt er. Also packten er und Ehefrau Jean endlich die Koffer, um das gleiche Flugzeug zu besteigen, ehe er später bei Mercedes anheuerte. "Wir reisen so viel, aber sehen nichts von der Welt", sagt Brawn über den hektischen Motorsport-Zirkus. "Wir sind ein Jahr gereist, um auch etwas von ihr zu entdecken."

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