• 12.10.2015 15:38

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Sotschi erneut Publikumserfolg: Mehr Zuschauer als im Vorjahr

149.000 Menschen säumten den Olympiapark am Rennwochenende - Promoter kontert Kritik an Streckenposten und TecPro-Barrieren - Nachtrennen 2017 anvisiert

(Motorsport-Total.com) - Bei der Premiere im Vorjahr war der Russland-Grand-Prix in Sotschi ein Überraschungserfolg, bei der zweiten Ausgabe am Wochenende knüpfte die Veranstaltung daran an. Nach Angaben des Promoters Sergei Worobiew gegenüber 'Motorsport-Total.com' säumten von Donnerstag bis Sonntag 149.000 Menschen den Olympiapark, wobei auch nicht-zahlende Besucher gerechnet wurden. Für das Formel-1-Rennen wurden 62.000 Tickets abgesetzt. "Wir sind sehr zufrieden", so Worobiew.

Titel-Bild zur News: Sonnenuntergang in Sotschi

Sonnige Zeiten für die Veranstalter in Sotschi: Es kamen noch mehr Zuschauer Zoom

Im Vergleich zu 2014 bedeutet das: Für den Sonntag wurden 7.000 Karten mehr verkauft. Die Ticketpreise in Sotschi begannen bei 23.000 Russischen Rubel für das gesamte Wochenende, was umgerechnet rund 328 Euro entspricht. Für leibliche Wohl der Gäste wurden 117 Tonnen Nahrungsmittel angeliefert, die Fans kauften mehr als 7.000 Souveniers in den offiziellen Shops. Neben einheimischen Bands heizte auch die australische Popgröße Natalie Imbruglia dem Publikum mit Livemusik ein.

Mit einer Neuerung waren nicht alle einverstanden: In Sotschi wurden erstmals nur einheimische Streckenposten eingesetzt. Nachdem Felipe Massa sich beklagt hatte, dass die Bergung seines Pilotenkollegen Carlos Sainz nicht schnell genug vonstatten gegangen sei und der Brasilianer für routiniertes Personal aus dem Ausland plädierte, gab es auch aus GP2-Kreisen Kritik am Vorgehen nach Unfällen. Worobiew verspricht: "Wir werden das natürlich zusammen mit der FIA genau untersuchen, aber die Bergungsmannschaft und das medizinische Team haben höchsten Standards entsprochen."


Fotostrecke: F1 Backstage: Sotschi

Der Promoter beruft sich darauf, dass Sainz unverletzt geblieben sei und der Unfall glimpflich ausging, was der beste Beweis für das Funktionieren der Sicherheitsroutinen sei. Mit dem gleichen Argument verteidigt er auch die TecPro-Barrieren, die im Zuge des Crashs in die Kritik geraten waren. "Uns ist es auch gelungen, die Schäden rechtzeitig zum Qualifying wieder in Ordnung zu bringen. Bei so einem Vorfall halte ich das für ziemlich gut", sagt Worobiew, will aber dennoch untersuchen, wie ein Formel-1-Bolide überhaupt ungewollt unter die Streckenabsperrung rutschen konnte.

Schon 2017 könnte der Russland-Grand-Prix nach Singapur, Bahrain und Abu Dhabi das vierte Rennen sein, das bei Flutlicht ausgetragen wird. "Die Gespräche werden ernst. Wir haben Kontakt zu mehreren Firmen, die sich mit Beleuchtung beschäftigen", erklärt Berater Richard Cregan im Gespräch mit der 'BBC' und hält die Neuerung im kommenden Jahr noch nicht für möglich, da das Rennen einen Termin bereits im Mai erhalten hat. "Das sieht zu knapp aus, als dass es sich richten ließe", so der Ire. "Ein Nachtrennen würde es aber erlauben, den Olympiapark beleuchtet in Szene zu setzen."