"Wall of Champions" zeigt keine Gnade, aber: Norris Schnellster im Kanada-FT3

Nico Hülkenberg und Oscar Piastri sind prominente Opfer der "Wall of Champions", während Lando Norris im Abschlusstraining Bestzeit fährt

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat nach einem aus McLaren-Sicht eher ernüchternden Freitag im dritten Freien Training zum Grand Prix von Kanada 2025 Bestzeit erzielt. Der Engländer verwies Charles Leclerc (Ferrari) um 0,078 Sekunden auf Platz 2 und George Russell (Mercedes), den Schnellsten vom Freitag, um 0,151 Sekunden auf Platz 3.

Titel-Bild zur News: Lando Norris

Lando Norris sicherte sich die Bestzeit im dritten Freien Training in Montreal Zoom

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt, dass Russell nun im Qualifying gute Chancen hat: "Das Auto ist schnell. Ich glaube, wir sind mit vorne dabei. Aber da muss auch alles passen", sagt er im Interview mit Sky. Das Gefühl sei bisher "eigentlich ganz gut. Wir sind die Session vorne gelegen, und dann der letzte Run war nicht ganz so gut. Aber trotzdem ein oder zwei Zehntel hinter Norris. Ein guter Start."

Doch die Session stand vor allem im Zeichen einiger kleinerer Zwischenfälle. Es war noch keine halbe Stunde gefahren, als McLaren-Pilot Oscar Piastri die "Wall of Champions" küsste und sich dabei rechts hinten einen Platten zuzog. Der WM-Leader humpelte daraufhin langsam an die Box zurück, was entsprechend lang dauerte, weil er eine komplette Runde auf der Felge absolvieren musste.

Wenig später drehte sich dann Nico Hülkenberg bei der "Wall of Champions" und hinterließ dort wegen eines Mauerkontakts einige Sauber-Karosserieteile. Diese mussten weggekehrt werden, sodass die Session für ein paar Minuten unterbrochen wurde.

Eine Viertelstunde vor Schluss dann der nächste Einschlag in die "Wall of Champions", als Oliver Bearman (Haas) mit dem Heck ins Rutschen kam und die Mauer nicht nur küsste, sondern richtig hart touchierte. Bearman verlor dabei ein paar Splitter seines Bodyworks, konnte aber weiterfahren.

Ärger könnte Yuki Tsunoda (Red Bull) bekommen, der wegen Bremsproblemen lange an der Box stand. Er ist bei den Rennkommissaren auf dem Radar, weil er unter roter Flagge ein gegnerisches Fahrzeug überholt hat. Zumindest konnte er am Ende der Session noch ein paar Runden drehen.

Zum Thema:
Ergebnis, 3. Freies Training
F1-Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann
F1-Show: Livestream auf YouTube & Twitch (4 Uhr)

Am Ende der Stunde auf dem Circuit Gilles Villeneuve lagen die ersten 14 Fahrer innerhalb einer Sekunde. Selbst Gabriel Bortoleto (Sauber) auf Platz 19 hatte nur 1,373 Sekunden Rückstand. Lediglich Tsunoda fiel im Vergleich zu allen anderen stark ab. Dem Japaner fehlten 1,774 Sekunden auf Norris.

Stark dafür Lewis Hamilton (Ferrari) auf Platz 4. Der siebenmalige Weltmeister gilt als Montreal-Spezialist. 2007 hat er dort den ersten Grand Prix seiner Karriere gewonnen. Hinter ihm reihte sich Max Verstappen (Red Bull) auf Platz 5 ein, gefolgt von Fernando Alonso (Aston Martin), der trotz des sechsten Platzes über das Handling seines Autos meckerte.

Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) wurde Siebter. "Er attackiert vielleicht noch zu wenig und lässt den Reifen zu wenig rutschen", analysiert Wolff. "Das macht der George mit seiner Erfahrung natürlich ein bisschen besser. Und es fehlen ihm die Runden. Du siehst das. Er hängt immer diese drei, vier Zehntel hinten. Man muss ihm einfach die Zeit geben."

"Das wird ein spannendes Qualifying, da bin ich mir sicher", sagt Sky-Experte Ralf Schumacher. Welche Rolle Piastri dabei spielen wird, ist allerdings unklar. Der WM-Leader war auch im dritten Training langsamer als Norris und belegte mit 0,720 Sekunden Rückstand den achten Platz.

"Man muss mal abwarten, ob vielleicht ein bisschen mehr kaputt gegangen ist als nur der Reifen", sagt Sky-Experte Timo Glock. "Vielleicht ist auch der Unterboden ein bisschen beschädigt worden dabei, weil ich kann mir nicht vorstellen, dass Piastri acht Zehntel hinter seinem Teamkollegen ist. Das haben wir noch nie gesehen."

"Klar, er tut sich ein bisschen schwerer. Irgendwie ist es nicht so sein Rhythmus hier anscheinend. Aber diese acht Zehntel werden es nicht sein. Ich habe aber auch das Gefühl, dass er nicht der Mann für die Poleposition ist. Ich glaube, das werden andere sein", prognostiziert Glock.

Wo kann man den Grand Prix von Kanada live sehen?

Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. In der Nacht nach dem Qualifying und nach dem Rennen beginnt der Livestream jeweils um 4 Uhr deutscher Zeit.


Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.

Im deutschen Free-TV zeigt RTL den Grand Prix von Kanada live. Die Berichterstattung zum Rennen am Sonntag beginnt um 19:05 Uhr. Start ist um 20:00 Uhr. Dazu zeigt der Pay-TV-Sender Sky wie immer alle Sessions live. In Österreich ist diesmal ServusTV dran. Und in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Kanada 2025!)

Neueste Kommentare