Massa: "Lotus ist nicht die einzige Option"

Felipe Massa bestätigt, mit mehreren Teams in Verhandlungen zu stehen, sieht aber auch die DTM als sehr gute Alternative an

(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist dicht, Mercedes ist dicht, Ferrari ist dicht: Felipe Massa gehen die Alternativen aus, wenn er nach acht Jahren bei der Scuderia auch im kommenden Jahr in einem konkurrenzfähigen Boliden sitzen will. Größte Chancen werden dem Brasilianer bei Lotus eingeräumt, wo er mit Kimi Räikkönen das Cockpit tauschen könnte, doch Massa will sich nicht nur auf das Team aus Enstone versteifen. "Lotus ist nicht die einzige Option", sagt er. "Es gibt einige Möglichkeiten, aber nicht so viele. Vielleicht zwei weitere Teams, aber nicht mehr."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

So sieht ein Rennfahrer aus, der glücklich seiner Arbeit nachgeht: Felipe Massa Zoom

Konkrete Namen wollte der 32-Jährige aber noch nicht nennen, doch realistisch bleiben ihm neben Lotus wohl nur Sauber oder Williams. Allerdings stecken die beiden derzeit in einer tiefen Formkrise, was den Brasilianer ein wenig abschrecken könnte. "Ich will nicht um jeden Preis Formel 1 fahren. Ich will eine Chance haben, konkurrenzfähig zu sein und mitzukämpfen", erteilt er dem Hinterfeld in der Königsklasse eine Absage.

"Ich werde nicht auf Knien robben, um in der Formel 1 zu fahren", stellt er klar. "Ich will die Möglichkeit besitzen, an der Sache auch Spaß zu haben." Denn am Ende seiner Karriere sieht er sich noch lange nicht, auch wenn er schon einige Jahre in der Königsklasse aktiv ist. "Meine Karriere ist lang, aber ich bin noch jung. Ich war 20 Jahre alt, als ich in die Formel 1 kam." Nun ist er 32 und kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken.

Kein zweiter Barrichello

"Ich habe den WM-Titel nicht gewonnen, aber deutlich mehr, als ich als Kind erwartet hatte", zeigt er sich mit seinen Ergebnissen hochzufrieden. Genau darum würde er nun auch jetzt nicht nur weitermachen, um dabei zu sein. "Sonst ist es an der Zeit, aufzuhören." Der Brasilianer weiß, dass er der Formel 1 noch viel zu geben hat - ähnlich wie seinerzeit Rubens Barrichello, der bei seinem Ferrari-Abgang sogar noch ein Jahr älter als Massa war, aber noch sechs weitere Jahre aktiv sein durfte.


Fotostrecke: Felipe Massa bei Ferrari

Und er würde wohl immer noch einen Platz besetzen, wenn ihn ein Team anstellen würde, glaubt Massa. "Hätte er morgen die Chance, irgendwo zu fahren, würde er das tun", meint sein Landsmann. "Er liebt es, Rennen zu fahren. Ich kenne ihn gut. Er glaubt immer daran." Doch nach seiner Ferrari-Zeit musste Barrichello bei Honda erst einmal kleinere Brötchen backen, bevor er noch einmal am WM-Titel schnuppern durfte. Auf solche Lehrjahre hätte Massa allerdings keine Lust: "Ein kleines Team, nur um dabei zu sein, daran bin ich nicht interessiert. Vielleicht ist es Rubens, ich nicht."

DTM als echte Alternative

Sollte es mit dem angestrebten Teamwechsel in der Formel 1 doch nicht klappen, will sich Massa aber auf jeden Fall anderweitig umsehen. Denn einen anderen Job könnte er sich absolut nicht vorstellen. Zuletzt war auch immer wieder die DTM im Gespräch, wo derzeit schon sein Landsmann Augusto Farfus recht erfolgreich unterwegs ist. Notfalls würde er auf die richtige Gelegenheit auch warten: "Ich will Rennen fahren und versuchen, eine gute Option zu erhalten. Ist es zu spät, in die DTM zu gehen, warte ich vielleicht ein Jahr."

Klingt ganz danach, als sei das Deutsche Tourenwagen Masters beim Brasilianer hoch im Kurs, doch an die Formel 1 kommt die DTM natürlich nicht heran. Zumal mit Massas Abgang derzeit auch kein weiterer brasilianischer Fahrer unter Vertrag steht. "Keinen brasilianischen Fahrer zu haben wäre ein Schock, ein großes Problem für den Motorsport bei uns", sagt Massa. "Der ist jetzt schon in einer schwierigen Situation. Auch für das Fernsehen wäre es ein Problem. Also versuche ich, weiterzumachen."