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Massa: Mit Sponsorengeld im Cockpit-Supermarkt

Noch-Ferrari-Pilot Felipe Massa könnte sich vorstellen, Sponsorengelder zu einem Team mitzubringen und hofft dafür auf heimatliche Unterstützung

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa befindet sich derzeit auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Weil Ferrari den Brasilianer für Kimi Räikkönen nach Saisonende vor die Tür setzt, muss sich der ehemalige Vizeweltmeister nach anderen Alternativen umsehen. Während die DTM oder die IndyCar-Serie für Massa nur eine Notlösung wären, bleibt der Fokus des Brasilianers auf dem Verbleib in der Formel 1. Insbesondere mit Lotus wird Massa derzeit immer wieder in Verbindung gebracht.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Bei der Cockpitsuche schaut Felipe Massa nur in die obersten Regale Zoom

Doch das ohnehin schon klamme Team könnte am Ende auch mitgebrachte Gelder in die Entscheidung mit einbeziehen. Nach acht Jahren bei Ferrari könnte also auch Felipe Massa bei der Cockpitsuche auf Sponsoren angewiesen sein. Doch der 32-Jährige scheint sich damit recht gut abfinden zu können. Gegenüber 'O Estado de S.Paulo' gab der Brasilianer an, dass es keine Schande sei, dem potenziellen Arbeitgeber eine kleine Finanzspritze als Gastgeschenk mitzubringen.

Doch Geld aus eigener Tasche würde Massa hingegen nicht auf den Tisch legen. "Das würde ich niemals tun. Ich bin ein Profi-Rennfahrer, der bezahlt wird, Rennen zu fahren - und das wird sich nicht ändern", betont er. "Aber ich kann meine großartigen Beziehungen nutzen, um ein Unternehmen zu finden, das Teil eines globalen Marketingprojekts werden möchte." Dass er diesbezüglich in Brasilien fündig werden wird, darum macht er sich keine Sorgen. In seinem Heimatland gebe es viele Unternehmen, auf die die entsprechende Beschreibung zuträfe.

Wenigstens Kimi...

"Ich denke, das ist nicht nur für meine Karriere wichtig, sondern auch für den brasilianischen Motorsport an sich, der sich gerade am Limit befindet", ergänzt er. Sollte Massa für 2014 kein Cockpit mehr finden, hätte Brasilien überhaupt keinen Grand-Prix-Piloten mehr in der Königsklasse, insofern auch GP2-Pilot Felipe Nasr den Aufstieg in die Formel 1 nicht bewerkstelligen kann. Einen Vorwurf an Ferrari möchte Massa nach seinem Aus aber nicht machen.

Denn immerhin habe man ihn mit einem erwiesenen Topfahrer ersetzt: "Wenn mich das Team durch einen Fahrer ersetzt hätte, der nicht die Qualitäten von Kimi gehabt hätte, dann wäre es wohl ein wenig schwerer zu akzeptieren", sagt der elffache Grand-Prix-Sieger. Und immerhin hat Massa nun noch genügend Zeit, einen anderen Platz in der Formel 1 zu finden, auch wenn sich die Topadressen schon geschlossen haben.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Singapur, Freitag


Lotus oder Williams?

Denn ein Topauto soll es auch in der kommenden Saison für Massa sein. Eine Rolle in einem kleinen Team käme für ihn nicht in Frage, wie der Brasilianer jüngst erklärte. Größte Chancen werden ihm derzeit bei Lotus nachgesagt. Gerüchteweise könnte ihn Sponsor Santander, der schon bei Ferrari omnipräsent auftritt, beim aktuellen Team seines Nachfolgers Kimi Räikkönen unterbringen, um den eigenen Markt in Brasilien zu stärken.

Andere Stimmen sprechen von einer Verbindung zum heimischen Mineralölkonzern Petrobras, der Massa wie 2012 Bruno Senna zu Williams lotsen könnte, sollte Pastor Maldonado mit seinen Ölmillionen zu Lotus abwandern. Nachdem die beiden größten Schlüsselspieler Red Bull und Kimi Räikkönen ihre Stellung im Transferpoker bezogen haben, scheint nun eine neue Komponente die zentrale Position im Fahrerkarussell eingenommen zu haben.