• 20.09.2013 16:55

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Hüpft besser als Down Under: McLarens Känguru verbessert

Sportdirektor Michael glaubt, dass die Bodenwellen nicht so große Probleme bereiten wie zum Auftakt - Reifenmischungen variieren um 1,5 Sekunden

(Motorsport-Total.com) - Während Force India längst keine Teile mehr für das aktuelle Auto entwickelt, spendiert deren Hauptkonkurrent um den fünften Platz in der Konstrukteurs-WM seinem Boliden noch immer Verbesserungen: McLaren scheint den Unglücksgriff MP4-28 nicht aufgegeben zu haben. "Wir bringen noch ein paar Updates", verspricht Sam Micheal am Rande des Freien Trainings in Singapur. Bis zum bitteren Ende geht es aber nicht: "In Japan und Südkorea kommt das letzte Paket für dieses Auto."

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez hofft, nicht allzu oft die Bodenhaftung zu verlieren Zoom

Statt mit Neuerungen beschäftigten sich der Sportdirektor und seine Truppe auf dem Stadtkurs mit der Bodenfreiheit ihres Fahrzeugs. Die bereitet den "Chrompfeilen" schon die komplette Saison über Probleme, Jenson Button schwante am Donnerstag Übles. Michael gibt vorsichtig Entwarnung: "Das war bisher kein Faktor", sagt er mit Blick auf die erste Session am Freitag. Die Entschärfung der Singapur-Sling-Schikane sei dafür nicht der Grund: "Es geht ja auch um den Rest des Kurses, der die Bodenfreiheit bestimmt."

McLaren wählte die extremste Einstellung des Jahres - und justierte die Fahrzeughöhe sogar noch über der aus Monaco. "Stadtkurse sind die schlimmsten", weiß Michael über die Probleme mit dem aktuellen Auto zu berichten. Dennoch glaubt er, besser aufgestellt zu sein als zum Saisonauftakt in Melbourne, als die Briten der Spitze des Feldes auf öffentlichen Straßen um zwei Sekunden und mehr hinterher gurkten. "Das Auto hat sich entwickelt und ist ein ganz anderes als noch in den ersten Rennen. Dass es springt und aufsetzt, ist normal."

Ob Button und Sergio Perez auf den Bodenwellen in Richtung WM-Punkte hüpfen, vermag der Sportdirektor noch nicht zu prognostizieren: "Der beste Test das Qualifying. Bis dahin ist alles akademisch." Um im Kampf um die Startpositionen auf der Höhe zu sein, nahm sich McLaren am Freitagnachmittag deutlich mehr Zeit als noch 2012, als das Team als Favorit anreiste. Im Fokus der Techniker standen auch die Pirelli-Reifen. Die Italiener spreizen die Mischungen in Singapur, liefern Supersoft und Medium.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Singapur


Das bleibt nicht ohne Folgen: "Zwischen den Reifen besteht hier ein Unterschied von 1,5 Sekunden pro Runde, auch der Abbau variiert stark", erklärt Michael und betont die Kontinuität der Pneus: "Manche Teams fahren acht oder neun Runden und sind immer noch schnell im letzten Umlauf. Aber mit dem superweichen Reifen werden die Zeiten fallen." Welche Strategie für das Rennen die richtige ist und ob es sich vielleicht lohnt, außerhalb der Top 10 auf Medium zu starten, vermag der McLaren-Verantwortliche noch nicht zu sagen.