Lotus kämpft 2011 um zehn Millionen Euro

Lotus muss 2011 mindestens WM-Zehnter werden, um nächstes Jahr erstmals Anspruch auf die historische Säule des Concorde-Agreements zu haben

(Motorsport-Total.com) - Für Lotus ist 2011 eine entscheidende Saison - und zwar nicht nur aus dem offensichtlichen Bestreben heraus, nach dem Premierenjahr in der Formel 1 weitere Fortschritte zu machen, sondern auch aus finanziellen Gründen. Denn wenn es erneut gelingt, mindestens Platz zehn in der Konstrukteurs-WM zu erreichen, winkt ein Bonus von zehn Millionen Euro.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Lotus könnte mit einer guten Saison 2011 gutes Taschengeld verdienen

Die Einnahmenverteilung in der Formel 1 basiert laut Concorde-Agreement auf drei Säulen: Aus dem dritten Topf erhielten die drei neuen Teams 2010 zehn Millionen US-Dollar (umgerechnet gut sieben Millionen Euro). Topf zwei wird auf Basis der Platzierung in der Konstrukteurs-WM vergeben. Kriterium für Topf eins ist die Geschichte - aus diesem Pott werden nur Teams gefüttert, die in den vergangenen drei Jahren mindestens zweimal einen Top-10-WM-Platz erreicht haben.

Das könnte auf Lotus ab 2012 zutreffen - und würde einen willkommenen Bonus von 25 Millionen US-Dollar (18 Millionen Euro) bei gleichzeitigem Wegfall von Säule drei bedeuten. Mike Gascoyne ist zuversichtlich, dass sein Team mit diesem Geld planen kann: "Wenn man sich die Wintertests anschaut, dann mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen", erklärt er gegenüber 'Autosport'. "Aber wir wollen mehr als das - wir wollen eines oder zwei der etablierten Teams schlagen."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona


"Wenn wir eines der etablierten Teams schlagen könnten, wäre das schon ein großer Erfolg. Platz acht ist ein ambitioniertes Ziel, aber wenn man nicht ehrgeizig ist, kommt man auch nicht hin", sagt der Technische Direktor von Lotus und betont, dass die Lehrzeit nach dem ersten Jahr abgeschlossen sein sollte: "Wir sind jetzt auch ein etabliertes Team. Wir sind aufgestellt wie alle anderen und nicht mehr wie ein besseres GP2-Team."

Mit diesem Selbstbewusstsein spuckt Lotus derzeit große Töne: "Wir haben einen langfristigen Plan, der nicht nur vorsieht, dass wir zum Mittelfeld aufschließen, sondern dass wir das Mittelfeld Anfang nächsten Jahres anführen", kündigt Gascoyne an. "In den Jahren danach möchten wir den vierten oder fünften Platz anvisieren." Und eines Tages soll das britische Team auch um den WM-Titel mitfahren...