Williams' KERS-Probleme: Die Zeit wird knapp
Nach den großen Problemen in Barcelona ist man sich bei Williams noch unsicher, ob man in Melbourne schon mit KERS fahren soll
(Motorsport-Total.com) - Bei Williams verlief die Saisonvorbereitung weitgehend reibungslos, aber es gibt nach wie vor einen Bereich, der der Mannschaft aus Grove Sorgen bereitet: KERS. "KERS scheint an einem Tag keinerlei Probleme zu machen, am anderen Tag hat man damit 100 Probleme, und man weiß nicht, woran es liegt", bestätigt Pilot Rubens Barrichello. "Und so weit man lesen konnte, ist das ein verbreitetes Problem. Am Auto ist alles darauf ausgelegt, das Gewicht und alles, aber ich fahre ohne."

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Bei Williams hat man weiter große Probleme mit KERS: Einsatz fraglich
Der Brasilianer ist in Barcelona ohne KERS unterwegs, weil das Team am Mittwoch einen weiteren herben Rückschlag mit dem System hinnehmen musste. KERS zickte derart, dass Williams die gesamte Einheit ausbauen und die Batterie im Fahrerlager spektakulär unter Wasser setzen und damit abkühlen musste, um weitere Gefahren zu bannen. Allerdings ging das Problem nicht von den Batterien selbst aus. Barrichello hofft nun, dass das Williams-KERS bis zum Saisonstart in Melbourne einsatzbereit ist - aber er fürchtet, dass er auch im ersten Rennen ohne fahren muss.
Williams-Technikchef Sam Michael bestätigt, dass noch keine Entscheidung gefallen ist, ob das Team KERS in Melbourne einsetzt oder nicht. Denn das Risiko ist groß, dass das System zu einem Ausfall führt und damit wichtige WM-Punkte verloren gehen. "Wir hatten ein Elektrik-Problem - nicht mit der Batterie oder der Motor-Generator-Einheit, aber mit den Komponenten dazwischen. Wir haben die Sachen zurück in die Fabrik geschickt, um herauszufinden, was die Ursache war", sagt Michael.
Man werde alles nun so schnell wie möglich analysieren. Ob die Zeit reicht, um bis zum Saisonstart in Australien alle Probleme zu beheben, könne er aber noch nicht sagen: "Ich weiß, welches Teil gestreikt hat, aber ich weiß nicht, warum."
Positiv sei jedoch, dass das Problem nicht mit der Batterie zusammenhängt. Die Löschaktion im Fahrerlager sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. "Denn wir waren nicht sicher, ob es an der Batterie lag oder nicht", erklärt Michael. Es habe sich aber herausgestellt, dass es gar nicht notwendig gewesen wäre, die Batterie unter Wasser zu setzen: "Wir haben festgestellt, dass es mit der Batterie gar nichts zu tun hatte. Das ist ein sehr gutes Zeichen. Denn wenn es ein Batterie-Problem wäre, würde ich mir mehr Sorgen machen. Aber die Batterie ist in Ordnung."

