Kaltenborn: Update-Verzicht war Saubers Entscheidung

Kein Egoismus und auch keine finanziellen Schwierigkeiten: Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt, warum man in Kanada auf den neuen Motor verzichtet

(Motorsport-Total.com) - Ferrari wird beim Großen Preis von Kanada bekanntlich mit einem überarbeiteten Antriebsstrang antreten, Kunde Sauber hingegen nicht. Doch warum geht der Schweizer Rennstall in Montreal nicht mit den neuen Antrieben an den Start? "Es hat nichts mit der Finanzierung zu tun", versichert Teamchefin Monisha Kaltenborn anwesenden Journalisten vor dem Rennen auf der Ile Notre-Dame. Vielmehr sei die Entscheidung, auf den neuen Motor zu verzichten, von Sauber selbst gekommen.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn versichert, dass Sauber einen klaren Plan verfolgt Zoom

"Zunächst einmal geht es darum, wann man den neuen Motor einsetzen will", erklärt Kaltenborn. "Wir sind jetzt bei unserem zweiten Motor und sie verwenden ihren dritten. Offensichtlich haben sie eine andere Strategie, denn im Notfall können sie wieder zu einem alten Motor zurückkehren." Aktuell haben alle vier Piloten von Sauber beziehungsweise Ferrari zwei Motoren eingesetzt.

Zur Erinnerung: Pro Fahrer sind 2015 vier Antriebsstränge erlaubt, danach drohen Strafen. Da Ferrari nun mit einem überarbeiteten Motor antreten wird, ist das für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen logischerweise ein neuer und damit bereits der dritte. "Das ist eine andere Herangehensweise", erklärt Kaltenborn, die ihre beiden Piloten in Kanada noch einmal mit bereits gebrauchten Aggregaten an den Start schicken wird.


Fotos: Großer Preis von Kanada


"Die zweite Sache ist, dass die Entwicklung noch weitergeht und Spa ein Rennen ist, in dem das wirklich wichtig ist. Hier (Kanada; Anm. d. Red.) sind wir mehr oder weniger zufrieden und das nächste Rennen (Österreich) ist ebenfalls in Ordnung. Aber Spa und Monza sind definitiv die Rennen, bei denen sich die Upgrades bemerkbar machen", so die Teamchefin. Auf den Strecken in Spa und Monza kommt es auf eine gute Höchstgeschwindigkeit an.

"Offensichtlich haben sie eine andere Strategie." Monisha Kaltenborn über Ferrari

Damit ist Sauber übrigens angeblich nach dem ursprünglichen Ferrari-Plan unterwegs. Auch die Scuderia wollte erst in Belgien mit den neuen Aggregaten antreten, allerdings scheinen die Roten nun ein etwas aggressiveres Programm zu fahren. Die neue Ausbaustufe, die bereits in Kanada zum Einsatz kommt, hat sich Ferrari drei Token kosten lassen.