Ende gut, alles gut: Sauber in Monaco in den Punkten

Nach einem schwachen Wochenende gelingt Sauber im Rennen der Formel 1 in Monaco eine Leistungssteigerung, die Felipe Nasr zwei Punkte beschert

(Motorsport-Total.com) - Bis zum Rennstart des Grand Prix von Monaco war das sechste Rennwochenende der Formel 1 2015 für Sauber sehr durchwachsen verlaufen. Doch als es im Fürstentum zählte, zeigte das Team deutliche Leistungssteigerung. Diese ermöglichte es Felipe Nasr und Marcus Ericsson von den Startplätzen 14 und 17 auf die Positionen neun und 13 nach vorne zu fahren. Dadurch nahm Sauber zwei unerwartete WM-Punkte aus Monaco mit.

"Wenn ich bedenke, wie das Wochenende bis zum Rennen für uns verlaufen war, bin ich glücklich", sagt Teamchefin Monisha Kaltenborn nach dem Rennen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Beide Fahrer haben gute Leistungen gezeigt. Hier ist es wichtig, ruhig zu bleiben und keine Fehler zu machen. Man muss ins Ziel kommen, und das ist ihnen gelungen. In einem Fall waren Punkte möglich, im anderen leider nicht. Es hätte aber bei beiden funktionieren können."

Im Fall von Nsar spielte Sauber die Safety-Car-Phase nach dem Unfall zwischen Max Verstappen (Toro Rosso) und Romain Grosjean (Lotus) in die Karten. "Er konnte von Beginn an seine Position halten, sodass wir seine Strategie auf unsere direkten Konkurrenten ausrichten konnten. Während der Safety-Car-Phase machten wir bei ihm einen Reifenstopp, weil wir davon ausgehen konnten, keinen Platz zu verlieren", erklärt Ingenieur Giampaolo Dall'Ara.

Einmal geht die Taktik auf, einmal nicht

"Es war ein tolles Rennen. Ich bin sehr glücklich darüber, erneut Punkte gesammelt zu haben", freut sich Nasr über den erfolgreichen Ausgang des Strategiepokers. "Nach einem schwierigen Wochenende ist es ein großartiges Gefühl, mit Punkten belohnt zu werden. Das Team hat heute sehr gute Arbeit geleistet. Sie haben die passende Strategie gewählt sowie mich zu optimalen Zeiten an die Boxen zum Reifenwechsel gerufen. Die Punkte gelten jedem einzelnen im Team."

Bei Ericsson hingegen ging die Strategie von Sauber nicht auf. "Marcus blieb mehr im Verkehr stecken. So mussten wir ihn früher als geplant zum ersten Boxenstopp holen", Dall'Ara. Der Schwede wechselte schon in Runde 14 Runden von superweichen auf weiche Reifen, und kam später noch in Runde 38 und 69 an die Box, um jeweils superweiche Reifen aufzufassen. Ericsson war damit der einzige Fahrer, der auf eine reguläre Dreistoppstrategie setzte.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Monaco


Belohnt wurde er dafür aber nicht. "Das Rennen auf dem 13. Platz zu beenden ist enttäuschend", sagt der Schwede. "Allerdings wussten wir schon von Beginn an, dass es mit der 17. Startposition kein einfaches Rennen werden wird. Wir müssen nun die Daten analysieren, um diese genauer zu verstehen. Daraus können wir lernen, um es dann in den kommenden Rennen besser zu machen. Generell war die Balance des Autos recht gut, zumal auch die Rundenzeiten in einigen Abschnitten des Rennens konkurrenzfähig waren."

Kaltenborn gib sich sechs von zehn Punkten

Nach einem Drittel der Formel-1-Saison ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Welche Note würde sich Kaltenborn auf einer Skala von null (schlecht) bis zehn (gut) geben? "Momentan würde ich uns sechs Punkte geben. Wir werden uns aber steigern", verspricht sie. Nach dem verheißungsvollen Saisonstart in Melbourne sei ihr Team in einigen Rennen unter Wert geschlagen worden und stehe daher momentan nicht so gut da wie eigentlich möglich.

"Malaysia sollte man nicht zählen, denn dort wurden Fehler gemacht. Das Gleiche gilt für Bahrain, denn dort ging ein Boxenstopp schief", erklärt Kaltenborn. "In Barcelona wussten wir, dass es schwierig werden würde, und auch hier war es nicht einfach. Es ist aber nicht so dramatisch."