Lewis Hamilton: "Monaco nun absolut irrelevant"

Lewis Hamilton hadert nicht länger mit dem Strategiepatzer vom Monaco-Grand-Prix, sondern erklärt, was ihn selbstbewusster als vor einem Jahr auftreten lässt

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Monaco 2014 musste sich Lewis Hamilton nach zuvor vier Saisonsiegen in Folge hinter seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg anstellen. Hauptverantwortlich dafür, dass der Deutsche die Karierte Flagge im Fürstentum vor dem Briten sah, war die viel zitierte Mirabeau-Affäre von Rosberg im Qualifying, durch die Hamilton die letzte fliegende Runde nicht beenden konnte und die so wichtige Pole-Position dem Teamkollegen überlassen musste.

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Nachdem Rosberg im Sommer 2014 gegenüber Hamilton die Oberhand hatte, schlug der Brite in der zweiten Saisonhälfte eindrucksvoll zurück, wies den Deutschen eins ums andere Mal in die Schranken und krönte sich beim Finalrennen in Abu Dhabi schließlich zum Weltmeister. Dieser zweite Titelgewinn nach 2008 ist für Hamilton der Grund, auch die diesjährige Monaco-Enttäuschung verkraften zu können.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich es geschafft habe, Enttäuschungen besser wegzustecken als in der Vergangenheit, aber die Tatsache, dass ich zwei WM-Titel gewonnen habe, hat mich mental stärker gemacht und reifer werden lassen, keine Frage", betont Hamilton gegenüber 'BBC', dass der Titelgewinn in Abu Dhabi für ihn weit mehr als nur sportlichen Wert hatte.

Den Strategiepatzer vor zwei Wochen während der Safety-Car-Phase in Monte Carlo, der ihn von Rang eins auf drei zurückwarf und so der Chance beraubte, seinen zweiten Monaco-Grand-Prix nach 2008 zu gewinnen, hat Hamilton längst abgehakt. "Aus meiner Sicht ist Monaco nun absolut irrelevant. Ich stehe immer noch aufrecht, ich bin immer noch stark und ich werde an diesem Wochenende in Montreal schnell sein", versichert der Kanada-Sieger der Jahre 2007, 2010 und 2012.


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"Im vergangenen Jahr machte ich viele Höhen und Tiefen durch", blickt Hamilton noch einmal auf seine erste WM-Saison für Mercedes zurück, deren Höhepunkte die elf Siege - darunter beim Heim-Grand-Prix in Silverstone und beim Saisonfinale in Abu Dhabi - waren. Die Tiefen waren das Monaco-Wochenende, die wiederholten Fahrerfehler und Defekte im Sommer sowie die Kollision mit Teamkollege Rosberg in Spa-Francorchamps.

"Das alles durchgemacht zu haben, zeigt mir, dass ich die Stärke habe, es zu schaffen, wenn ich nur immer weiter pushe. Den Titel gewonnen zu haben, war ein echter Beleg für meinen Glauben an mich selbst, an Gott und an meine Träume. Das kann dem eigenen Selbstvertrauen nur zuträglich sein", erklärt der amtierende Weltmeister und peilt an diesem Wochenende seinen vierten Kanada-Sieg an.