Lewis Hamilton: Spezialist für den Kanada-Grand-Prix

Lewis Hamilton hat in Montreal schon drei Siege gefeiert, aber auch herbe Niederlagen erlebt - Der Weltmeister will an alte Erfolge anknüpfen

(Motorsport-Total.com) - Für Weltmeister Lewis Hamilton war der Ausflug nach Kanada in der Vergangenheit schon oft von Erfolg gekrönt. Auf dem Circuit Gilles Villeneuve gewann der Brite in seiner Formel-1-Premierensaison 2007 von der Pole-Position seinen ersten Grand Prix. Der Brite stand damals auch zum ersten Mal in seiner Karriere auf dem besten Startplatz. Auch 2008 und 2010 eroberte Hamilton in Montreal die Pole-Position. 2010 und 2012 konnte er zwei weitere Male gewinnen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Den letzten Sieg in Montreal feierte Lewis Hamilton 2012 mit McLaren-Mercedes Zoom

Laut den Geschichtsbüchern ist der Kurs auf der Insel im Sankt-Lorenz-Strom ein guter Boden für Hamilton. "Es ist eine gute Strecke für mich. Ich habe hier meinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert und war generell hier immer schnell", sagt der Brite lächelnd. Diese Erfolge gelangen ihm alle mit McLaren-Mercedes. Auf den ersten Mercedes-Erfolg in Montreal wartet der WM-Führende noch.

Allerdings war Hamilton in Kanada nicht immer erfolgreich. 2008 kam es in der Boxengasse zu einer kuriosen Situation. Weil das Safety-Car auf der Strecke war, leuchtete bei der Boxenausfahrt die rote Ampel. Genau wie im Straßenverkehr mussten die Autos stehenbleiben. Hamilton übersah das und rauschte dem Ferrari von Kimi Räikkönen ins Heck. Aber auch Nico Rosberg, damals für Williams unterwegs, machte diesen Fehler und krachte anschließend noch Hamilton ins Auto.

2011 kollidierte Hamilton beim Überholversuch mit seinem damaligen McLaren-Teamkollegen Jenson Button. Und auch im Vorjahr lief es nicht nach Plan. Beide Mercedes bekamen Probleme mit den Bremsen. Hamilton musste aufgeben, während Teamkollege Nico Rosberg noch den zweiten Platz retten konnte. Deshalb hat sich Hamilton für die kommenden Tage fest vorgenommen: "Ich brauche hier ein besseres Wochenende als im Vorjahr. Das ist mein Ziel."

Lewis Hamilton

Montreal 2007: Lewis Hamilton gewinnt seinen ersten Grand Prix Zoom

Von den Erfolgen der Vergangenheit kann sich Hamilton nichts kaufen: "Man versucht sich jedes Mal zu verbessern. Zum Beispiel war ich im Vorjahr im Qualifying nicht stark genug, dann habe ich das Rennen nicht beendet. Wir haben von diesem Wochenende etwas gelernt und wollen es jetzt besser machen. Allgemein war ich auf dieser Strecke immer stark. Ich kann aber noch schneller sein, das ist mein Plan für dieses Wochenende."

Keine Sorge wegen Ferrari

Im Vorjahr konnte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo von den technischen Problemen der beiden Mercedes profitieren und seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern. Von der Papierform her ist diesmal Ferrari der Gegner Nummer eins. Die Scuderia hat technisch aufgerüstet und beim Antriebsstrang drei Entwicklungstoken eingesetzt, um den Antrieb zu verbessern. In Montreal wird durch den Stop-and-Go-Charakter der Strecke einiges vom Antriebsstrang abverlangt.

Hamilton hat zwar einen neuen Motor zur Verfügung, aber Mercedes setzte keine Entwicklungstoken ein. Macht sich der Weltmeister Sorgen wegen Ferrari? "Ich weiß nicht genau, was Ferrari gemacht hat, also kann ich es nur vermuten. Wir haben an der Zuverlässigkeit gearbeitet." Laut Reglement dürfen Teile beim Antriebsstrang getauscht werden ohne Token zu verwenden, wenn es der Zuverlässigkeit dient oder Kosten gesenkt werden können.

"Wir haben weiterhin einen fantastischen Motor, also bin ich für das Wochenende zuversichtlich." Lewis Hamilton

Da die Zuverlässigkeit bei Mercedes im Vorjahr die Achillesferse war, sieht Hamilton sein Team im Plan: "Wir haben weiterhin einen fantastischen Motor, also bin ich für das Wochenende zuversichtlich. Ferrari war in den vergangenen Rennen schnell, also werden sie auch hier stark sein." Seit Hamiltons McLaren-Sieg 2012 hat kein Mercedes-Motor in Montreal gewonnen. Ferrari wartet schon seit 2004 auf einen Erfolg Ile Notre-Dame. Damals gewann Michael Schumacher.