Wegen Monaco-Crash: Verstappen und Massa im Clinch

Nach dem Auffahrunfall von Max Verstappen in Monaco hält Felipe Massa an seiner Kritik fest, während der Toro-Rosso-Rookie zurück schießt

(Motorsport-Total.com) - Es war die Szene, die den Monaco-Grand-Prix 2015 die gewisse Würze verlieh: Max Verstappen fährt auf Romain Grosjean auf und landet dadurch hart in der Streckenbegrenzung. Das Safety-Car musste rauskommen, Mercedes machte seinen Strategiefehler und das Rennen nahm einen unvorhersehbaren Ausgang. Abgeschlossen scheint die Geschichte allerdings auch zwei Wochen nach dem Rennen noch nicht. Vor allem um das Ausmaß der Schuld von Verstappen herrscht offenbar noch Uneinigkeit.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen lässt die Kritik von Felipe Massa nicht auf sich sitzen Zoom

Für die Rennleitung war die Sache kurz nach dem Rennen schon klar: An der Kollision in der 63. Runde war der Toro-Rosso-Pilot Schuld. Dafür setze es eine Strafversetzung von fünf Plätzen in der Startaufstellung des bevorstehenden Grand Prix von Kanada und zusätzliche zwei Strafpunkte auf das Konto des Teenagers. Darüber habe er seine eigene Meinung, gibt Verstappen bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Montreal an - die hat Felipe Massa allerdings auch.

Der Williams-Pilot war einer der ersten, die nach dem Rennen in Monte Carlo eine Strafe für Verstappen forderte, "weil das, was er getan hat, falsch war", beton er noch einmal. "Wenn man in seinem ersten Jahr und erst 17 Jahre alt ist und dann für so etwas nicht bestraft wird, ist das nicht richtig. Die FIA muss da hart durchgreifen, und das haben sie ja auch getan. Ich habe meine Meinung auch nicht geändert. Wir müssen uns an die Regeln halten."

Verstappen kontert Kritik

Eine Einstellung, gegen die Verstappen überraschend dagegen hält: "Jeder darf seine Meinung haben. Aber meine Daten sagen, dass ich nicht später gebremst habe. Ich habe das vorher im Rennen mal gemacht, aber die Runde, in der der Unfall passierte, war genau wie die davor. Ich habe meine Strafe bekommen und konzentriere mich jetzt auf Kanada. Vielleicht sollte man sich einmal anschauen, was hier im Rennen vergangenes Jahr passiert ist..."

Damit spielt der Rookie auf Massa eigenen Auffahrunfall in Montreal 2014 an. Der Brasilianer war vor einem Jahr in der Schlussphase des Rennens mit Sergio Perez kollidiert, als er auf der Jagd nach einem möglichen Podium und - nach eigener Aussage - vielleicht sogar dem Sieg war. "Das war etwas anders", antwortet er jedoch sogleich. "Ich war schon seitlich von ihm und er hat beim Bremsen rüber gezogen. Das hat Grosjean nicht gemacht."

Felipe Massa, Sergio Perez

Verstappen erinnert an den Unfall von Massa und Perez in Kanada 2014 Zoom

"Ich habe attackiert, weil ich diese Punkte haben wollte ", verteidigt sich Verstappen, "vor allem nach unserem dem schlechten Boxenstopp. Ich hätte vielleicht früher nach rechts ziehen sollen, um es zu verhindern und es in der nächsten Runde nochmal zu versuchen. Aber sehr viele Dinge hätte ich nicht anders machen können."

Eine angespannte Grundstimmung bleibt aufgrund der Vorkommnisse also. Verstappen selbst hat seinen harten Einschlag in der St-Devote-Kurve jedoch bereits abgehakt: "Ich habe gemerkt, wie sicher die Autos sind. Ich war froh, dass ich keine Verletzungen davon getragen habe und dass ich auch danach keine großen Probleme hatte. Am Mittwoch konnte ich schon wieder Kartfahren gehen, war also schon wieder fit. Als Rennfahrer wird es mich nicht ändern. Ich werde weiter kämpfen, vor allem, wenn es um Punkte geht."