• 04.06.2015 18:06

  • von Dominik Sharaf

Nase voll von Fragen: Hamilton beschweigt Senna-Zwischenfall

Ein schmallippiger Weltmeister zeigt sich bezüglich der Causa Monaco kurz angebunden und beteuert seinen Optimismus mit Floskeln

(Motorsport-Total.com) - Kurz nach dem Rennen in Monaco war Lewis Hamilton alles andere als gesprächig, als es um den Taktik-Fauxpas seiner Mercedes-Truppe ging. Zwei Wochen und einige Meetings zur Aufarbeitung später hat sich an seiner Kommunikationsfreudigkeit bei diesem Thema nichts geändert. "Diese ganzen Fragen bezüglich Monaco...", schnauft ein hörbar genervter Champion in der offiziellen FIA-Pressekonferenz im Vorfeld des Kanada-Grand-Prix, "ich könnte mich gar nicht weniger darum scheren".

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hatte in der FIA-PK nicht allzu viel zu Monaco zu sagen Zoom

Hamilton ist bemüht, alle Fragen nach dem Malheur - an dem er selbst nicht unbeteiligt war - mit den üblichen Floskeln abzutun. "Ich mache genau so weiter wie bisher auch", versichert der 30-Jährige und unterstreicht, dass sein Vertrauen zum Team unter der Aktion nicht gelitten hätte: "Wie immer. 100 Prozent." Fakt ist jedoch: Mit nur noch zehn Punkten Vorsprung auf Teamkollege Nico Rosberg hat ihn der verschenkte Sieg im Fürstentum in der WM-Gesamtwertung unter neuen Druck gesetzt.

Auf die Diskussion über das im Sport so häufig zitierte "Momentum" und die Gunst der Stunde will er sich nicht einlassen. Hamilton bleibt schmallippig: "Ich schaue nicht zurück, sondern ich sehe nach vorne", sagt er. "Ich habe über ein vorangegangenes Rennen lange nicht mehr nachgedacht. Das ist irrelevant, weil ich ohnehin nichts mehr daran ändern kann." Jedoch gab es für Hamilton in jüngster Vergangenheit selten so viel Grund, die Blickrichtung umzukehren, schließlich war schon Barcelona ein Reinfall.

Übrigens bricht der Wahl-Monegasse Hamilton sein Schweigen auch nicht in der Frage, ob sein Parkmanöver in der Portier-Kurve auf der Auslaufrunde der Versuch war, wie einst Ayrton Senna die Rennstrecke direkt in Richtung heimische vier Wände zu verlassen. Hätte er es durchgezogen und damit die FIA-Podiumsvorschriften missachtet, müsste er über den Vorfall jetzt sicher sprechen - mit den Sportkommissaren.