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  • 17.10.2001 16:04

  • von Marcus Kollmann

Jordan fordert faire Chance für Sato

Nach dem Hype um die Verpflichtung Satos bittet Jordan jetzt um etwas Zurückhaltung in punkto Erwartungshaltung

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich der Hype nach der Verpflichtung von Takuma Sato, dem Gewinner der britischen F3-Meisterschaft, etwas gelegt hat, hat sich Teamchef Eddie Jordan in den 'Motoring News' zu Wort gemeldet und vor einer zu hohen Erwartungshaltung seitens der Medien an den Japaner gewarnt.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato und Eddie Jordan

Jordan hofft, dass die Medien Sato fair behandeln werden

"Takuma wird sicherlich viel besser vorbereitet sein als alle anderen Einsteiger, jedoch wissen wir alle wie schwer es in der Formel 1 für einen jungen Piloten sein kann. Wir könnten jetzt sagen, dass er der nächste Weltmeister wird, jedoch sollten wir ihm alle die Möglichkeit geben sich zu entwickeln. Wir haben ihn deshalb für zwei Jahre verpflichtet, denn in einer einzigen Saison kann man nicht viel ausrichten", verriet Jordan.

Sato hatte den Teamchef am meisten durch seine Performance beim Marlboro Masters im holländischen Zandvoort und zuletzt bei den Testfahrten die der Japaner damals für British American Racing bestritt beeindruckt.

Dass Sato der richtige Mann für Jordan ist, davon ist der Teamchef indes voll und ganz überzeugt: "Er verfügt über das, was unbedingt nötig ist - den Speed."

Dass junge Piloten es zuweilen in der Königsklasse nicht leicht haben, davon können Ralf Schumacher und Jenson Button, sowie einige andere ein Lied singen. Ist man nicht zur richtigen Zeit im richtigen Team oder wechselt nach einer starken Saisonleistung in ein schwächeres Team, so wird sofort die eigene Leistung in Frage gestellt. Noch schlimmer wird es wenn man im Team und von dessen Sponsoren auch noch unter Druck gesetzt wird. Zuweilen bemerkt manch Fahrer in dieser Situation wortwörtlich, was es mit dem Spruch "Die Formel 1 ist ein Haifischbecken", auf sich hat.

Mit Giancarlo Fisichella wird der 24-Jährige Sato einen schnellen Teamkollegen an der Seite haben, gegen den er erst einmal bestehen muss. In diesem Jahr wies der Italiener seinen jungen Teamkollegen Jenson Button insgesamt 13 Mal in die Schranken. Jedoch muss der Fairness halber erwähnt werden, dass "Fisico" das Team bereits vier Jahre kannte und Button seine erste Saison im Team und seine zweite Formel-1-Saison insgesamt dort bestritt.

Zwar kennt Fisichella das Jordan-Team noch von 1997, jedoch wird für ihn genauso wie für Sato vieles neu sein.

Sato selbst weiß, dass er in erster Linie an seinem Teamkollegen gemessen und erst in zweiter Hinsicht anhand seiner Leistungen bewertet werden wird und verriet selbstbewusst: "Giancarlo ist schnell und sehr stark. Ich sage nicht, dass ich sofort mit ihm auf einem Leistungslevel sein werde, jedoch werde ich versuchen so schnell wie möglich auf ihn aufzuschließen und hoffentlich einiges von ihm lernen können."