Jenson Button: "Ich bin eingeschlafen"

(Motorsport-Total.com) - Wo war in diesem Jahr der Jenson Button, der im letzten Jahr noch als der Neuling des Jahres gefeiert wurde? Der Wechsel von einem guten Auto, das der Brite bei BMW-Williams in seinem Debütjahr lenkte, in den zweitklassigen Benetton-Renault hat dem Ruf des 21-Jährigen geschadet. Die meisten sehen ihn nicht mehr als großartiges Nachwuchstalent an, sondern sehen die Leistungen des Briten nun etwas kritischer an.

© Benetton

Jenson Button erlebte bei Benetton eine harte zweite Saison

Button selbst scheint die Saison jedenfalls schon erfolgreich abgehakt zu haben: "Ich kann mich wirklich nicht mehr an die Rennen in diesem Jahr erinnern. Ich versuche sie, aus meinem Gedächtnis fernzuhalten", gab der Brite nach dem Rennen in Suzuka zu. Weil alles so enttäuschend in diesem Jahr war, hat sich der Blondschopf auch nicht die Mühe gemacht, die Rennen auf Videoband festzuhalten: "Ich habe nur ein Rennen mir nochmals angeschaut, ich glaube, das war Spa. Da habe ich aber sowieso nicht alles angeschaut, denn ich bin eingeschlafen."

In diesem Jahr war sein neunter Startplatz in Suzuka die beste Vorstellung im Qualifying gewesen. Außerdem brachte er zwei WM-Punkte nach Hause. Im letzten Jahr qualifizierte er sich in Spa-Francorchamps auf dem dritten Platz und war der jüngste Fahrer aller Zeiten, der einen WM-Punkt einfahren konnte, insgesamt derer 12. Im Benetton B201 konnte Jenson Button diese Leistungen nicht noch einmal wiederholen. Zu schlecht war das Material gewesen und der erfahrenere Giancarlo Fisichella stahl ihm zu oft die Show.

"Das Heimfliegen", nennt Button sarkastisch sein schönstes Erlebnis der vergangenen Saison und hofft auf Besserung in der kommenden Saison, wie er der Nachrichtenagentur 'Reuters' verriet: "In der nächsten Saison ist das Team zu 100 Prozent Renault, jeder wird das wissen und die Augen darauf halten. Das ist meiner Meinung nach großartig."

Button ist der Meinung, dass kein Team in diesem Jahr so große Fortschritte machen konnte wie Benetton-Renault und wenn dem Team über den Winter noch einmal ein so großer Schritt nach vorne gelingen sollte, dann rechnet er damit, dass das Auto schon in Silverstone siegfähig sein wird.

Aufgewacht ist aber auch Button selbst, der in dieser Saison wegen des schlechteren Autos mental und körperlich einiges mehr wegstecken musste, auf dass er jetzt reagieren möchte: "Ich werde wie ein Verrückter trainieren, hoffentlich doppelt so viel. Ich denke auch, dass mir das mental helfen wird." Mit Jarno Trulli erhält Button im kommenden Jahr einen Teamkollegen, der im Qualifying wohl noch schwieriger zu bezwingen sein wird...