• 15.10.2001 16:46

  • von Fabian Hust

Coulthard: Mit dem richtigen Auto werde ich Weltmeister

Mit einer klaren Aufforderung schickte Vizeweltmeister David Coulthard sein Team in die Winterpause

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard hatte wie eigentlich in jedem Jahr einen guten Saisonanfang. Er zeigte Leistungen, die ihm nur wenige zugetraut hätten. Das Rennen in Brasilien war eine Galavorstellung, als er im Regen dem Feld auf und davonfuhr. Dann war der Schotte chancenlos. Zahlreiche technische Probleme verhinderten, dass Coulthard in der WM-Entscheidung ein Wörtchen mitreden konnte. Stattdessen beendete er die Saison mit 58 Punkten Rückstand - der größte Rückstand in der Geschichte der Formel 1.

Titel-Bild zur News: David Coulthard (McLaren-Mercedes)

David Coulthard hofft in der Saison 2001 auf ein besseres Auto

David Coulthard redet dennoch von "der besten Saison seiner Karriere", aber viele Experten bezweifeln, dass der Schotte abgesehen von weniger Fahrfehlern wirklich besser geworden ist. Stattdessen könnte die Formschwäche von Mika Häkkinen gewaltig geblendet haben. Rennen wie Silverstone, Indianapolis oder auch zuletzt in Suzuka haben gezeigt, dass Mika Häkkinen eben immer noch der schnellere Fahrer der beiden ist.

Im nächsten Jahr ist David Coulthard in seinem siebten Jahr bei McLaren-Mercedes und er hat nach dem Weggang von Mika Häkkinen das gute Recht, eine Führungsrolle im Team zu übernehmen. Der 30-Jährige ist fest davon überzeugt, dass er um den Titel mitfahren kann, vorausgesetzt, das Team gibt ihm das richtige Auto: "Da bin ich zuversichtlich. Sie haben die Mittel und die Leute und ich sehe keinen Grund, warum jemand besser arbeiten sollte", diktierte der Schotte am Sonntag in die Mikrofone der Weltpresse.

"Es gibt nur eine Sache, die mir etwas bedeutet und das ist der WM-Titel", spielt Coulthard den Vizetitel herunter, den er in diesem Jahr zum ersten Mal erreichte. "Ich ziehe Befriedigung aus der Tatsache, dass es meine bisher beste Saison war. Ich fühle wirklich, dass ich gewachsen und gereift bin. An Tagen, an denen das Auto nicht lief, habe ich es nicht überfahren wohingegen ich in der Vergangenheit dies probiert hätte und abgeflogen wäre."

Während viele Formel-1-Insider, darunter Niki Lauda und Gerhard Berger, bei ihrer Meinung bleiben und auch im kommenden Jahr nicht damit rechnen, dass David Coulthard um den Titel fährt, hat Michael Schumacher in diesem Jahr einige positive Töne über den Fahrer geäußert, mit dem er oft aneinander geraten war und mit Sicherheit nicht auf einer Wellenlänge schwebt. Das heißt viel.

Doch Coulthard lassen solche Worte kalt: "Ich will nicht von Michael akzeptiert werden. Ich sage nicht, dass ich perfekt bin und habe nie meine Schwächen versteckt, aber ich weiß, dass ich Rennen gewinnen kann und mein Qualifying verbessert habe. Ich kann meinem Job nachgehen und deshalb hat mich das Team auch für ein paar Jahre unter Vertrag genommen. Wenn wir das gleiche Auto wie Michael haben, dann ist es möglich, ihn zu schlagen, denn dann können wir gegeneinander fahren und ich fühle mich sehr zuversichtlich, dass ich gegen ihn fahren kann."

Teamchef Ron Dennis jedenfalls ist überzeugt davon, dass David Coulthard gut genug ist, um einen Michael Schumacher zu schlagen, schließlich habe es ja schon Rennen gegeben, in denen dem Schotten das gelungen ist. Die Aufgabe des Teams, so Dennis, sei es nun, ihm ein Auto zu geben, mit dem diese Aufgabe "ein wenig leichter sei".